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17. Der Weg zur Sammlung neuer Lebenskraft. Verbundenheit mit der göttlichen Allmacht

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Ich will heute davon sprechen, wie man sich in Passivität versetzen kann und was dazu erforderlich ist. Der Mensch glaubt, daß er nur etwas erreichen kann, wenn er möglichst aktiv ist und sich stark auf eine Sache konzentrieren kann. Das trifft in vielen Fällen zu, besonders in materieller Hinsicht. Dinge des täglichen Lebens, die Ausführung einer Tätigkeit, erfordert mehr oder weniger genaue und ausschließliche Einstellung darauf.

Auch hier müssen wir wieder unterscheiden, wie man sieht, zwischen materieller Tätigkeit und geistiger Leistung. Auch sie ist schließlich im irdischen Leben die Voraussetzung für einen materiellen Erfolg. Da jede materielle Leistung eine geistige voraussetzt, muß diese zuerst gefordert und begründet werden. Die geistige Leistung besteht in der Kundgabe des Willens, und wie wir gehört haben, wird dieser von der Seele erfaßt, der Lebenskraft, die dafür sorgt oder sorgen soll, daß der Wille zur Tat wird.

Immer wieder muß ich wiederholen, daß nur eine gesunde Seele imstande ist, die ihr vom Geistwesen erteilten Willensäußerungen zur Ausführung zu bringen. Ist sie überfordert und dadurch die Lebenskraft vermindert, dann kann die Ausführung eines Willensimpulses eine Verzögerung erfahren, er kann in mangelhafter Weise oder gar nicht zur Ausführung gelangen. Damit ist, wie ich schon festgestellt habe, eine Krankheit der Seele gegeben und durch ihr Versagen auch eine organische Schädigung die Folge.

Es muß also eine Möglichkeit geben, die Lebenskraft zu erneuern und zu steigern, wenn ein übermäßiger Verbrauch stattgefunden hat. Dazu gibt es wiederum verschiedene Wege, wie wir ja schon erkannt haben. Der gesunde Schlaf, also die weitgehende Ruhe, das Abschalten von belastenden Tätigkeiten. Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Ein Mensch, der nur körperliche Leistungen oder überwiegend solche vollbringt, muß nur diese Tätigkeit vermindern oder unterlassen, um seinem materiellen Körper die Möglichkeit zu geben, die Organe gleichmäßig und ruhig, nur im unbedingt erforderlichen Mindestmaß arbeiten zu lassen.

Der geistig Arbeitende, der seine Seele mit Gedankenarbeit belastet, hat es da schon wesentlich schwerer. Er muß nicht nur körperlich ausruhen, sondern auch seinen Gedanken Einhalt gebieten, und darin liegt die große, aber segensreiche Leistung. Es ist eine Leistung im negativen Sinn, denn es wird eben völlige Ruhe angestrebt und von jeglicher sichtbaren oder erkennbaren Leistung abgesehen.

Eine solche Ruhestellung erreicht man meist nicht schon beim ersten Versuch. Immer wieder wird man sich ertappen, daß die Gedanken auf einen einstürmen, die man gerade unterlassen möchte. Aber auch hier ist mit Geduld und Ausdauer der geeignete Zustand bald zu erreichen.

Es ist dazu vorteilhaft, nicht bei grellem Licht und Sonnenschein sich aufzuhalten, sondern möglichst in einem Raum mit etwas gedämpftem Licht, da es nicht genügt, nur die Augen zu schließen, wenngleich auch dadurch bald der gewünschte Zustand erreicht wird. Vorerst aber ist es zweckmäßig, bewußt die Einstellung zu suchen, die man braucht, um den unendlichen guten Kräften aus dem All den Eingang zu ermöglichen. Nicht in aufgeregter Stimmung oder voll Ärger und Mißstimmung öffnet sich die Seele solchen göttlichen Einflüssen. Es gehört dazu die Harmonie mit der Umgebung, die Vorstellung vom Guten und Schönen, das man in sich aufnehmen will.

Der Sinn solcher Übungen ist es nicht nur, Kräfte in sich aufzunehmen wie eine Batterie, die man aufladen muß, damit der Motor wieder anspringt. Das wäre doch zu primitiv und ist nur ausreichend für Menschen, die in der Materie verfangen, kein höheres Ziel erstreben als Reichtum und physisches Wohlergehen.

Die Harmonie mit den unendlichen außerirdischen Kräften zu finden, muß das Bestreben eines höher entwickelten Geistes sein, denn nur aus dieser fließt das Gute und wahrhafter Erfolg. Harmonie mit dem Unendlichen ist aber nichts, was gegen die Naturgesetze spricht. Es ist die schönste Form natürlicher Verbundenheit mit der göttlichen Allmacht und in den Naturgesetzen begründet, die im Diesseits und Jenseits gleichermaßen gültig sind. Es ist für den irdischen Menschen nicht leicht, solche Naturgesetze als gegeben anzunehmen, für die es im materiellen Bereich keine greifbaren Beweise gibt. Es ist aber bestimmt kein Nachteil, oder es bedeutet keine Gefahr für die Gesundheit und das geistige und leibliche Wohl der Menschen, einen Versuch in dieser Richtung zu unternehmen. Bald wird der Erfolg den Wert solcher Einstellung unter Beweis stellen, und glücklich wird jeder sein, der den Weg dazu gefunden hat.

