Читать книгу Mediale Schriften - Karl Nowotny - Страница 7
Über mediales Schreiben
ОглавлениеEs darf nicht angenommen werden, daß ich einen Leitfaden geben will, wie man mediales Schreiben erlernen kann. Das wäre ganz im Gegensatz zu meinen Grundsätzen im Zusammenhang mit geistigen Verbindungen. Aber was mediales Schreiben ist und wie es sich in die geistigen Phänomene einordnen läßt, ist wichtig zu wissen, wenn man einen solchen Vorgang richtig bewerten will.
Alles was der normal veranlagte Mensch zu tun im Stande ist, kann er auch auf medialem Weg erreichen, allerdings oft sehr verschieden von seiner eigenen Bildung sowohl in positiver als auch in negativer Richtung.
Da wir wissen, daß das als Medium tätige irdische Wesen als solches mit einem Wesen aus dem geistigen Bereich verbunden ist, muß unterstellt werden, daß dieses gewissermaßen Besitz ergreift von den Organen, die zur Ausführung der gewünschten Tätigkeit erforderlich und geeignet sind.
Vor allem wird die Gedankenarbeit verändert erscheinen, das Gehirn mehr oder weniger sich dem fremden Wesen zur Verfügung stellen. Die fremde Kraft überträgt seine Gedanken auf das irdische Gehirn und erzeugt eine Schwerelosigkeit in Arm und Hand, so daß der Stift unbehindert und leicht über das Papier gleiten kann. Es ist nicht leicht den Zustand zu beschreiben, weil ich zum Beispiel nicht im Geringsten fühle, daß ein anderes Wesen in mir tätig wird. Lediglich die widerstandslose Anpassung an das Fremde, die Veränderung in den Gedankengängen kann ich – und das oft erst nach Beendigung der Tätigkeit – durch eigene Überlegung beurteilen und feststellen.
Nach meinen eigenen Erfahrungen ist mediales Schreiben in die schriftliche Form übertragene Gedanken und Telepathie aus dem Jenseits. Mediale Verbindung ist nicht erstaunlich, wenn man annimmt, daß in jedem lebenden Menschen ein geistiges Wesen wohnt, das naturgemäß die Fähigkeit haben muß, mit anderen, außerhalb von ihm bzw. von seinem Organismus befindlichen geistigen Kräften Kontakt aufzunehmen.
Da die meisten Menschen schreiben können, ist diese Art der medialen Kommunikation sehr häufig zu finden. Grundsätzlich sollen aber solche Betätigungen nur dann gepflegt werden, wenn daraus für das Medium keine wie immer gearteten Störungen oder Belastungen entstehen und wenn das Gebotene den zu stellenden Erwartungen entspricht.
Nicht immer ist es leicht festzustellen, ob Mitteilungen aus dem geistigen Bereich wertvoll, richtig und annehmbar sind. Vor allem verliert das Medium sehr oft sein eigenes Urteil und verfällt krititklos der fremden Führung. Kritik und Skepsis sind aber die wichtigsten Grundlagen bei der Beurteilung solcher Verbindungen. Ich selbst habe lange gezögert, meine Hand zur Verfügung zu stellen, obwohl ich zahlreiche Beweise für die Identität meiner geistigen Verbindung erhalten hatte. Es kann nicht genug davor gewarnt werden, sich wahllos, nur aufgrund einer medialen Fähigkeit bereit zu halten, denn es ist nicht immer oder sehr selten möglich, in dem geistigen Wesen eine bestimmte Persönlichkeit zu erkennen.
Wer also bestrebt ist, eine geistige Kommunikation zu finden, muß wissen, daß ein jenseitiges Wesen die Möglichkeit hat, sich auszugeben als wen es will und muß in der Lage sein, das Empfangene auf Wert und Echtheit oder Wahrheit zu prüfen. Kein gutes geistiges Wesen nimmt sein Medium über Gebühr in Anspruch, da die Strahlenkraft, die durch die Besitzergreifung auf den Organismus wirkt, von diesem kompensiert werden muß. Außerdem darf das Medium niemals gezwungen sein, zu schreiben, vor allem nicht in der Nacht. Die Dauer der Inanspruchnahme soll nicht über eine Stunde hinausgehen bei täglicher Übung.
Erschöpfung oder Verkrampfung sind ein Hinweis dafür, daß die in Verbindung stehenden Wesen in der Strahlung nicht konvenieren und daß solche Kommunikation nicht gepflegt werden sollte.
Alle diese Grundsätze sind hier in den „Medialen Schriften“ von Dozent Dr. Karl Nowotny festgelegt und sind es wert, unbedingt befolgt zu werden.
Die Beachtung dieser Regeln und damit die Aufnahme ausschließlich guter Kräfte aus dem geistigen Bereich beweist ihre Richtigkeit durch eine Steigerung der Lebenskraft und Gesundheit.
Neben medialem Schreiben, also der „Gedankenübertragung aus dem Jenseits“ kennt man noch das „automatische Schreiben“. Während ich selbst in wachem Zustand stets verfolgen kann und – wenn auch in einer gewissen Passivität – weiß, was ich schreibe, kann automatisches Schreiben unter völliger Ausschaltung der eigenen Gedankenarbeit auch in Trance erfolgen. Dozent Nowotny lehnt mediale Betätigung dieser Art ab, weil es den eigenen freien Willen ausschaltet oder besser gesagt, den Menschen zu einem willenlosen Werkzeug macht.
Großes Wissen und wohltätige Hilfe können wir auf diesem Weg erhalten, wenn wir ihn richtig gehen. Krankheit und Elend, schwere geistige Störungen können die Folge sein, wenn Demut und Bescheidenheit außer Betracht bleiben und die gebotenen Grenzen nicht gewahrt werden.
Grete Schröder