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5. Zwischen Unterwerfung, Gefolgschaft und Partnerschaft:
Die slawischen Nachbarn a) Slawische Siedlung und Herrschaftsbildungen im Osten des Frankenreichs

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Die frühe Geschichte und Siedlung der slawischen Volksstämme im Osten des Frankenreichs lässt sich nur unter großen Schwierigkeiten rekonstruieren, weil eigene schriftliche Quellen aus dem slawischen Bereich vor der ersten Jahrtausendwende fehlen und weil die literaten Nachbarn, Byzantiner und Franken, nur gelegentlich und aus eingeschränkter Perspektive über die Slawen berichten.

Seit dem 6. Jahrhundert gibt es aber Schriftzeugnisse über Slawen in Ostmitteleuropa; über die Zeit davor und die Wanderungsbewegungen der Slawen kann vor allem die Archäologie Auskunft geben. Doch auch deren Möglichkeiten sind begrenzt, denn es ist höchst zweifelhaft, ob man aus archäologischen Befunden sicher und eindeutig auf ethnische Gegebenheiten zurückschließen kann: materielle Kultur, aber auch Sitten und Gebräuche, die sich in der Siedlungsweise und vor allem in den Bestattungsformen niederschlagen, konnten über ethnische Grenzen hinweg ausstrahlen und von anderen ethnischen Gruppen übernommen werden.

Archäologische Kennzeichen slawischer Besiedlung 1) Ein besonderer Typ des Hausbaus: das Grubenhaus, das in den Boden eingetieft ist, während die Häuser in germanisch-fränkischer Tradition auf Pfosten errichtet wurden. 2) Eine einfache, unverzierte Keramik, die nach dem Fundort Prag benannt wird. 3) Die Brandbestattung mit der Bergung des Leichenbrandes in Tontöpfen. Die Franken hatten die Sitte der Brandbestattung schon in der Völkerwanderungszeit aufgegeben, zudem hatte die christliche Kirche diese Bestattungsform schon früh verboten.

Erste Benennungen für slawische Volksstämme verdanken wir einer Quelle, die im 9. Jahrhundert wohl am ostfränkischen Königshof in Regensburg entstanden ist: Der so genannten Bayerische Geograf bietet eine Liste von 58 Volksnamen, die sich nur schwer mit heute noch gebrauchten ethnischen oder geografischen Namen abgleichen lassen. Wie auf dem Boden des ehemaligen Frankenreichs entschied sich auch in den slawischen Siedlungsgebieten östlich davon im 10. Jahrhundert, welche Völker sich ausbilden, langfristig behaupten und an der politischen Entwicklung des hohen Mittelalters und der Neuzeit teilhaben konnten. Wie im fränkischen Bereich war dafür die Ausbildung und Kontinuität herrschaftlicher Ordnungen entscheidend.

Ottonen und Salier

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