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Michael Hall „Day” (1996)
ОглавлениеEr ist einer jener Songwriter, die kaum jemand kennt, deren Musik man aber beim ersten Hören ins Herz schließt. „Day“ ist so voller Traurigkeit und romantischer Anklänge, dass man Hall einfach mögen muss – schon um ihn zu retten, vor was auch immer. Als ewiger Underdog, der bei Insiderbands wie den Wild Seeds spielte, die Indiesupergroup Setters gründete, aber nie so bekannt wurde wie etwa Steve Wynn oder Howe Gelb, zieht er sein Ding kompromisslos durch. Und nach Nummern wie „Los Angeles“ oder „Rise“ würde sich mancher Konkurrent die Finger lecken. „Sweet Train“ eifert atmosphärisch Tom Waits nach, und „Las Vegas“ ist eine ätzendschöne Hymne auf falschen Glamour. Den nämlich nimmt Hall stets unter die Lupe, wenn er von desorientierten Soldaten, untreuen Priestern oder gelangweilten Hausfrauen singt.