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High Llamas „Hawaii” (1996)

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Früher war er bei Microdisney, einer Band, die in eingeweihten Kreisen einen sagenhaften Ruf hat. Und letztes Jahr landete er mit den High Llamas einen Ohrwurmhit („Checkin in checkin out“). Nun kümmert sich der Ire Sean O’Hagan um eine kräftige Erweiterung der Formensprache des Pop. Er löst den Dreiminüter auf, Übergänge verbinden die Teile, und rhythmische Vielfalt ist Vergangenheit. „Hawaii“ trabt über 29 Titel und 74 Minuten so sacht dahin, als wäre die Band halb im Traum; Synthiegezischel wispert dazwischen, Big-Band-Breitseiten fegen über schläfriges Akustikgeplinker, märchenhafte Melodien tauchen auf und verformen sich sanft zur Dissonanz, Filmmusik und Krautrock berühren sich zart mit den Fingerspitzen. Vergleichbar locker und lose verknüpfte einst nur die US-Band Spirit auf „12 Dreams of Dr. Sardonicus“ scheinbar unverträgliche Einzelteile – und das war 1971. Seitdem hat es ein solch verwunschenes Album nicht mehr gegeben.

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