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11. Von den äußeren Einflüssen auf die Seele. Besessenheit und ihre Heilungsmethoden

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Von den äußeren Einflüssen auf die Seele will ich schreiben. Es ist nicht leicht, alles zu erfassen, was da von Bedeutung wäre. Was in der materiellen Sphäre an Einflüssen vorhanden und möglich ist, brauche ich wohl nicht mehr zu erklären. Es ist in der wissenschaftlichen Forschung der letzten Jahrzehnte zur Genüge bekannt: wie da sind die Eltern mit guten und schlechten Erziehungsmethoden, das Milieu, die Geschwister, die Ernährung, die Schule und später der Beruf, die Rasse etc.

Was aber wohl noch nicht erfaßt ist und von der Wissenschaft zurückgewiesen wird, weil exakte Beweise fehlen, das sind die Einflüsse, die aus dem Jenseits kommen, abgesehen von dem fertigen Programm, das der Mensch, natürlich der vorwärtsstrebende, schon bei der Geburt beziehungsweise Neuinkarnation mitbringt.

Das eine ist so unsichtbar und unfaßbar wie das andere. Freilich muß der werdende Mensch, da ihm die Erinnerung an sein jenseitiges Dasein verlorenging, sich offenbar und nach Ansicht der irdischen Welt erst neu entwickeln und von Grund aufbauen, ehe er das in die Tat umsetzen kann, was er sich für die Spanne Zeit im Irdischen vorgenommen hat.

Die Einflüsse aus dem Jenseits können sehr verschieden sein, je nach der Entwicklungsstufe des Geistes beziehungsweise je nach der geistigen Region, aus der er kommt und zum wievielten Male er schon wiederkehren durfte, um seinen Aufstieg zu fördern und schließlich zu vollenden.

Dazu muß gesagt werden, daß jeder Mensch entsprechend seiner geistigen Reife einen guten Führer an der Seite hat, der bemüht ist, seine Gedanken zu lenken und ihm den rechten Weg zu weisen. Man mag es nennen, wie man will, die einen nennen es den Schutzengel, die anderen das Gewissen oder die innere Stimme, immer aber ist es das Geistige, das uns bewahrt, schützt, zurechtweist und Ratschläge gibt, wie wir uns verhalten sollen.

Kein Mensch kann es anders erfassen, es sei denn, er ist medial veranlagt und in der Lage, mit der Geisterwelt zu verkehren. Jedes gute Medium kann diese Zusammenhänge bestätigen.

Nun kommt aber erschwerend dazu, daß der Mensch nicht nur seinen Führergeist an der Seite hat, sondern oft umgeben ist von einer Anzahl von Geistwesen, die entweder aus Verbundenheit, in Liebe oder aus anderen Motiven nicht von der materiellen Welt fort wollen. Wie schon erwähnt, gibt es viele Geistwesen, die noch nicht so weit fortgeschritten sind, daß sie den Wert oder Unwert des irdischen Daseins erfaßt hätten und glauben, das höchste Glück in materiellem Genuß, Triebleben und Reichtum oder Macht zu finden. Sie klammern sich oft lange Zeit nach ihrem irdischen Tod noch an die Menschen, wollen nicht glauben, daß sie die materielle Welt verlassen haben und leiden unsäglich darunter, daß sie die irdischen Güter nicht erfassen können, daß man nicht mehr auf sie hört oder sie ihre Süchte nicht befriedigen können. An willensstarke und seelisch gesunde Menschen kommen sie nicht leicht heran. Sie können diese höchstens kurze Zeit belästigen und stören, aber niemals von ihnen Besitz ergreifen. Besonders dann nicht, wenn diese Menschen mit ihrem geistigen Führer in gutem Kontakt leben und dadurch gegen Angriffe von außen geschützt sind. Gefährdet sind in dieser Hinsicht die schwachen, noch nicht gefestigten Charaktere, denen die innere Abwehr gegen diese unsichtbaren Feinde oder Parasiten oder Quälgeister, wie man sie am treffendsten bezeichnen kann, noch fehlt. Sie bedürfen der Hilfe am meisten, besonders dann, wenn ihr Wille zum Guten wohl vorhanden, die Seele aber ohne Widerstandskraft sich nicht durchsetzen kann.

Das zu erkennen ist die Aufgabe des Arztes. In allen Graden der Einflüsse muß es möglich sein, einzugreifen und einfach Ordnung zu machen. Ist ein Mensch selbst gesund genug, daß er durch richtige Erziehung und Beratung die Kraft gewinnt, sich selbst zu befreien, dann ist die Aufgabe leicht zu lösen, wenngleich sie oft viel Zeit und Geduld erfordert.

Haben wir aber ein ganz schwaches Wesen vor uns, so kann es geschehen, daß solche Quälgeister vollkommen Besitz von ihm ergreifen und, wie man sagt, es besessen machen.

