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Wozu ein Laufwörterbuch?!

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DEUTSCH LAUFEN


Wenn sich Läufer übers Laufen unterhalten


Markus Brennauer


































Text Copyright © 2019 Markus Brennauer

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Läufer: „Gestern haben wir uns mal so richtig abgeschossen. Dabei habe ich am Schluss sogar die anderen abgezogen. Das war eine richtig harte Einheit an der Schwelle. Von Anfang an haben wir ein extrem hohes Tempo angeschlagen. Trotzdem hat Timo zwischenzeitlich sogar angezogen, und das, obwohl ich wie gesagt richtig schnell angegangen war. Mittendrin haben wir uns dann an den Fahrplan gehalten und unseren Stiefel durchgezogen. Teilweise war es schon krass zu sehen, wie leichtfüßig und locker Timo unterwegs war, während ich verkrampft und unrund gelaufen bin. Obwohl die Tempoläufe richtig tödlich waren, war es richtig geil.“

Wer bei dieser fiktiven Erzählung eines Läufers nur Bahnhof verstanden hat, für den ist Deutsch Laufen genau das Richtige. Laufen ist ja bekanntlich die einfachste Sportart der Welt ist. Setze einen Fuß vor den anderen und bewege dich dabei von A nach B, wobei B oftmals identisch mit A ist. Man braucht nicht viel mehr als ein paar Laufschuhe und geeignete Kleidung, wobei man rein theoretisch sogar auf Schuhe (manch einer vielleicht auch auf Kleidung) verzichten könnte. Laufen begeistert unzählige Menschen. Jeden Tag schnüren alleine in Deutschland Millionen Frauen und Männer ihre Laufschuhe und machen die Stadtparks und Wälder unsicher. Nicht selten läuft man zu zweit oder in der Gruppe und unterhält sich über Gott und die Welt. Doch die Welt der Läufer dreht sich, wie könnte es auch anders sein, relativ oft um das Laufen selbst. Und sogar nach dem Laufen wird sich über das schönste Hobby der Welt ausgiebig unterhalten oder per Instagram, Twitter oder Strava die gerade gelaufene Laufrunde samt Foto in die digitale Welt hinausgesendet. Oftmals wird dazu ein passender Hashtag gesetzt. Wenn man Glück hat, versteht man als Nichtläufer diesen Hashtag, doch wenn man Pech hat, kann man mit ballern oder abschießen nur wenig anfangen. Hier fehlt der laufspezifische Background, um die Begriffe richtig einordnen und verstehen zu können. Aber nicht nur in der digitalen Welt benutzen Läuferinnen und Läufer viele Wörter, die man als Nichtläufer oder Laufanfänger ohne das entsprechende Hintergrundwissen nicht verstehen kann. Oder viel schlimmer: Es kommt zu Missverständnissen.

Mit diesem Buch soll Laufanfängern der Einstieg in die umfangreiche Welt der Läufersprache erleichtert werden, aber auch erfahrene Läufer sollen so ihren Laufwortschatz erweitern. In der Laufliteratur wimmelt es von Ratgebern, die Ratschläge zu den wichtigen und unwichtigen Dingen geben, die man angeblich wissen muss, um beim Laufen auch ja nichts falsch zu machen. Fast könnte man glauben, dass die einfachste Sportart der Welt gar nicht so einfach ist, wie man glaubt, sondern hochkomplex sei. Doch eines erfährt man in keinem der unzähligen Laufbücher. Nirgends werden die Wörter erklärt, die Läufer untereinander verwenden, wenn sie sich frei und ungezwungen über ihre Lieblingsbeschäftigung unterhalten. Hier gibt es unzählige Nomen, Verben und Adjektive, die das Laufen in allen seinen Facetten beschreiben. Dabei hat jedes Wort seine eigenen feinen Bedeutungsunterschiede, die man oftmals erst nach vielen Jahren richtig verstehen kann. Dieses Lexikon soll es Laufanfängern, aber auch erfahrenen Läufern, ermöglichen, sich an Gesprächen in der Laufcommunity problemlos zu beteiligen, egal ob in der realen oder digitalen Welt. Dieser Ratgeber erklärt viele Laufvokabeln, sodass sich nicht nur der Laufanfänger relativ schnell im Dschungel der Begrifflichkeiten zurechtfindet.

Die einzelnen Lexikoneinträge sind dabei sicherlich nicht erschöpfend. Zu komplex und vielschichtig ist der Läuferjargon, als dass die jeweilige Doppelseite pro Eintrag alle Feinheiten und Konnotationen eines Begriffes wiedergeben kann. Schließlich hängt es von vielen Faktoren ab, was der einzelne Läufer unter einem bestimmten Begriff versteht. So wird ein leistungsorientierter Wettkampfläufer mit 30-jähriger Erfahrung andere Assoziationen mit einem Begriff verknüpfen als ein Hobbyläufer, der seit wenigen Monaten läuft und seine erste Wettkampfteilnahme plant. Doch gerade das macht die Läufersprache so spannend und vielschichtig. Und genau aus diesem Grund lieben es Läuferinnen und Läufer, ihre eigene Sprache zu verwenden und möglichst kreativ Verben, Adjektive und Nomen aus der Alltagssprache in die Laufsprache zu übertragen.

Nach der Durchsicht dieses Lexikons hat man aber nicht nur seinen Wortschatz erweitert, sondern weiß sicherlich mehr über das Laufen als vorher. Außerdem wird man nun sehr wahrscheinlich das Laufen aus einem anderen Blickwinkel als zuvor betrachten, da die Lexikoneinträge mal humorvoll, mal ernst, mal philosophisch, mal rational und mal direkt oder über Umwege die Begriffe beleuchten und erklären. Ob man nach der Lektüre allerdings ein besserer Läufer sein wird, kann an dieser Stelle nicht mit 100%iger Sicherheit garantiert werden. Ob einem das Laufen nach Durchsicht des Buches mehr Spaß machen wird als vorher, ist auch nicht ganz sicher. Eines ist aber sicher. Wenn man die 77 Lexikoneinträge gelesen hat, wird man das Laufen besser verstehen als zuvor.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.

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