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Der Umgang mit Brennstoffen

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Man hat den grönländischen Nordmännern auch einen völlig übertriebenen Verbrauch von Brennstoffen vorgeworfen, etwa beim Kochen von Wasser, um die zur Milchwirtschaft benutzten Gefäße zu sterilisieren.19 Glücklicherweise wussten sie durchaus, wie sie ihre natürlichen Ressourcen und ihre eigene Arbeit am besten nutzten. Eine Hausfrau erhitzte Steine im Feuer und warf sie in den Kessel, um den Inhalt am Kochen zu halten. Um die Holzgefäße für Milch und Milchprodukte zu reinigen, verwendete sie – wahrscheinlich zusammen mit Sand zum Schrubben – kaltes Wasser, weil sie sicher wusste, dass heißes Wasser das Holz dunkeln lässt und das Milcheiweiß dadurch gerinnt und am Gefäß klebt. Die sauberen Gefäße und Utensilien wurden dann in die Sonne gestellt, um sie nach althergebrachter Art zu sterilisieren.

Wie in Kapitel Eins festgehalten, herrschte bei den Grönländern keine Knappheit an Holz als Brennstoff. Daneben verwendeteten sie den in großen Mengen verfügbaren Torf, während die Öllampen aus Speckstein, die auf den Hofstätten gefunden wurden, zeigen, dass man genau wie anderswo in Europa zu jener Zeit Öl und Waltran nutzte, um Licht und Wärme zu spenden. Beides war in den langen grönländischen Wintern sicher unbedingt nötig, wenn Männer wie Frauen im Haus arbeiteten. Ein Großteil der langen Winterzeit wurde auf die verschiedensten Handwerksarbeiten verwendet, doch an den Grabungsstätten finden sich auch Spielsteine, Kinderspielzeug und liebevoll geschmückte Alltagsgegenstände, die von einer leichteren Seite des Lebens erzählen.

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