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Über die Stadt GuadixGuadix, Ort im Reich GranadaGranada, Ort

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Die Stadt GuadixGuadix, Ort liegt in einer schönen Ebene, in der Nähe eines hübschen königlichen Schlosses, das sich auf einem anliegenden Hügel befindet1. Ich glaube, dass die Stadt im Umfang etwa NördlingenNördlingen, Ort in SchwabenSchwaben, L. entspricht.

Nachdem die SarazenenSarazenen (Mauren/Muslime) aus GuadixGuadix, Ort vertrieben worden waren2, leben dort nur noch Christen. Es entstanden zwei sehr schöne Klöster vom Orden des heiligen FranziskusGuadix, OrtFranziskanerkl.Franz von Assisi(† 1226), Hl., Ordensgründer und von den PredigernGuadix, OrtDominikanerkl.3 sowie weitere. Die dortige, ziemlich schöne MoscheeGuadix, OrtSanta María de la Encarnacíon, K. hat eine hexagonale Form und circa 70 freistehende Säulen, in der Mitte einen schönen überdachten Garten, in dessen Zentrum fließendes Wasser für die üblichen Reinigungen zur Verfügung steht. Die Kirche ist heute der Jungfrau MariaMaria / Maryam, Hl., bibl. Gestalt, Mutter Jesu Christi geweiht4. Sie hat einen Bischof und 12 Kanoniker, die von den Einkünften leben, die früher die Moschee zu Zeiten der Sarazenen erhielt. Wir stiegen auf den Turm und sahen uns die Ortslage an, wir erkannten eine große und schöne, fruchtbare Ebene, vor allem, weil kleine Flussläufe diesen üppigen Boden bewässern. Weil Guadix relativ hoch gelegen ist, wachsen dort keine Küstenfrüchte wie Zitronen, Apfelsinen und Oliven, dafür aber gigantische Bäume, so Nuss-, Mandel-, Feigen-, Apfel- und Birnbäume, ähnlich wie man sie in ItalienItalien, L. diesseits des PoPo, Fluß findet5. Wir sahen sogar, dass der Ort von einer geschlossenen Bergkette umgeben war, und erblickten besonders hohe Berge im Südwesten, auf die in jenen Tagen Schnee gefallen war, jedoch war es im Tal noch milder. Dieser Ort gefiel uns sehr gut, er ist recht dicht bevölkert. Die Dörfer (lugarde), welche die Deutschen Villae nennen, sind in der Regel höchstens von Sarazenen bewohnt, die nur karge Mahlzeiten zu sich nehmen und nur Wasser trinken. Der größte Teil des Bodens wird kultiviert, und es wird Ackerbau betrieben. Ein Heide gibt seinem Herrn im Jahr mehr Abgaben als drei Christen. Die Sarazenen sind ehrlich, gerecht und meistens treu, wie du nachher über ihre Sitten hören wirst6.

Am 21. Oktober verließen wir GuadixGuadix, Ort auf schmalen und bergigen Wegen und kamen nach einer Meile an heißen Quellen mit heilsamem und sehr klarem Wasser vorbei. Als wir in die Höhle traten, sahen wir dort viele SarazenenSarazenen (Mauren/Muslime) sich waschen. Ich versuchte das Wasser selbst und befand es für gut, angenehm und wohl temperiert. Der Ort gefiel mir, er war hervorragend angelegt, denn die Sarazenen lieben das BadenBaden, Ort sehr7.

Wir reisten weiter, wie ich schon sagte, und kamen nach drei Meilen zur Burg von La PezaLa Peza, Ort, die auf einem hohen Berg liegt; dort verbrachten wir die Nacht. Alle Bewohner dort waren SarazenenSarazenen (Mauren/Muslime) außer dem Kastellan, unserem Gastgeber, der uns am Fuß des Berges Unterkunft gewährte. Am Morgen setzten wir unseren Weg durch Täler und Berge 6 Meilen lang fort und gelangten schließlich zu der edelsten und größten Stadt des Reiches, die GranadaGranada, Ort heißt.

Der Reisebericht des Hieronymus Münzer

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