Читать книгу Römische Poesie - Michael Albrecht - Страница 7
I. Epos: Der Held in Bedrängnis (Homer – Ennius – Vergil – Lucan)1 1. Homer (Ilias 16, 102–111) Der Kontext
ОглавлениеSogar Aias, der standhafteste griechische Held, droht dem Ansturm der Troer auf die griechischen Schiffe zu unterliegen:
Aias aber hielt nicht mehr stand, denn er wurde von den Geschossen bedrängt; der Wille des Zeus2 und die erlauchten Troer mit ihren Schüssen überwältigten ihn; und furchtbar dröhnte um seine Schläfen der strahlende (105:) Helm, der immer wieder getroffen wurde; und dauernd wurde er getroffen an den wohlgefertigten Helmreifen. Und er wurde an der linken Schulter müde, da er stets unbeweglich den schimmernden Schild hielt. Und sie konnten ihn nicht erschüttern, obwohl sie von beiden Seiten mit Wurfgeschossen nach ihm stießen. Und er war dauernd von schwerem Keuchen geplagt, und (110:) von allen Seiten rann ihm viel Schweiß von den Gliedern, und er hatte keine Möglichkeit aufzuatmen; von allen Seiten stand Böses an Böses gereiht.
Αἴαςδ’ oϰέτ’ ἔμιμνε, βιάζετο γάρ βελέεσσι.
δάμνα μιν Zηνός τε νόος ϰαì Tρ ῶες ἀγαυοì
βάλλοντες . δειν ὴν δὲ περοτάφοισι φγεινὴ
105 πήληξ βαλλομένη ϰαναχὴν ἔχε, βάλλετο δ’ αἰεì
ϰάπ φάλαρ’ εὐποίηv’. ὁ δ’ ἀριστερὸν ὦμον ἔϰαμνεν,
ἔμπεδον αἰὲν ἔχων σάϰος αἰόλον. οὐδ’ ἐδύναντο
ἀμφ’ αὐτῷ πελεμίξαι ἐρείδοντες βελέεσσιν.
αἰεì δ’ ἀργαλέῳ ἔχετ’ ἄσνματι, ϰάδ δέ οἱ ἱδρὼςόν
110 πάντνεν ἐϰ μελέων πολὺς ἔρρεεν, οὐδέ πη εἶχν
ἀμπνεῦσαι . πάντη δὲ ϰαϰόν ϰαϰῷ ἐστήριϰτο.
Hierauf leitet eine Musenanrufung die dramatische Wende ein. Hektor schlägt mit dem Schwert dem Speer des Aias die Spitze ab; dieser erkennt das Walten der Götter und weicht zurück. Erst als Achill sieht, dass die Trojaner Feuer in ein Schiff schleudern, erlaubt er Patroklos, in den Kampf zu ziehen (124ff.).