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Industriell verarbeitete Nahrung

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Ob Fertiggerichte, Süßspeisen, Fruchtgetränke oder Wurstwaren – stark verarbeitete Lebensmittel mit ihrem hohen Anteil an Auszugsmehl, Einfachzucker und industriell verarbeiteten Fetten spielen eine große Rolle in der heutigen Ernährung. Viele dieser Produkte werden angereichert mit Zusatzstoffen, die Geschmack, Aussehen, Verarbeitung und Haltbarkeit verbessern sollen, wie Süßungsmittel, künstliche Aromen, Backtriebmittel oder Farb- und Konservierungsstoffe. Unser Geschmack wird dadurch mit starken Reizen konfrontiert, auch eine beispielsweise besonders schmelzende Konsistenz regt den Appetit an. Für die Nahrungsqualität und unsere Gesundheit bedeuten diese Lebensmittel allerdings eine Verschlechterung. Denn stark bearbeitete, weiche und wenig voluminöse Nahrung kann schnell in großen Mengen verzehrt werden – noch bevor der Körper eine erste Sättigung registriert. Gleichzeitig sind industriell gefertigte Lebensmittel oft energiereicher, so dass in kürzerer Zeit umso mehr Kalorien aufgenommen werden.35

Claudia Niggemeier und Almut Schmid, Ernährungswissenschaftlerinnen der Universität Paderborn, untersuchten 2015, wie sich der Konsum hoch verarbeiteter Lebensmittel auf die Gesundheit von Kindern und Erwachsenen auswirkt. Das Ergebnis war eindeutig: Je mehr Fertigprodukte die Personen zu sich nahmen, desto übergewichtiger waren sie.36, 37 Denn hohe Fett- und Zuckeranteile werden von unserem Gehirn besonders „belohnt“, weil energiereiche Nahrung in früheren Zeiten das Überleben sicherte. Mit Zucker angereicherte Produkte führen zu starken Blutzuckerschwankungen, die wiederum Heißhungeranfälle auslösen können. Daneben gehen im Verarbeitungsprozess lebensnotwendige Nährstoffe, Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe verloren, so dass der Körper selbst bei mehr als ausreichender Energie unter Umständen immer noch nicht gesättigt ist – und nach mehr verlangt.

Das eigene Maß

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