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8. Die Seele, der Sitz des Gefühlslebens und Motor für alle Lebensäußerungen. Das mitgebrachte Programm. Die immer wiederkehrende Inkarnation

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Heute will ich damit beginnen, zu erklären, wie die Seele behandelt werden kann und muß, damit sie ihren Dienst so versehen kann, wie es für einen gesunden Körper und Geist Voraussetzung ist. Daß der Mensch eine Seele hat, ist nichts Neues, und daß sie der Ausdruck des Gefühlslebens ist, zum Unterschied vom geistigen Bereich, ist auch bekannt. Wir wissen nun aber auch, daß die Seele die Lebenskraft bedeutet, von früheren Wissenschaftlern auf diesem Gebiet auch Od genannt. Es gibt zahlreiche Schriften darüber, die über die Feststellungen sprechen, die man bei spiritistischen Sitzungen aller Art gemacht hat und die von Od sprechen und Ausstrahlung meinen. Viele sind schon so weit gegangen, daß sie es als Lebenskraft bezeichneten, aber niemals hat meines Wissens ein solcher Gelehrter, oder wollen wir sagen Eingeweihter, vom Od als Seele gesprochen, wie wir es aufgefaßt wissen wollen.

Für uns ist die Seele der Sitz des Gefühlslebens und ergibt in Verbindung mit dem Geistwesen den vollkommenen Menschen ohne materiellen Körper im Jenseits und in Verbindung mit dem materiellen Körper auf der irdischen Welt. Mehr als bisher in der medizinischen Wissenschaft und in der Individualpsychologie angenommen wurde, ist sie, über den Sitz des Gefühlslebens hinaus, auch der Motor für alle Lebensäußerungen.

Insofern muß langsam eine Umstellung und Umorientierung eintreten, da diesem Umstand ein großes Gewicht beigemessen werden muß. Man kann nicht geistige und seelische Verfassung oder Äußerung voneinander trennen. Sie stehen in unmittelbarer Wechselbeziehung zueinander. Wir haben wohl viel von seelischer Hygiene gehört, und es ist ein wichtiges Kapitel in der Pflege des gesamten Lebensbildes, möchte ich sagen. Denn jeder Geist hat seine Vorstellung, sein von vornherein gestecktes Ziel für den Abschnitt seines Daseins auf der Erde. Es scheint zwar so, als ob erst mit der Entwicklung des Körpers im Laufe der Jahre der Mensch sich ein Ziel stecken würde, das er erreichen will oder das ihm von seiner Umgebung bestimmt und aufgezwungen wird. In Wahrheit ist es anders.

Die meisten Geistwesen kommen mit einem fertigen Programm auf diese Erde, wenn sie das Jenseits – für nach unserer Anschauung kurze Zeit – verlassen, um ihre Aufgaben zu erfüllen, die zu ihrem geistigen Fortschritt erfüllt werden müssen. Da aber der wieder inkarnierte Geist mit dem Eintritt ins Irdische die Erinnerung an sein Leben im Jenseits verliert, glauben die Menschen, es sei jeder zum ersten Male geboren und müsse sich von Grund auf entwickeln. Ist es aber nicht erstaunlich, daß ein ganz kleines Kind die Sprache der Mutter in ganz kurzer Zeit versteht und oft sehr bald in erstaunlicher Vollkommenheit sprechen kann? Diese im Grunde genommen doch ganz wunderbaren Erscheinungen werden als etwas Selbstverständliches hingenommen, sind aber nur deshalb selbstverständlich, weil die Kenntnisse und Erfahrungen aus einem früheren Leben in ihm schlummern.

Allerdings sind nicht alle Geister mit fertigem Programm und positiven Absichten ausgestattet. Viele sind, wie ich schon in einem früheren Kapitel ausgeführt habe, noch unbelehrbar, glauben nicht an ein höheres Leben und kommen nur zurück auf die Erde des materiellen Genießens wegen, ohne Streben nach höherem Ziel. Sie sind zum großen Teil diejenigen, denen die Fürsorge und Erziehung durch einen hilfsbereiten Geist vonnöten ist, und diesen Wesen muß das Hauptaugenmerk gewidmet werden.

Geister, die mit hoher Zielsetzung inkarniert werden, sind meist so ausgeglichen, daß sie unter normalen Verhältnissen weniger der Pflege durch einen Arzt auf diesem Gebiet bedürfen. Doch läßt sich dies niemals verallgemeinern.

Ich will nur sagen, daß das Hauptgewicht auf der Erziehung unreifer und weniger hochentwickelter Geister ruhen muß, um bald das Lebensniveau der gesamten Menschheit entsprechend zu erhöhen und einen allgemeinen Fortschritt in geistiger Richtung auf der materiellen Welt zu erreichen.

Ich bin immer noch bemüht, sehr präzise herauszustreichen und einzuprägen, daß die Entwicklung des Menschen nicht erst mit der Geburt auf der materiellen Welt beginnt und nicht mit seinem Abschied von dieser beendet ist. Darin liegt der Hauptunterschied gegenüber den bisher in der Wissenschaft angenommenen Theorien, wonach der Mensch die Erde nur einmal erlebt und mit seinem Tode alles vorbei ist. Das wäre eine armselige Konstellation. Dann müßte man wirklich von großer Ungerechtigkeit in dieser Welt sprechen, da nicht zwei Menschen gleich sind und so unterschiedliche Lebensbedingungen vorliegen.

Wenn wir also weiter von der Entwicklung der Seele und des Geistes sprechen wollen, müssen wir von dem Grundsatz der immer wiederkehrenden Inkarnation ausgehen und von der unumstößlichen Tatsache, daß es für jeden Menschen eine Entwicklung zum Guten und nur zum Guten gibt, wenn auch nicht jeder von seiner ihm gebotenen Aufstiegsmöglichkeit sogleich Gebrauch macht. Soviel für heute.

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