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013Warum ist Golf doch anders als Sex?

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Die menschliche Natur funktioniert nach dem Prinzip von Aufwand und Ertrag. Wenn der Aufwand für eine Tätigkeit riesig und der Ertrag minimal ist, dann hört die menschliche Natur mit dieser Tätigkeit auf.

Wer kaum je ein Kreuzworträtsel lösen kann, hört irgendwann damit auf. Wer beim Pilzsammeln kaum je einen Pilz findet, hört irgendwann damit auf. Wer kaum je ein Omelette Soufflé hinbekommt, hört irgendwann damit auf.

Golfer hören nie auf, auch wenn sie kaum je eine gute Runde zustande bringen. Golf ist darum wie Sex. Es sind die zwei einzigen Sportarten, so sagt das bewährte Bonmot, die alle auch dann mit Spaß betreiben, wenn sie es nicht können.

Warum hören Golfer trotz Misserfolgen nie auf?

Zur Erklärung müssen wir kurz zurück zum Vergleich von Golf und Sex. Es gibt einen entscheidenden Unterschied. Wer es im Bett nicht richtig kann, der kann es für alle Zeiten nicht. Wer es im Golf nicht richtig kann, der kann es doch immer mal wieder von Zeit zu Zeit.

Das ist ja das Erstaunliche an Golf. Selbst dem lausigsten Golfer gelingt von Zeit zu Zeit ein Weltklasseschlag. Da stehen der Paul und die Ilse und der Peter hundertzwanzig Meter vor dem Green, holen ein Eisen aus der Tasche – und schwupp, irgendwann hauen sie die Kugel mit ballistischer Perfektion einen halben Meter neben die Fahne. Weltklasse.

Das ist der Unterschied zur anderen Disziplin. Dort kannst Du Dich nicht plötzlich in Casanova oder Don Juan verwandeln. Im Golf hingegen kannst Du Dich plötzlich in Jack Nicklaus und Bernhard Langer verwandeln. Du kannst als Golfer jederzeit einen Traumschlag spielen, wie er auch dem besten Profi nicht besser gelingt.

Damit ist erklärt, warum wir Golfer trotz all unserer irdischen Mühseligkeit nie mit diesem Spiel aufhören werden. Am Ende des Tunnels lockt immer das gleißende Licht des perfekten Schlags. Der perfekte Schlag ist er darum, weil er exakt so ausfällt wie wir uns das vorgenommen haben. Der Ball fliegt genau nach unseren Regieanweisungen.

Dieser makellose Schlag brennt sich dann wie ein Brandmal in unser Langzeitgedächtnis ein. Im Grunde ist es bizarr, aber viele Golfpartner können mir heute noch detailgenau erzählen, wie ihnen vor fünf oder zehn Jahren einer dieser Traumschläge gelang, etwa damals in Bayern mit den Fünfer-Holz 180 Meter übers Wasser zum Birdie-Putt, oder damals in Teneriffa, dieser Schlag aus dem Schilf, der tot am Stock endete.

Ich habe auch einen, an den ich mich bis heute erinnern kann. An einem Par 3 in Italien traf ich die Fahnenstange, der Ball sprang leicht zurück und blieb fünfzehn Zentimeter vor dem Lochrand liegen. So nahe war ich noch nie an einem Hole-in-one dran.

Der Traumschlag beweist uns, dass wir den Traumschlag können, nicht jedes Mal, aber immer mal wieder. Wir müssen nur etwas Geduld haben. Irgendwann kommt er. Es wäre absurd, in dieser hoffnungsvollen Situation mit Golfen aufzuhören.

Fassen wir den Unterschied zwischen Golf und Sex zusammen. Auch wenn Du in den beiden Sportarten nicht allzu talentiert bist, gelingt Dir in einer der zwei Sportarten manchmal doch der perfekte Schuss.

100 Dinge, die jeder Golfer wissen muss

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