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Nicht nur unser Körper und unser Geldbeutel, auch unser Gehirn wird mit einem ständigen Überangebot konfrontiert: Permanent bricht die Weltlage medial in unser Leben ein, was eine starke Sogwirkung ausübt. Der Grat zwischen einem Gut-informiert-Sein und der Überforderung durch andauernde „News-Alerts“ ist jedoch schmal. Mit der Informationsflut sinkt außerdem die kollektive Aufmerksamkeit – so halten sich Twitter-Hashtags zum Beispiel immer kürzer innerhalb der Top 50-Liste. Wissenschaftler nennen das Phänomen „Soziale Beschleunigung“.76 Das bedeutet: Wir bekommen immer mehr, können es aber immer schlechter nutzen.

Digitalisierung und Vernetzung ermöglichen uns Zugang zu enormen Mengen an Informationen, die früher nur Fachleuten vorbehalten waren. Allerdings mangelt es oft noch an Fähigkeiten, diese einzuordnen und zu verwerten. Selbst „Digital Natives“ müssen lernen, mit dem Angebot umzugehen und das herauszufiltern, was für ihren Bedarf brauchbar, seriös und qualitativ gut ist.

Daneben sind wir mit negativen Entwicklungen wie Fehlinformationen, Verschwörungstheorien oder hasserfüllten Kommentaren in den Sozialen Medien konfrontiert. Als Gesellschaft müssen wir neue Regeln für den Umgang damit schaffen – gleichzeitig ist jeder Einzelne gefordert, sich einen persönlichen Filter zuzulegen.

Wenn wir vor dem Schlafengehen noch einmal alle Nachrichten durchscrollen, den düsteren Krimi und die neuesten Promi-Stories aufnehmen oder uns über Stunden mit sozialen Medien oder Serien beschäftigen, versucht unser Gehirn, all diese Informationen zu verarbeiten. Das kann zu einer Überlastung führen – ähnlich wie beim Verdauungsapparat.

Das eigene Maß

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