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2. Destruktionstheorie

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Der Ausgangspunkt dieser Theorie lässt sich so skizzieren:

„Ausgehend von einem allgemeinen religionsphänomenologischen Verständnis als Darbringung und Destruktion der Opfergabe, fragte man, durch welche liturgische Handlung im Ablauf der Messe die Destructio Jesu Christi dargestellt und durchgeführt würde.“174

Der Vertreter dieser ersten Denktheorie Gabriel Vázquez († 1604) unterscheidet das absolute Opfer vom relativen Gedächtnisopfer, das auf dem Altar gegeben ist. Man versteht damals nicht mehr, dass ein relatives, repräsentatives Opfer dennoch wirkliches Opfer sein kann. Auch die Ergänzungen des Ansatzes von Vázquez durch Leonhard Lessius († 1623), dass nämlich durch die Konsekrationsworte zumindest virtuell die Trennung von Leib und Blut Christi bewirkt wird (Destruktion), kann nicht die Problemstellung auflösen.175 Bei den Denkansätzen der einzelnen Vertreter, die den einen Ansatz weiterdachten, geht es in erster Linie um die Annahme einer realen Zerstörung (Destruktion) der dargebrachten Opfergabe, d.h., dass sich die Opfergabe während der Feier verwandelt, verändert oder auflöst, damit sie auf diesem Wege Gott überhaupt dargebracht werden kann. Die Veränderung kann durch die Kenosis Jesu Christi, der kraft der Wandlungsworte die Opfergabe selbst ist, oder durch eine „Versetzung“ Christi in Speise und Trank, erfüllt werden.176 Im Grunde versteht die Destruktionstheorie das Opfer wie das Brandopfer im Alten Bund. Die Opfergabe muss erst zerstört werden, damit sie Gott dargebracht werden kann.177 Franz Suárez († 1617) lokalisiert die Destruktion der natürlichen Elemente von Brot und Wein in der Verwandlung. Robert Bellarmin († 1621) sieht die Destruktion im Verzehr der eucharistischen Gaben bei der Kommunion.178 J. De Lugo († 1660) sieht in der sakramentalen Gegenwart selbst die Destruktion, sofern sie Christus in einen status declivior versetzt, den Zustand, in dem er auf eigentliche körperliche Tätigkeiten verzichtet und zur Speise wird.179 Noch weitere Vertreter kann man anführen, jedoch es wird hier schon die problematische Gefahr dieser Theorieansätze deutlich. Sie liegt in der Suche nach einem vom Kreuzesopfer verschiedenen Opferakt. Dies löst aber unweigerlich das Messopfer vom Kreuzesopfer ab.180

Die Eucharistie als Opfer der Kirche

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