Читать книгу Der Sarekmann - Lennart Hagerfors - Страница 5

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Als ich in der engen diele der kleinen Wohnung den Rucksack schulterte, verlor ich das Gleichgewicht und wäre beinahe in den Garderobenspiegel gefallen. Es war nicht zu fassen, daß ich eine Fjällwanderung mit diesem enormen Gewicht auf den Schultern plante.

In der U-Bahn, auf dem Weg zum Hauptbahnhof, klammerte ich mich schweißüberströmt an einen Haltegriff. Ich kam mir albern vor mit einem Rucksack auf dem Buckel, der fast fünfundzwanzig Kilo wog. Die polnische Unterwäsche, die ich trug – ich hatte sie im Ausverkauf erstanden –, war viel zu warm. Ich erinnere mich, daß mir die billigen ostdeutschen Sandalen einfielen, die ich ein Jahr zuvor gekauft hatte, mit sehr dicken und weichen Sohlen. Ich habe mich nie an den federnden, etwas schaukelnden Gang gewöhnt, den sie bewirkten. Kleidung sollte nicht zuviel Aufmerksamkeit verlangen.

Von diesem Moment an ist meine Erinnerung völlig klar. Ich tat einen Schritt auf die Dinge zu. Die langsame Bewegung der Zeit begann nun auch im Takt meines Herzschlags zu ticken. Hier hat es angefangen. Hier bekamen die Ereignisse den Anschein der Wirklichkeit.

Als ich die Bahnhofshalle durchquerte, ging die Müdigkeit in Erschöpfung über. Die Beine schliefen ein, die Schultern wurden taub. Zugleich bemerkte ich, daß es trotzdem ziemlich einfach war, mich vorwärts zu bewegen, wenn ich eine vorsichtige, ein wenig kreisende Gangart einschlug. Es machte mir Freude, meine Bewegungen streng ökonomisch einzuteilen. Gemächlichkeit und Berechnung. Keine überflüssige Geste, kein unnötiger Schritt.

Der Sarekmann

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