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4.3 Die Schmalkaldischen Artikel

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Zu den bedeutendsten Schriften Luthers, die schließlich in die Bekenntnisschriften aufgenommen werden, gehören die Schmalkaldischen Artikel von 1537 und 1538. Sie sollen die Grundlage für den lutherischen Standpunkt auf dem Konzil von Mantua sein. Doch das Konzil wird erst acht Jahre später in Trient - ohne die Reformatoren - eröffnet. In den Artikeln bezeichnet der Reformator die Messe als „schreckliches Gräuel“.122 Gerade im Streit um den Opfercharakter der Messe, fallen bissige Worte. Theodor Schneider hebt hervor, dass es Luthers Anliegen ist, dass das einmalige, heilbringende Kreuzesgeschehen durch menschliches Tun nicht entwertet oder entleert werden darf. Das befürchtet er jedoch, wenn die menschliche Darbringung des Messopfers gleichrangig mit dem Kreuzesopfer Jesu gesehen wird. Dass manche liturgische Entartungen der Zeit Luthers im Hintergrund stehen, ist heute wohl unbestritten.123 Das Verständnis für die inhaltliche Fülle von kultischen Begriffen, wie etwa άνάμνησις, waren offenbar Luther und seinen Zeitgenossen nicht mehr so geläufig, so dass er in der Behauptung des Opfercharakters des sakramentalen Vollzuges eine Anmaßung sieht, gegenüber der vehement die Einmaligkeit des Opfertodes Jesu Christi betont werden muss. Dabei stützt er sich auf die Schrift, näher hin auf die Aussagen von 1Petr 3, 18 und Hebr 10.124

Durch die Rücknahme des Opfercharakters rückte fortan zwangsläufig der Mahlcharakter bei Luther in den Vordergrund.125 Mahlcharakter in dem Sinne, dass das Abendmahl für ihn das Wort und die Gabe des barmherzigen Gottes an den Menschen zur Sündenvergebung ist, also testamentum, beneficium und donum; nicht aber eine Gabe des Menschen an Gott zurück, ein sacrificium: Es bleibt beim Grundsatz, dass das Sakrament empfangen werden muss.126

Wie Luther, so wenden sich auch Calvin († 1564) und Zwingli († 1531) entschieden gegen den Opfercharakter. Zwingli kann wegen seiner Auffassung vom Abendmahl als einem rein symbolisches Geschehen dem Opfergedanken keinesfalls Raum gewähren. Calvin ist sich mit dem deutschen Reformator in der Opferfrage einig, dass das römische Messopfer als ein „Irrtum des Satans“ anzusehen ist. Nach seiner Lehre ist das Abendmahl das „Sakrament der Einigung Christi mit den Frommen“, welches durch das Band des Heiligen Geistes und die fidei manducatio gegeben ist.127

Die Eucharistie als Opfer der Kirche

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