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Über die Moschee im AlbaicínGranada, OrtAlbaicín, einem Teil der Stadt

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Außerhalb der großen Stadt GranadaGranada, Ort und außerhalb der Mauern, aber nahe gelegen gibt es eine weitere große Stadt namens AlbaicínGranada, OrtAlbaicín mit mehr als vierzehntausend Häusern, die man von der AlhambraGranada, OrtAlhambra nicht sehen kann1. In dieser Stadt, oder eher in diesem Teil von Granada, steht, wie ich sage, eine sehr schöne MoscheeGranada, OrtNuestro Salvador, K. mit 86 freistehenden Säulen2; sie ist kleiner, aber sehr viel schöner als die große Moschee der Stadt, und sie besitzt einen wunderschönen Garten mit Zitronenbäumen. Vom Gipfel des Berges gegenüber der Alhambra sahen wir, als wir zur großen Stadt hinabstiegen, eine andere schöne MoscheeAlbaicínSan José, K., die nicht so groß ist. Diese nahm der Erzbischof auf Befehl des Königs den SarazenenSarazenen (Mauren/Muslime) ab, weihte sie zu Ehren des heiligen Joseph, des Mannes der seligen Maria3, und stattete sie mit Priestern aus. Wir sahen im Garten einen riesigen Olivenbaum, größer als eine Steineiche und voller Oliven. Als wir den Turm bestiegen, zählte ich eine so große Zahl von Moscheen, dass man es kaum glauben kann.

Als wir uns am selben Tag4 um die Mittagszeit der großen Moschee näherten, sahen wir, weil es Freitag und einer ihrer Festtage war, viele Priester auf dem Turm schreien, und es kam eine so große Menge von SarazenenSarazenen (Mauren/Muslime) zusammen, dass viele draußen stehen mussten, nachdem die Kirche gefüllt war. Ich glaube, es waren dort mehr als zwei- oder dreitausend Männer. Wir verfolgten, an einer Tür stehend, ihre Zeremonien und sahen den Hauptpriester von ihnen, der auf einem hohen Sitz saß und fast eine halbe Stunde lang predigte. Dann, nach einem Ruf von ihm und der anderen Priester, beugten alle die Köpfe und beteten; anschließend, nach neuerlicher Aufforderung, warfen sie sich massenweise zu Boden und küssten, wie unsere Mönche in den Kapiteln, die Erde. Dann wiederum, bei einem anderen Zeichen, erhoben sie sich und beteten mit der größten Ehrfurcht, stehend und mit nackten Füßen. Und so erhoben sie sich dreimal und warfen sich wieder zu Boden; schließlich erhoben sie sich, und nach beendetem Gebet ging jeder wieder an seine Arbeit. An der Tür bettelten viele Sarazenen um ein Almosen; sie waren Gefangene der Christen gewesen und inzwischen freigelassen worden. Es kam auch zu einer Beisetzung. Der Priester sprach über den Leichnam ein langes Gebet, und schließlich trugen sie diesen aus der Stadt, um ihn zu bestatten. An eben jenem Festtag waren die anderen Moscheen so voll mit Sarazenen wie jene. Die Moscheen sind in GranadaGranada, Ort und an anderen Orten so etwas wie die Pfarreien bei uns5.

Der Reisebericht des Hieronymus Münzer

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