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Athletik

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WortartNomen
VerwendungszweckTraining
Sozialverträglichkeitneutral
Missverständnissehäufig
Verwendungshäufigkeitkann nicht selten genug sein
LäufertypusSix-Pack-Inhaber, der Pflichtbewusste
GesprächspartnerTrainer
Beliebtheits-Skala0 – 1

Bei vielen Läuferinnen und Läufern führt allein der Gedanke an Athletik zu Schweißausbrüchen und Panikattacken. Viele ziehen einen harten und langen Dauerlauf einer 30-minütigen Athletik-Trainingseinheit vor. Kein anderer Trainingsinhalt lässt Läuferinnen und Läufer so kreativ werden, wenn es darum geht, Ausreden zu finden, warum sie heute kein Athletik-Training machen können. Da wird ein wichtiger Termin vorgetäuscht, ein flauer Magen nach dem Dauerlauf als Vorwand genommen, das vergessene Handtuch oder die farblich nicht passende Isomatte als willkommene Ausrede verwendet. Schließlich möchte man sich nicht auf den blanken Boden legen, um die Athletikübungen durchzuführen. Das wäre viel zu unbequem.

Sie bemerken schon, mit Athletik sind anscheinend Trainingsübungen gemeint, die man an Ort und Stelle ausführt, meist auf einer weichen Bodenmatte oder einem anderen bequemen Untergrund. Diese Übungen sollen die oftmals bei Läuferinnen und Läufern vernachlässigten Muskeln stärken, also eigentlich alle Muskeln mit Ausnahme der Beinmuskulatur. Doch selbst Oberschenkel, Hüfte oder Wade profitieren durch ein regelmäßiges Athletiktraining.

Als Athletik bezeichnet man ein Krafttraining ohne Geräte oder Zusatzgewichte, nur mit dem eigenen Körper, bei dem man vor allem die Muskeln des Oberkörpers stärken möchte. Der Übungsauswahl sind dabei fast keine Grenzen gesetzt. Von den althergebrachten, fast allen bekannten Übungen wie Sit-Ups oder Liegestütz bis zu Übungen aus dem Yoga ist fast alles erlaubt: Gerade Bauchmuskeln, die schrägen Bauchmuskeln, Bizeps, Trizeps, oberer Rücken, unterer Rücken, Po, Waden, Fußmuskeln, die Liste ließe sich noch weiter fortsetzen. Alle Muskeln werden durch ein gutes Athletiktraining beansprucht.

Seit einigen Jahren ist übrigens auch außerhalb der Läufergemeinde Athletiktraining in aller Munde. Allerdings heißt es hier nicht Athletik, sondern Pilates. Seit Jahrzehnten schon quälen sich Generationen von Läuferinnen und Läufer mehrmals die Woche auf diversen Turnhallenböden und absolvieren dort fleißig eine Übung zur Stärkung der Oberkörpermuskulatur nach der anderen. Das Six-Pack gehört bei leistungsorientierten Läuferinnen und Läufern fast schon zum Standard. Denn für einen effektiven Laufstil ist eine gut ausgebildete Rumpfmuskulatur absolut unerlässlich.

Lange bevor Pilates, Yoga und die unzähligen weiteren Trainingsarten ohne Gewichte und Maschinen den Einzug in die Gesellschaft fanden, hatte die Läufergemeinde diese Übungen bis zum Exzess betrieben.

Obwohl das Athletiktraining schon immer zu einem umfassenden und kompletten Lauftraining dazugehörte, ist es immer noch der unbeliebteste Trainingsinhalt für die meisten Läuferinnen und Läufern. Da hilft es auch nichts, wenn Trainer und so gut wie alle Laufratgeber fast schon dogmatisch auf die Notwendigkeit des Athletiktrainings hinweisen. Vor allem Läufer, die aus der Leichtathletik kommen, wissen um die Wichtigkeit des unliebsamen Muskeltrainings. Doch obwohl der Name der Sportart bereits das Wort Athletik enthält, gehört es für viele dieser Athleten nicht automatisch zum Trainingsalltag dazu.

Doch warum fürchten sich viele Läuferinnen und Läufer vor dem Athletiktraining? Die Antwort darauf ist ganz einfach: Es macht keinen Spaß! Da quält man sich 20 oder 30 Minuten an Ort und Stelle, die Muskeln brennen, man spürt keinen Fahrtwind und wird auch nicht mit dem typischen Runner’s High belohnt. Kein Wunder also, dass sich viele Laufsportler davor drücken, auch wenn die meisten sehr wohl wissen, dass ihr Körper und ihre Laufleistung davon profitieren würden.

Wenn sich Läufer übers Athletik unterhalten

Laufcoach: „Morgen macht ihr bitte 30 Minuten Athletik.“

Übersetzung: „Morgen stehen 30 Minuten Krafttraining mit dem eigenen Körpergewicht auf dem Programm. Macht bitte verschiedene Übungen zur Stärkung von Bauch, Rücken, Po und Arme. Jede Übung soll 30 – 60 Sekunden dauern, wiederholt jede Übung mindestens zweimal. Zwischen den Übungen könnt ihr 20 – 30 Sekunden Pause machen.“


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