Bisher hat man es nur als Charakterschwäche, Degeneration oder Geisteskrankheit betrachtet und vielfach angenommen, daß solche Leiden, die durch Besessenheit entstehen, wie Süchte aller Art unheilbar sind, oder eben nur kurzfristig gebessert werden können. Ohne zu wissen, worum es geht, haben aber trotzdem manche Methoden und Behandlungsweisen zum Erfolg geführt, weil auch die den Körper in Besitz nehmenden Geistwesen von so einer Behandlung betroffen wurden. So zum Beispiel durch Elektroschock. Die Elektrizität strahlt auch auf ein im fremden Körper befindliches Geistwesen und verursacht ihm ebenfalls einen starken Schock, so daß es gerne das Feld räumt.

In Amerika hat man schon vor vielen Jahren herausgefunden, daß die Möglichkeit besteht, durch mediale Behandlung die armen, gequälten Menschen von der Besessenheit zu befreien. Solange diese mediale Wissenschaft aber nicht Eingang gefunden hat und allseits anerkannt wird, kann diese Methode nicht in Anwendung gebracht werden. Nur wenige Auserwählte sind es bisher, die von diesen Zusammenhängen wissen und imstande sind, ihr Wissen zum Nutzen und Heil der Menschheit zu gebrauchen.

Es werden noch einige Jahrzehnte vergehen, ehe diese Wissenschaft allgemein Anerkennung finden wird. Dann wird auch in der Individualpsychologie ein gewaltiger Umschwung Platz greifen, und man wird beginnen, die Entwicklung des Menschen, seine Lebensziele und Aufgaben anders zu erforschen und zu pflegen, als dies zurzeit der Fall ist.

Man wird vor allem im Kind nicht mehr das ganz unerfahrene, unwissende und unreife Lebewesen sehen wie bisher, wodurch so vielen Kindern der Aufstieg und der Fortschritt auf dem vorgenommenen Weg verhindert oder erschwert wird. Mit Spannung und Neugier wird man beobachten, woher und wohin sich die Dinge, oder besser gesagt, die Fähigkeiten, entwickeln, und niemand wird den Geist des Kindes als einen Abkommen der Eltern mehr betrachten.

Die Eltern haben die große und bedeutende Aufgabe, den ihnen anvertrauten Geist zu pflegen, für sein materielles Wohl zu sorgen und ihm alle Schwierigkeiten und Hemmnisse aus dem Weg zu räumen. Das wird erst die ideale Bindung zwischen Eltern und Kind werden und nicht, wie man etwa entgegnen könnte, eine Entfremdung hervorrufen, weil die Erbtheorie so außer Kraft gesetzt wird.

Erblich ist nur das Materielle, und da wächst die Verantwortung immer mehr gegenüber den von Gott anvertrauten Geistwesen. Mit Recht würde dieses den Eltern Vorwürfe machen, wenn durch Schädigungen der Organe, Krankheiten der Seele und so weiter Behinderungen in der Entwicklung des Geistes verursacht würden. Es muß aber klar herausgestellt werden, daß das vorläufig nicht in die engere Betrachtung gezogen werden kann, da die Zeit noch nicht reif ist.

Eines aber kann unbedingt in Betracht gezogen werden: das Wissen um den Fortbestand und die Wiedergeburt des Geistes, seine immerwährende Aufwärtsentwicklung und sein Streben nach Fortschritt.

Es muß auch berücksichtigt werden, daß unsichtbare und unerfaßbare Einflüsse fremder Geistwesen möglich sind. Als Schutz dagegen muß aber eine Behandlungsmethode Platz greifen, die imstande ist, den Menschen Mut und Kraft in ausreichendem Maße zu vermitteln, gegen die Einflüsse aufzutreten. Dazu ist es aber auch notwendig zu erforschen, ob es sich um fremden Einfluß handelt oder ob der Mensch selbst noch unreif und minderwertig ist. Auch dann bedarf er der Hilfe. Es ist nicht notwendig, daß er auch dann, wenn er ohne ein festes Programm, als reiner Materialist auf die Erde gekommen ist, auch als solcher sie wieder verläßt. Er kann die richtige Erkenntnis hier erwerben und dadurch nach seinem Abschied in eine höhere Sphäre aufsteigen und einer raschen Aufwärtsentwicklung entgegengehen. Nicht die hochentwickelten Geister bedürfen unserer Hilfe, außer in ganz besonderen Fällen. Im Allgemeinen sind es die weniger entwickelten und nur langsam fortschreitenden Geister, die unserer Hilfe bedürfen.

Nächstes Mal wollen wir davon sprechen, was der Geist hier lernen soll und wie eine richtige Behandlung aussehen muß. Es ist das Kapitel von der Lebensauffassung überhaupt, grundlegend für alle Erziehungsfragen und Heilmethoden. Bis morgen.

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