Читать книгу Das eigene Maß - Margrit Hasselmann - Страница 43
MEDIENNUTZUNG
ОглавлениеSeit wir über mobile Endgeräte nahezu durchgehend erreichbar sind, konkurrieren Anrufe, WhatsApp-Nachrichten, E-Mails, Tweets oder Instagram-Posts um unsere Aufmerksamkeit. Während sich Eltern darum sorgen, dass ihre Kinder zu viel mit dem Handy beschäftigt sind, lassen sie sich gleichzeitig oft selbst bei jedem Signalton ablenken. Das Abschalten funktioniert weder bei den Geräten noch im Kopf.
Sogar die kurzen Momente, die im Alltag der Besinnung dienen könnten – beim Warten an der Bushaltestelle, beim Essen – widmen wir immer öfter dem Smartphone. Die permanenten Reize unterbrechen aber nicht nur Handlungen und Gedanken, sondern auch die Verbindung zu uns selbst – was es schwerer macht, wirkliche Bedürfnisse wahrzunehmen. Angesichts der vielfältigen Kontakte und der medialen Überreizung müssen wir lernen zu entscheiden: Was ist für mich persönlich relevant? Was ist wert, gelesen, gepostet, geteilt zu werden? Welchen Einflüssen, Vorbildern und Botschaften will ich mich aussetzen?
Fazit: Sowohl bei möglichen Ernährungsentscheidungen als auch bei unserem Konsum oder unserer Mediennutzung müssen wir Verantwortung für uns selbst übernehmen. Weder das breite Angebot noch die leichte Verfügbarkeit von Lebensmitteln, Produkten oder Informationen sollte entscheidend sein – sondern unser ureigener Sensor für unsere Kapazitäten, für die Menge und Qualität dessen, was wir brauchen, konsumieren und „verdauen“ können.