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Das Verhältnis von „Rahmen“ und „Einlage“

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Der Abschnitt über den bedrängten und zurückweichenden Aias ist in das Gespräch zwischen Achill und Patroklos eingeschaltet und in seiner Umgebung verankert:

1. Wortbeziehungen: Am Anfang der Rede zählt Patroklos verwundete Griechen auf. Den wiederholten Perfekta3 (23ff. „getroffen ist …“) entsprechen in der Aiasszene die Imperfekta („er wurde getroffen“) und die präsentischen Partizipien; bei Gleichheit des Verbs ist durch Wechsel des Subjekts und der Form eine reizvolle Abwechslung erzielt (103ff.). Während Patroklos in seiner Rede dieselbe Verbalform anaphorisch mit beschwörender Eindringlichkeit wiederholt4, arbeitet die Aiasszene mit einem Wechsel des Standpunkts. Ähnlich verhält sich der Hinweis auf die Gefährdung der Griechen (22 βεβίηϰεν) zu der jetzigen Bedrängnis des Aias (102 βιάζετο). Exemplarisch wird an Aias die allgemeine Not der Achaier sichtbar.

2. Das Motiv des Feuers. Rahmen und Einlage verknüpft das Motiv des Feuers. Es wurde schon in Achills Antwort vorbereitet (80ff.): Die Einlage überbietet nicht nur den Verwundetenkatalog durch den Rückzug des Aias, sie überholt auch die Vorsorge des Achilleus („dass sie nur die Schiffe nicht anzünden“) durch die traurige Wirklichkeit. Ausdrucksvoll steht am Ende der Einlage das einsilbige Wort φλόξ („Flamme“). Dieses Signal löst eine lebhafte Gebärde des Achilleus aus und den Befehl an Patroklos, in den Kampf zu ziehen. Das Feuer wird also zunächst subjektiv in der Sorge Achills, dann objektiv als Tatsache, schließlich wieder subjektiv als Wahrnehmung dargestellt, die ihrerseits zum handlungsauslösenden Moment wird.

Römische Poesie

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