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4.2 Das niedere Strukturniveau (Borderline-Persönlichkeitsorganisation)

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Das niedere Strukturniveau beruht auf einer Entwicklungspathologie. Gleichbedeutend ist die Bezeichnung Borderline-Persönlichkeitsorganisation. Merkmale sind ein Integrationsmangel von Selbst-, Objekt- und Beziehungsrepräsentanzen und defizitär entwickelte Ichfunktionen. Im Zentrum steht der Mangel an Selbst- und Beziehungsregulation. Dieser Mangel ist mit projektiven und Spaltungsprozessen und nicht integrierten Repräsentanzen verbunden. Die Folge sind wechselnde Selbstzustände, ein labiler Realitätsbezug sowie eine geringe Belastbarkeit durch Affekte, Impulse und zwischenmenschliche Spannungen. Klinisch wird dieses Strukturniveau von maßloser Aggression und Destruktion beherrscht.

Die Matrix von Störungen auf niederem Strukturniveau ist die Borderline-Persönlichkeit. Der Prototyp sind die Borderline-Persönlichkeitsstörung und das Borderline-Syndrom.

Das niedere Strukturniveau kennzeichnet die entwicklungspsychologisch unreifste Grundform der neurotischen Pathologie. Der Begriff »nieder« soll dabei auf die Fixierungen der frühesten Stufen der Persönlichkeitsentwicklung hinweisen. Unter klinischen Aspekten sprechen wir von Störungen auf einem niederen Strukturniveau. Wenn man die strukturellen Defizite betonen will, spricht man von Strukturstörungen oder strukturellen Ichstörungen115. Die zugehörige Persönlichkeitsorganisation auf niederem Strukturniveau wird auch als Borderline-Persönlichkeitsorganisation oder Borderline-Persönlichkeit bezeichnet.

Die nachfolgende Tabelle ( Tab. 4.2) gibt zunächst einen Überblick über die wichtigsten strukturdiagnostischen Merkmale des niederen Strukturniveaus.

Psychotherapie und Psychosomatik

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