Читать книгу Der Sarekmann - Lennart Hagerfors - Страница 8
ОглавлениеWarum bin ich der aufforderung gefolgt, mich in den Sarek zu begeben? Ich, der ständig versucht hat, die Grenzen des Daseins um mich her enger zu ziehen, der einen privaten Bereich abgesteckt hat, in dem alles überschaubar und kontrollierbar ist. Ich habe mich ohne große Umstände aus diesem abgesicherten Gelände herausführen lassen. Warum? Aus Dummheit? Habe ich aus Unvernunft meine Zirkel verlassen, um anderen die Regie zu übergeben? Wohl kaum. Es war mir glasklar, was ich tat. Woher nahm ich den Mut? Von nirgendwo. Es war keine Frage des Mutes. Nein, ich hatte weder Angst, noch fürchtete ich die Konsequenzen. Ich war bloß neugierig. Übte Usks Persönlichkeit oder seine Botschaft eine Anziehung auf mich aus? Seine physische Gestalt, so aufdringlich mit ihren unausgesprochenen Vertraulichkeiten, flößte mir vor allem Unbehagen ein, seine «Lehre» war grotesk, banal und abstoßend.
Das einzige Motiv, das ich mir selber vorstellen kann, war, daß ich mich angesprochen, aufgefordert fühlte. Es gab Menschen, die etwas von mir wollten, die mich bemerkt, mich gesehen, mich erwählt hatten. Aus welchen Gründen, war nebensächlich. Das wichtige war, daß ich in einen Plan einbezogen war, daß mein Leben einen Sinn hatte, der weiter reichte als das Überleben im Alltag.
Noch nie zuvor hatte sich jemand auf diese Weise an mich gewandt. Zwar empfand ich dunkel eine Trauer darüber, daß die, welche sich an mich wandten, kein Gesicht hatten. Oder war es vielleicht das, was mich am meisten anzog?