Wenn also der unbedingt gute Wille vorhanden ist, solcherart seine Lebenskraft unter den Einfluß des außerirdischen Bereichs zu stellen, dann darf frohen Mutes daran gegangen werden. Täglich eine kleine Spanne Zeit und ist es nur eine halbe Stunde in völliger Ruhe und allein in einem stillen Winkel, möglichst aber in guter Luft, gibt die beste Grundlage.

Dann folgenden Text in Gedanken oder auch halblaut vor sich hingesagt und so lange wiederholt, bis kein Gedanke mehr herankommt, der ausgeschaltet werden soll: „Ich will jetzt nur an die göttliche Kraft denken, die in mich fließen wird, die meine Lebenskraft erneuert. Nichts darf mich stören, ganz still ist mein Gehirn, und ich bin ganz erfüllt von guten Strömen, die mich stärken und glücklich machen. Nichts kann mich stören, und alles, was ich wünsche soll zur guten Tat werden, in Harmonie und Ausgeglichenheit, ohne Furcht und ohne Erregung. Ich bin schon ganz ruhig und fühle mich eins mit allen guten Geistern, die zu meiner Hilfe bereitstehen und mich fördern, wenn ich Gutes tun will. Ich will alle bösen Gedanken von mir weisen und nur das Schöne und Gute einlassen. So wird alles wieder gut werden, was mich bedrückt hat. Die unendliche gute Macht, die alles in Liebe lenkt und leitet, wird auch mir die Kraft geben, auf dem gleichen Wege fortzuschreiten. Nur die Liebe zu meinen Nächsten soll mich erfüllen, alle Mißgunst und Neid müssen mich verlassen, ich will jede Tat prüfen, ob sie meinem Vorhaben entspricht und den Wünschen meines Innersten gerecht wird.“ So und ähnlich, abgestellt auf die jeweilige Persönlichkeit, wird das ganz stille Selbstgespräch aussehen. Aber nicht wie ein Rosenkranz, gedankenlos geplappert, sondern jedes Wort aus dem tiefsten Innern, mit vollster Überzeugung und gutem Willen. Laßt lange sinnlose Gebete sein, versenkt euch in euch selbst, und ihr werdet bald den Erfolg sehen.

Keiner kann seine Fehler und Irrtümer einfach abladen und sich durch Bitten und Betteln Absolution erflehen. Das ist ein ganz großer Unsinn. Jede Tat trägt ihr Urteil in sich, ob gut oder böse. Und böse Taten können nur durch gute gesühnt und wettgemacht werden. Ich habe schon an anderer Stelle festgehalten, daß jeder Mensch sich selbst richtet, nach ganz genauen und ewigen Gesetzen. Darum ist es sehr klug, wenn der Mensch sein Bestreben darauf richtet, den wahren rechten Weg zu finden und nur durch gute Taten seinen Fortschritt zu untermauern.

Gott ist nicht eine Person, zu der man um Vergebung bitten kann. Sie wird von selbst gewährt, wenn die rechte Einstellung gefunden und der Irrtum erkannt ist. Das Erkennen eines Irrtums verbunden mit dem ehrlichen guten Vorsatz, es ein andermal besser zu machen, bedeutet Fortschritt und bedarf keiner Sühne. Beharren im Irrtum, trotz besseren Wissens, hält den Fortschritt so lange auf, bis die Erkenntnis gereift ist, daß so kein Erfolg und Frieden und Glück möglich ist.

Ich habe dieses Thema hier angefügt, damit der Wert einer guten harmonischen Lebensauffassung erkennbar wird. Nicht jedem Menschen wird es gleich gelingen, die Ruhe und Ausgeglichenheit zu finden, die es möglich machen, die guten Kräfte anzuziehen und die negativen, zerstörenden von sich zu weisen. Aber man darf die Geduld nicht verlieren. Der gute Wille wird belohnt.

Die Macht der guten Gedanken ist so groß, wie ein irdischer Mensch es kaum erfassen kann. Gedanken sind stärker als alle anderen Naturkräfte. Sie können aufbauen im guten, aber auch zerstören im schlechten Sinn. Wenn die Menschen wüßten oder fühlen könnten, daß ihre Gedanken von jenseitigen Geistwesen gelesen werden können und daß sie auf ihre Mitmenschen ausstrahlen und diese in gutem oder bösem Sinn treffen, sie würden sie mehr im Zaum halten als ihre gesprochenen Worte.

Es wäre sehr zu wünschen, daß Selbstbeherrschung auf das Denken und insbesondere auf Gedanken über die Mitmenschen ausgedehnt würde. Wieviel Haß, Neid und Mißgunst würden erspart bleiben und ihre verheerende Wirkung auf die Mitmenschen verlieren.

Selbstbeherrschung im Denken ist auch die Grundlage oder gehört zu den Voraussetzungen, die notwendig sind, will man Passivität erreichen und sich dem Einfluß guter Kräfte aus dem All öffnen und geeignet machen. Tägliche Übung allein kann zum Erfolg führen.

Eine gehobene, friedliche und ausgeglichene Stimmung ist der Beweis für das erfolgreiche Bemühen. Die weitere Auswirkung zeigt sich in erhöhter Leistung und gutem Einfluß auf die Umgebung und das sind die Ergebnisse, die sich jeder irdische Mensch für sein Leben wünscht und die ihn befähigen, seine Aufgaben und Pflichten voll und ganz zu erfüllen. Damit schließe ich für heute.

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