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Vegetarismus & Veganismus

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Tendenziell sinkt der Fleischkonsum in Deutschland: Immer mehr Menschen essen weniger Fleisch oder verzichten sogar ganz darauf. Zwar lag der durchschnittliche Fleischverzehr im Jahr 2019 noch bei fast 60 Kilogramm pro Kopf – zusammen mit dem Verbrauch für Tierfutter, industrieller Verwertung und Produktverlusten sogar bei knapp 88 Kilogramm.67 Gleichzeitig liegt eine Ernährung ohne Fleisch oder sogar gänzlich ohne tierische Produkte im Trend: Laut Marktforschungsinstituten sollen sich in Deutschland derzeit knapp acht Millionen Menschen vegetarisch ernähren, 1,3 Millionen vegan.68 In den meisten Erhebungen liegt das Verhältnis von Frauen und Männern bei 3:269, unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist der Anteil, der vegetarisch oder vegan lebt, am höchsten. Seit 2008 nimmt der Umsatz an Fleischersatzprodukten jedes Jahr um rund 30 Prozent zu70, und die Nachfrage nach pflanzlichen Fleisch- oder Milchalternativen wird wohl auch in Zukunft weiter steigen. Industrie und Werbung greifen die Entwicklung dankbar auf: Sogar Produkte, die von Natur aus ohne tierische Bestandteile auskommen, werden teilweise als vegetarisch vermarktet.

Für die vegetarische und vegane Ernährungsweise werden sowohl gesundheitliche Gründe genannt als auch ethische Argumente wie Umweltschutz, der schonende Umgang mit Ressourcen oder der Wunsch, Tierleid zu vermeiden. Gerade in Großstädten hat sich vielerorts eine vegane Szene entwickelt mit entsprechenden Lebensmittel- und Modeläden, Cafés und Restaurants.

Wichtig ist – wie bei jeder anderen Ernährungsform auch –, die Nährstoffversorgung zu berücksichtigen, um nicht keine Mangelzustände und dadurch Heißhungergefühle auszulösen. Hat jemand allerdings ohnehin eine Essproblematik und möchte sein Essverhalten stark kontrollieren, ist Vorsicht geboten bei einem Umstieg auf eine Ernährungsform, die sehr viele Nahrungsmittel ausschließt.

Das eigene Maß

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