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27. Zustandekommen einer guten, gottgewollten Verbindung mit dem Jenseits

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Heute will ich davon sprechen, wie der Verkehr mit der Geisterwelt zustande kommt, wie der Mensch erkennen kann, ob die Verbindung gut ist und erlaubt oder was er zu tun hat, wenn er erkennt, daß er genarrt oder irregeführt ist. Es ist schon viel darüber geschrieben worden, und gute Anregungen und Vorsichtsmaßnahmen wurden empfohlen, aber es ist nie zuviel davon gesprochen worden, und es kommt eben darauf an, an wen die Richtlinien gegeben werden und daß die Möglichkeit besteht, sie zu befolgen und zu verbreiten. Vor allem darf niemals die Forderung ausgesprochen werden, mit einem bestimmten Geist in Verbindung zu kommen, ohne daß eine solche Verbindung schon ohne Zutun des Menschen gegeben war. Ob eine Verbindung erlaubt ist, wird einzig und allein im jenseitigen Bereich bestimmt. Niemals können es Menschen im Irdischen erzwingen. Es gibt dazu kein Mittel. Immer wieder muß gesagt werden, daß jede erzwungene Verbindung, also auf Grund von Wünschen irdischer Menschen bewerkstelligte Verbindungen, nicht nur wertlos, sondern auch über alle Maßen gefährlich sind. Unerlaubt beschworene Geister sind nicht geschult und unterrichtet und wenn sie auch mit bester Absicht sich ihrem geliebten Wesen nähern, so werden sie niemals zu deren Wohl wirken können.

Mag sein, daß ein Mensch sich zufrieden gibt mit der Tatsache, daß er auch nach dem Tode eines geliebten Wesens mit diesem in Kontakt kommen kann, er weiß aber nicht, wie sehr das Geistwesen darunter zu leiden hat. Ist es ein noch erdgebundenes, ein Wesen, das nicht glauben will, daß es im Jenseits ist, so klammert es sich unter Umständen an den lebenden Menschen und quält ihn mit seiner Not und Verzweiflung. Der Mensch aber weiß es nicht direkt, hat ihn nur mehr oder weniger an sich gebunden und leidet doppelt in seiner Unwissenheit.

Darum muß gesagt werden: Wer einen geliebten Menschen im Jenseits weiß, sende ihm gute Gedanken, Verzeihen für alle Irrtümer im menschlichen Dasein und rufe ihn nicht. Seine Gedanken müssen darauf gerichtet sein, wie schön die Umgebung, die Sphäre oder Region wohl sein mag, in der er sich befindet. Seine Worte sollen ihm zur Aufklärung dienen, er soll erfahren, daß er nicht mehr unter den Lebenden ist und mit Liebe und Güte soll ihm der Rat erteilt werden, sich den jenseitigen Gesetzen zu fügen, den Fortschritt zu suchen und nicht mehr zurückzustreben nach dem irdischen Leben. Vielen umherirrenden Geistern könnte damit geholfen werden, und die irdische Atmosphäre wäre nicht überfüllt von unwissenden an der Materie hängenden Geistern. So muß die allgemeine Einstellung zu den Geistwesen im Jenseits aussehen und nicht anders.

Liegt aber für einen materiellen Menschen ein Auftrag vor, eine bestimmte Verbindung aufzunehmen und zu pflegen, dann kommt diese ganz von selbst. Der Mensch wird von unsichtbaren Kräften hingeführt und braucht nur zu tun, was eine gute innere Stimme ihm eingibt, nämlich geduldig warten. Er wird es dann einen Zufall nennen, was in Wahrheit göttliche Fügung ist, aber er wird in seine Aufgabe hineinwachsen, wenn er den Wert und die Gnade erkennt und seinen reinen, guten Willen darauf einstellt.

Es ist dazu gar nicht so wichtig, daß der Mensch, der solcherart zum Medium erwählt ist, von den Gesetzen des Jenseits, von dem Verkehr mit der Geisterwelt viel weiß und Kenntnisse auf diesem Gebiet besitzt. Seine Ausbildung erfolgt nicht auf materielle Art, sondern rein geistig und bedarf weder großer Intelligenz noch primitiver Geistesart. Ist Intelligenz in höherem Maße vorhanden, so ist es sehr wertvoll, weil ein Medium dann den Wert seiner Tätigkeit richtig erfaßt und erkennen wird, daß ein Mißbrauch schädlich und einer guten, großen Sache hindernd wäre.

Bewußt wird ein solcher Mensch bestrebt sein, in strenger Selbsterziehung Reinheit der Seele und des Geistes zu erreichen, um der göttlichen Gnade würdig zu sein und für die Menschheit in Liebe und Güte zu wirken.

Wie kommt nun eine solche Verbindung zustande? Ein Mensch, der zu medialer Tätigkeit befähigt ist, ist wie ein Empfangsgerät auf Strahlungen aus dem Jenseits eingestellt, ohne es zu ahnen. Aber es werden ihm Erscheinungen zum Bewußtsein kommen, die nicht von der materiellen Welt stammen, die einen bestimmten Eindruck hinterlassen und zu der Vermutung – um nicht zu sagen zu der Überzeugung – Anlaß geben, daß eine Mitteilung aus fremdem Bereich vorliegt.

