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Am Ende zählt, was in Gottes Herzen ist

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In Christinas Geschichte verbirgt sich so manche unbewusste Annahme darüber, wie ein »normales Leben« als Christ aussieht. Eine davon ist, dass Glaube sich in Emotionen zeigt. Mit Christina denken wir, es sei als Jünger Jesu der Normalzustand, Gottes Gegenwart regelmäßig zu spüren. Christen fühlen doch Gottes Liebe in ihren Herzen!

Ich befürchte, dass wir an dieser Stelle mit einer falschen Erwartung auf unserer geistlichen Reise unterwegs sind. Denn mit solchen Vorstellungen werden wir unsere Herzen und das, was sie vermögen, überschätzen. Etwas ungewohnt spricht die Bibel nämlich in großer Ehrlichkeit von unseren Herzen und benennt die Spannung, die du vielleicht aus eigener Erfahrung kennst.

Auf der einen Seite ist der Mensch mit allem, was er ist und hat, mit seinem Herz und seinen Gefühlswelten, eine wundervolle Schöpfung Gottes. Das Herz ist ein Geschenk des Himmels und Gefühle zu haben, ist ein Privileg. Darum ist völlig klar: Ein lebendiger Glaube, der vor Emotionen strotzt, ist eine feine Sache und ein guter Grund, Gott dankbar zu sein.

Aber Gottes Wort benennt mit großer Deutlichkeit ebenso die andere Seite. Schon früh heißt es im biblischen Drama: »Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf« (1. Mose 8,21).

Ein starker Satz, der beim ersten Lesen reichlich negativ klingen mag. Ist es wirklich so schlimm um mein Herz bestellt? Dieser Vers enthält einen guten Schuss biblischer Nüchternheit, der erste Zweifel daran weckt, ob unser Herz überhaupt dafür geeignet ist, Gottes Gegenwart in einem Dauerzustand zu spüren. Jeremia spitzt es poetisch weiter zu: »Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen?« (Jeremia 17,9).

Kennst du das aus eigener Erfahrung? Kannst auch du wie Jeremia dein eigenes Herz nicht immer verstehen? Dann befindest du dich in guter biblischer Gesellschaft. Wenn du nicht verstehen kannst, warum dein Herz so unruhig schlägt, dann geht es dir wie Jeremia. Du bist kein hoffnungsloser Sonderfall, keine einmalige Ausnahme.

In all dem gibt es eine gute Nachricht: Emotionen sind nicht das Fundament des Christentums, mit dem alles steht und fällt. Zumindest sind es nicht deine Emotionen. Denn im Christentum geht es nicht um das, was in deinem Herzen ist, sondern um das, was in Gottes Herzen ist.2 Am Ende ist es nicht entscheidend, ob du etwas fühlst oder nicht, sondern dass Gott etwas fühlt. Darum kann dein Glaubenshaus gar nicht einstürzen, wenn dir die Gefühle wegbrechen. Denn es steht sicher gegründet auf dem Herzen Gottes.

Im Zweifel für Gott

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