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Eselsmilch

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Sie gilt als der Klassiker unter den Anti-Aging-Produkten: die Milch von Eselinnen. Tatsächlich griffen die römischen Schönen – oder die, die ihre Gesichtsschönheit auffrischen wollten – bis zu siebenmal täglich zu diesem Zaubermittel und wuschen sich damit das Gesicht. „Man glaubt“, schreibt der Naturforscher Plinius, „die Gesichtshaut werde dadurch frei von Runzeln, zart und weich“ (NH XXVIII 183). Auch der Satiriker Juvenal kennt den verjüngenden Wundersaft: Kosmetiksüchtige Frauen bräuchten selbst im äußersten Norden die Begleitung zahlreicher Eselinnen, um jederzeit Nachschub für ihre pflegenden Gesichtsbäder zu haben, spottet er (VI 469f.).


Nur Gesichtsbäder? Ließ sich die phänomenale Wirkung der Eselsmilch nicht auch auf andere Hautpartien übertragen? Aber sicher doch. Wenn man über die notwendigen Ressourcen verfügte, waren auch Vollbäder in Eselsmilch eine willkommene Weiterentwicklung in der Anwendung – „beispielloser Luxus“ zwar, wie ein Historiker mit Stirnrunzeln anmerkt, aber von einer Dame bezeugt, die „größte Mühe auf ihre Schönheit und den Glanz ihrer Erscheinung verwendete“ (Cass. Dio LXII 28, 1). Und die deshalb, auch wenn sie auf Reisen war, ständig 500 trächtige Eselinnen mit sich geführt haben soll. So viele Eselsdamen brauchte es, um eine Wanne zu füllen und darin die Haut des gesamten Körpers weich und geschmeidig werden zu lassen (Plin. NH XI 238). Der Name der Herrin über die 500 Eselinnen? Nein, nicht Kleopatra, sondern Poppaea, die Gattin des Kaisers Nero (Plin. s.o.; Juv. VI 460).

Ob Kleopatra ebenfalls in Eselsmilch gebadet hat? Möglich, aber von keiner Quelle überliefert. Vielleicht hat sie sich aber auch nur mit einer anderen populären Anwendung getröstet: Eselsmilch wurde von vielen Ärzten auch als sanftes Abführmittel empfohlen (Plin. NH XXVIII 211).

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