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VORWORT

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Krimis und Kochen gehören für mich zusammen. Meine Amrumer Sommertage starte ich am liebsten mit einer Fahrt auf dem Rad am Watt entlang zum Krabbenkutter. Dann gibt es zum Frühstück frisch gepulte Krabben und vielleicht ergattere ich ein paar Schollen und mit Glück auch einen Steinbutt, den der Fischer ab und zu als Beifang im Netz hat. Um nicht leer auszugehen, muss man rechtzeitig zur Stelle sein. Früher hat mir regelmäßig ein Mann mit Fahrradhelm sämtlichen Fisch vor der Nase weggeschnappt. Dieser Spielverderber kommt als Figur in meinem ersten Krimi vor, und er überlebt es nicht. Seltsamerweise habe ich den Mann danach auch in der Realität nie wieder getroffen. Das Schreiben von Krimis kann beim Fischkauf also durchaus hilfreich sein.

In Fredenbüll, dem Schauplatz meiner Krimireihe, geht Mord durch den Magen. Da wird giftiger Fisch serviert und ein Hamburger Immobilienhai im dampfenden Labkaustopf ertränkt. Doch in Antjes Stehimbiss »De Hidde Kist« lässt sich unbedenklich speisen. Dorfpolizist Thies Detlefsen, Postbote Klaas und der ehemalige Landmaschinenvertreter Piet Paulsen haben es zumindest bisher überlebt. Ganz ausgewogen ist die Ernährung allerdings nicht. Mit »Putenschaschlik Hawaii« und »Croque Störtebeker« allein lässt sich kein Kochbuch bestreiten. Und die bewusstseinserweiternden Pilzgerichte von Althippie Bounty haben wir bei den Rezepten ganz herausgelassen. Ansonsten gibt sich Fredenbüll kulinarisch weltoffen. Polizistengattin Heike kocht vegetarisch. Tochter Tadje experimentiert mit asiatischen Gewürzen. Und als der Mafioso Tony Luciano in der nordfriesischen Provinz untertaucht, führt er in der »Hidden Kist« die italienische Küche ein.

Norddeutsche Klassiker und alte Familienrezepte treffen in diesem Buch auf modernes friesisch-italienisches Crossover, die Fredenbüller Imbissfavoriten auf die alltägliche Küche im Hause Koch. Es gibt viel Fisch, reichlich Gemüse, ab und zu einen Sonntagsbraten, nordische Nachtische und ein paar entspannte Sundowner mit Blick aufs Meer.

Dabei bedienen wir uns im regionalen Angebot. Der Fisch kommt aus der Nordsee, das Gemüse vom Amrumer Bauern. Direkt am Hauke-Haien-Koog, wo Theodor Storm seinen »Schimmelreiter« durch den Sturm galoppieren ließ, wachsen Spargel und Erdbeeren. Sogar das Salz trocknet Krabbenfischer Andreas Thaden an Bord seines Kutters. Nur der Wein und die exotischen Gewürze werden importiert. Aber wir Norddeutschen sind schließlich weit gefahrene Seeleute und Händler. Heimische Küche schließt Entdeckungsreisen nicht aus.

Viel Spaß beim Kochen und gutes Gelingen, damit wir zusammen mit Thies Detlefsen sagen können: Jo, kann man essen.


Ihr Krischan Koch

Jo, kann man essen

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