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1. Vorbereitung und Situation des Konzils

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Bereits 1520 verfasst Thomas Murner (1475-1537) die Schrift „Christliche und Brüderliche Ermahnung“. Er erkennt die Konsequenzen der lutherischen Umdeutung, kann jedoch die theologische Frage nicht bewältigen. Ebenfalls ist Johannes Eck († 1543) zu nennen, der sich ebenfalls mit der reformatorischen Lehre kritisch auseinandersetzt. In seinen Schriften ist sozusagen die vortridentinische Messopferlehre überliefert. Doch auch Eck gelingt es nicht, die Einheit in Differenz bei Kreuz- und Messopfer ausreichend sicherzustellen.128

Die theologische Anfrage Luthers zur Gegenwart des Kreuzesopfers wird schließlich von Kaspar Schatzgeyer (1463-1527) aufgegriffen, wohl auch erstmals in angemessener Form beantwortet. Er hebt die besondere Eigenart des neutestamentlichen Opfers hervor und stellt fest, dass die Messe nur als Repräsentatio der Passion ein Opfer sein kann, was eine wirkliche und nicht allein eine bildliche Gegenwärtigsetzung meint. Wenig Beachtung erlangt Kardinal Cajetan († 1534) mit seinem auf Thomas von Aquin aufbauenden Messopfertraktat von 1531 gegen die lutherische Lehre, in der er die Lehre von Thomas von Aquin vertieft.129

Zu diesem Zeitpunkt treten sogenannte Kommunionvermahnungen auf katholischer Seite in den Vordergrund, die die Eucharistie als Opfer betrachten. Ihr Beitrag zur Lösung der theologischen Opferfrage ist jedoch sehr gering.130

Als am 13. Dezember 1545 nach langen Vorbereitungen und Verhandlungen endlich das Konzil eröffnet wird, da befinden sich die Konzilsväter in einer schwierigen Lage. Wenige Gebiete sind von der Reformation unberührt geblieben. Das religiöse und liturgische Leben in den katholisch bzw. teilweise katholisch gebliebenen Gebieten liegt am Boden. In dieser Situation sieht sich das Konzil starken theologischen Angriffen ausgesetzt und zu einer liturgischen Reform aufgerufen. Wenn letzteres nicht durch das Konzil geleistet wird, so schafft es zumindest Grundlagen dafür. Erst die zweite Sitzungsperiode 1551-1552 erreicht die Verabschiedung des Dekretes über die Eucharistie. Die Messfeier als Messopfer steht jedoch erst in der dritten Sitzungsperiode zur Debatte.131 Wenn sich die vorliegende Arbeit mit der Eucharistie als Opfer der Kirche befasst, so dürfen wir nicht den Fehler begehen, diesen Aspekt getrennt von der Frage der Realpräsenz Christi in den gewandelten Gaben von Brot und Wein und der Frage der Transsubstantiation zu betrachten. Faktisch ist dies jedoch durch das Konzil von Trient geschehen, indem es in den drei unabhängig voneinander entstandenen Dekreten immer auf die einzelnen Fragen der Reformation eingeht.132

Die scholastische Formel „ex opere operato“, von den Reformatoren verworfen, wird durch das Konzil ausdrücklich verteidigt.133 Dabei bleibt die Frage zu stellen, ob die Verwerfungssätze des Konzils wirklich die Gegenseite treffen oder nicht?134

Die Eucharistie als Opfer der Kirche

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