So war es zum Beispiel in unserer Verbindung geschehen. Mein Medium Grete hatte kurz vor meinem Hinübergehen eine Vision. Meine Mutter erschien bei ihr, um ihr zu sagen, daß ich sterben würde. Sie konnte zwar nicht erkennen, wer die Gestalt war, ob Mann, ob Frau, aber die Mitteilung war so deutlich im Traum gekommen, daß die Gedanken sie nicht mehr loslassen wollten. Zwei Tage nach diesem Ereignis war ich tatsächlich gestorben, ohne daß ich vorher ernstlich krank gewesen wäre.

Diese Tatsache veranlaßte nun eine andere Person, die sich mit medialen Fragen schon lange in guter Weise betätigte, den Schluß zu ziehen, daß diese Mitteilung nur an Grete gekommen sein kann, weil eine starke Bindung zwischen den beiden Geistwesen vorhanden sein mußte. Nicht aus Zufall, sondern bewußter Fügung unserer guten, großen jenseitigen Führer war diese Person beauftragt, unsere Verbindung in die Wege zu leiten.

Das Medium, das ihr seit vielen Jahren zur Verfügung stehen durfte, war dazu ausersehen, auch mich mit Grete in geistigen Kontakt zu bringen. Das war der Übergang zu der nun ganz vollendeten Verbindung, die durch die Ausbildung meiner Grete zum Schreibmedium in direkter, zweifelsfreier Form, mir nun gestattet, Wissenswertes über die Zusammenhänge mit dem Jenseits zum Wohle der Menschheit zu Papier zu bringen.

Dazu will ich aber gleich warnend hinzufügen, daß sich niemand bemühen soll, seine Hand einem oder besser gesagt, irgendeinem Geistwesen zu leihen. Es kostet ihn Lebenskraft und kann sein Nervensystem zerrütten, denn nicht jeder Geist ist imstande, die Hand seines Mediums aus eigener Kraft zu lenken. Es bedarf dazu einer Übereinstimmung in Ausstrahlung und geistiger Einstellung, die nicht erzwungen werden kann und darf.

Unser Medium, das unsere erste Verbindung hergestellt hat, war auch einmal in Gefahr, von unwissenden Geistwesen schwer geschädigt zu werden. In Unkenntnis der großen Gefahren, hat sie sich, ihrer medialen Fähigkeiten bewußt, bemüht, mit Jenseitigen zu schreiben. Ihre guten Führer, denen sie sich in ihrer Not anvertraute, haben sie vor dem Verderben bewahrt. Sie hat durch gute, große Dienste im Verkehr mit guten Geistern in der Folge ihren Fehler gutmachen dürfen.

Auch mein Medium hat es im Laufe unserer Tätigkeit schon erkennen können, wie gefährlich oder auch nur unangenehm es ist, wenn ein anderer als der auf ihre Hand und Nervenkraft eingestellte Geist mit ihrer Hand schreiben will. Ein unangenehmes Zerren und Reißen geht da durch den ganzen Körper, und böse Folgen können nur vermieden werden, wenn sofort bei Beginn dieser Empfindungen die Schreibtätigkeit abgebrochen wird.

Es ist in unserem Fall vielleicht ein besonderer Vorteil, daß ich als Arzt und ausgestattet mit einigen medizinischen Kenntnissen immer darauf achten kann, daß das Medium nicht überanstrengt wird, sondern umgekehrt Kräfte von mir aus dem Jenseits übertragen erhält, die Erhaltung der vollen Lebenskraft gewährleisten, ja sie nach Möglichkeit und Bedarf noch steigern. Wie stark in unserem Fall die geistige Bindung ist, mag daraus hervorgehen, daß ich erstens stundenlang ohne großen Kraftverbrauch schreiben kann und daß ich umgekehrt mit dem Sprechmedium Berta kaum arbeiten kann, wenn Grete nicht zugegen ist. Das Zusammenwirken unserer geistigen Ausstrahlung bewirkt erhöhte Leistungskraft.

Das trifft nicht nur für den Verkehr mit einem jenseitigen Geist zu, sondern genauso im Diesseits, in der materiellen Welt. Zwei Menschen, die in Harmonie übereinstimmen, ob Ehepartner, Freunde, Geschwister oder im Beruf verbundene Menschen, erfahren die gleiche Steigerung ihrer Leistungskraft, weshalb ich immer wieder betonen möchte, daß eine harmonische Lebensgemeinschaft die wichtigste Grundlage für den Erfolg ist. Ein Einzelgänger, ein Sonderling oder Eigenbrötler wird viel mehr Kraft brauchen, um ein Ziel zu erreichen, mag er sich noch so ungestört seiner Arbeit hingeben.

An dem eigenen Beispiel wollte ich aufzeigen, wie eine gute, gottgewollte Verbindung mit dem Jenseits aussieht und zustande kommt, und ich will noch einmal davor warnen, eine solche ohne tief empfundene Berufung zu erzwingen. Für heute genug.

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