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2.8.2Diagnostische Aspekte der Metapher im Erleben des Therapeuten

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Es gibt Personen, die sich auf dem Gebiet der Metaphern frei und unbefangen fühlen. Sie legen Wert auf Symbolik und berufen sich gern auf Vergleiche. Logische Argumentationen sind für diese Personen eher problematisch, als dass sie ihnen bei der Kommunikation helfen würden. Auch viele Therapeuten können metaphorische Botschaften gut heraushören und sind auf diesem Gebiet sehr gewandt. Verfolgt der Therapeut seinen inneren Assoziationsprozess, ist er oft selbst überrascht, welche Fantasien, Klänge oder Geschichten ihm zum Klienten einfallen, etwa »Die Klientin erinnert mich an ein Schneeglöckchen« oder »der Mann ist so eisig, wie der Nordwind.«

Auf diese Weise können sich, zumindest teilweise, unbewusste Assoziationsprozesse des Therapeuten widerspiegeln, die wesentlich zum Kennenlernen des Klienten beitragen. Diese Assoziationen wahrzunehmen, sie sich zu notieren und im Gedächtnis zu behalten, kann wesentliche Bedeutung für die weitere Arbeit mit dem Klienten, etwa mit dem Einsatz von Metaphern, haben und darüber hinaus möglicherweise bewirken, dass der Therapeut den Klienten besser und bewusster versteht.

Beruft sich eine Metapher auf eine Kindheitserfahrung des Geschichtenhörens, so wird die Aufmerksamkeit von der Progression in Richtung Regression gelenkt. Regressive Erfahrungen können dort von beruhigender Wirkung sein, wo ein hohes Angstlevel vorherrscht, wie beispielsweise bei unheilbar Kranken, bei akuten Anfällen, posttraumatischen Belastungsstörungen, Angststörungen, Phobien, Panikattacken oder Zwangsstörungen. Sie helfen dabei, ein für das Individuum gesundes Gleichgewicht aus eigenem inneren Halt und Unterstützung von außen zu finden. Regressive Erfahrungen, die mithilfe von Metaphern ausgelöst werden, können darüber hinaus reparierende Wirkung haben, was dort wichtig ist, wo in der Kindheit ein grundlegendes Defizit oder eine fehlende gute Beziehung zu den Eltern vorherrschte.

Erfahrungen hervorzurufen, die sich auf die Vergangenheit beziehen, kann aber auch höchst unratsam sein. Etwa dann, wenn die therapeutische Arbeit in Richtung einer Zeitprogression gehen und die erwachsenen Aspekte des Klienten gestärkt werden sollen. Dieser Aspekt sollte ganz besonders von Therapeuten berücksichtigt werden, die dazu neigen, dem Klienten gegenüber eine Elternrolle (die der Mutter oder des Vaters) einzunehmen und die Therapie dann darauf zu beschränken.

Klienten kennenlernen – Diagnosen dynamisch utilisieren

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