Читать книгу DEUTSCH LAUFEN - Markus Brennauer - Страница 4

abkacken

Оглавление

WortartVerb
VerwendungszweckWettkampf, selten im Training
Sozialverträglichkeitgering
Missverständnissehäufig
Verwendungshäufigkeithoffentlich selten
Läufertypusehrgeiziger Bahn- oder Straßenläufer
Gesprächspartnersehr guter männlicher Laufkumpel
Beliebtheits-Skala1 – 2

Laufen ist sicherlich nicht die einzige Sportart, die sich der Fäkalsprache bedient. Für alle, die kein Germanistik studiert haben: Als Fäkalsprache bezeichnet man Ausdrücke und Wörter in der deutschen Sprache, die sich sozusagen vom großen und kleinen menschlichen Geschäft ableiten, sich also mit den Ausscheidungen von Blase und Darm beschäftigen, kurz gesagt: mit Scheiße. Entschuldigen Sie diese vulgäre und rüde Ausdrucksweise, doch in allen Lebensbereichen und sozialen Schichten wird sich der Fäkalsprache bedient. Auch das Laufen macht da keine Ausnahme.

Neben den in vielen Sportarten gebräuchlichen Begriffen wie verschissen oder verkacken gibt es den Ausdruck des Abkackens. Natürlich existiert dieser Terminus auch in anderen Sportarten. Doch vor allem im Laufsport passt er ziemlich gut zu einer Situation, die viele Läufer, egal ob Wettkampfsportler oder nicht, schon einmal kennengelernt haben.

Man startet voller Optimismus in ein Rennen und schlägt das vorher festgelegte Tempo an. Manch einer beginnt auch etwas zu schnell, doch auf der ersten Hälfte der Strecke fühlt man sich gut und ist zuversichtlich, das selbst gesteckte Ziel zu erreichen. Ab einem bestimmten Zeitpunkt merkt man, dass das Tempo zu hoch ist und man von nun an langsamer laufen muss. Wenn man Glück hat, wird man nur unwesentlich langsamer, kommt aber noch mit einer einigermaßen vernünftigen Zeit oder Platzierung ins Ziel.

Sollte man hingegen dermaßen langsam werden, sodass man seine eigenen Erwartungen bei Weitem nicht erfüllen kann, spricht der Läufer oder Trainer gerne von abkacken. „Ich habe heute voll abgekackt“, hört man den einen oder anderen Läufer enttäuscht von dieser Situation sprechen. Um dieses doch recht rüde Wort zu verwenden, muss man schon meilenweit von seiner erhofften Zeit oder Platzierung entfernt geblieben sein. Zudem suggeriert die Verwendung dieses Wortes auch immer ein gewisses Selbstverschulden an diesem Resultat. Dieses Selbstverschulden kann ein zu schnelles Anfangstempo sein, ein taktischer Fehler während des Rennens oder die auch oftmals vorkommende mentale Blockade, bei der es einem Läufer nicht gelingt, an diesem Tag an sein persönliches Limit zu gehen.

Zwar wird dieser Ausdruck fast ausschließlich für den Wettkampf verwendet. Aber es ist durchaus zulässig, sich nach einem völlig missratenen Training ebenfalls dieser derben Vokabel zu bedienen.

Wenn sich Läufer übers Abkacken unterhalten

Läufer: „Mein Kumpel hat beim Marathon gestern voll abgekackt.“

Übersetzung: „Mein Freund hat bei seinem Marathon versagt. Er war viel langsamer als erwartet. Die Zeit, die er sich vorgenommen hatte, hat er bei Weitem nicht erreicht. Dabei war er selbst schuld daran, denn er ist die Hälfte des Rennens deutlich schneller gelaufen als geplant. Aus diesem Grund ist er auf der zweiten Rennhälfte immer langsamer geworden und konnte sich noch gerade so ins Ziel retten.“


DEUTSCH LAUFEN

Подняться наверх