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Schluss
ОглавлениеDas Kapitel begann mit Jon Mathieus drei Möglichkeiten, einen historischen Raum zu definieren. Mit den drei Varianten sind drei grundlegende Vorgehensweisen verbunden, die es sich zu vergegenwärtigen lohnt. Die dritte Variante („ein Gebiet, das von Historikern und Historikerinnen untersucht wird“) baut zumeist auf einer Forschungstradition auf, die immer noch zu oft einfach fortgeschrieben wird, anstatt sie kritisch zu reflektieren und die eigene raum-zeitliche Skalierung bestmöglich auf die Fragestellung zuzuschneiden. Die erste Variante („ein Gebiet mit einem wie auch immer beschaffenen politischen Zusammenhalt“) entspricht der Transfer-^^ oder Verflechtungsgeschichte, in welcher der Untersuchungsraum durch das Handeln der Akteure geschaffen wird.103 Wenn wir Mathieus Einschränkung auf das „Politische“ fallen lassen, eröffnen sich zusätzliche Perspektiven. So kommt etwa die Rezeptionsgeschichte eines Raums ins Blickfeld, etwa jene der Alpen und wie diese seit der europäischen Aufklärung und Romantik zu einer sublimen europäischen Landschaft umgedeutet wurden.104 Interessante Aspekte dieser Geschichte sind, um nur zwei miteinander zusammenhängende Punkte zu nennen, wie sich die Alpen in der Außenwahrnehmung auf wenige prominente, zumeist in der Schweiz gelegene Orte reduzierten und es zugleich zu einer weitgehenden Gleichsetzung von Alpen und Schweiz kam, die wiederum der Benennung von Landschaften als „Schweiz“ und „Alpen“ auf der ganzen Welt Vorschub leistete.105 Für die Wahrnehmung Europas lässt sich ähnliches beobachten, wie etwa die Reduktion der „Europäischen Stadt“ auf wenige namhafte Metropolen.106 Gerade die Gegenstände umwelthistorischer Untersuchungen, seien es Klima, Berge, Flüsse oder Tiere, halten sich oft nicht an politische Grenzen, zeichnen sich zugleich aber über einen geradezu offenkundigen „Zusammenhalt“ aus. Wie sich politische Grenzen wiederum auf die Gestaltung der Umwelt auswirkten und umgekehrt die Umwelt auf die Gestaltung politischer Grenzen, gehört zu den spannenden und noch wenig untersuchten Themen der Umweltgeschichte.107
Mathieus letzte Variante („ein Gebiet, dessen Bevölkerung gewisse Erfahrungen teilt“) kann ebenfalls in den Rahmen einer Verflechtungsgeschichte fallen, kann aber auch so verstanden werden, dass sich das Gebiet aus Lokalitäten zusammensetzt, die voneinander unabhängig sind. Das Teilen der Erfahrung würde dann nicht auf eine wie auch immer geartete Verknüpfung verweisen, sondern auf analoge, aber unabhängig voneinander entstandene Erfahrungen, die erst in der wissenschaftlichen Untersuchung zusammengeführt werden. Das Instrument hierzu ist der historische Vergleich.108 In der Historiografie finden sich wie bei Mathieu meist Mischformen. Zudem hat sich gerade eine flexible Kombination von transfer-beziehungsweise verflechtungsgeschichtlichen mit historisch vergleichenden Ansätzen als fruchtbar erwiesen. Wichtig ist, das eigene Vorgehen transparent zu machen (nicht zuletzt sich selbst!), es zu kontrollieren und kritisch zu reflektieren. Hierzu gehören erstens die reflektierte Verwendung räumlicher Begriffe und Konzepte, zweitens eine in der Fragestellung begründete und dem Vorhaben angemessene raumzeitliche und thematische Anlage der Untersuchung und drittens ein überlegtes Einstellen und Kombinieren der Skalen der Untersuchung. Für umwelthistorische Untersuchungen gilt zudem, natürliche und gesellschaftliche Räume in Beziehung zu setzen und so sozionaturale Verhältnisse oder Schauplätze historisch zu rekonstruieren.
1In die Umweltgeschichte eingeführt wurde diese Formulierung von Beinart, W. u. P. Coates, Environment and History. The Taming of Nature in the USA and South Africa, London 1995, S. 1. In jüngerer Zeit haben sie u. a. Winiwarter, V. u. M. Knoll, Umweltgeschichte. Eine Einführung, Köln 2007 und John R. McNeill in seinen einführenden Texten aufgegriffen, u. a. McNeill, J. R., Environmental History, in: U. Rublack (Hg.), A Concise Companion to History, Oxford 2011, S. 299–315.
2Einen guten Überblick bietet Isenberg, A. C., Introduction. A New Environmental History, in: Ders. (Hg.), The Oxford Handbook of Environmental History, New York 2014, S. 1–20.
3Siehe Worster, D., Nature’s Economy. A History of Ecological Ideas, Cambridge 1985; Trepl, L., Geschichte der Ökologie. Vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Frankfurt a.M. 1987; Bowler, P. J., Viewegs Geschichte der Umweltwissenschaften. Ein Bild der Naturgeschichte unserer Erde, Braunschweig 1997.
4Teilweise wird auch das Feld der Naturgeschichte für die Umweltgeschichte reklamiert (etwa bei Worster, D., Appendix: Doing Environmental History, in: Ders. (Hg.), The Ends of the Earth. Perspectives on Modern Environmental History, Cambridge 1988, S. 289–308 und Siemann, W. u. N. Freytag, Umwelt – eine geschichtswissenschaftliche Grundkategorie, in: W. Siemann (Hg.), Umweltgeschichte. Themen und Perspektiven, München 2003, S. 7–20). Dies scheint mir nicht sinnvoll, wenn auch die naturgeschichtliche Forschung für die Umweltgeschichte in zweierlei Hinsicht bedeutsam ist: als Quelle zum einen für die Rekonstruktion vergangener Naturzustände und deren Wandel und zum anderen für eine Wissensgeschichte von Natur und Umwelt.
5Klassisch Snow, C. P., Die zwei Kulturen. Literarische und naturwissenschaftliche Intelligenz, Stuttgart 1967 (1959).
6Hierzu empfehlenswert Descola, P., Jenseits von Natur und Kultur, Berlin 2011.
7Zit. nach Radkau, J., Natur und Macht. Eine Weltgeschichte der Umwelt, München 20022, S. 39. Zur Begriffs-^^ und Ideengeschichte von Natur siehe Glacken, C. J., Traces on the Rhodian Shore. Nature and Culture in Western Thought from Ancient Times to the End of the Eighteenth Century, Berkeley 1967; Coates, P., Nature. Western Attitudes Since Ancient Times, Berkeley 1998; Schipperes, H., Natur, in: O. Brunner, W. Conze u. R. Koselleck (Hg.), Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland, Stuttgart 2004, S. 215–244.
8Dies wird im Kap. 12 zum Umweltschutz näher ausgeführt. Zur Begriffs-^^ und Ideengeschichte von Umwelt siehe Toepfer, G., Historisches Wörterbuch der Biologie. Geschichte und Theorie der biologischen Grundbegriffe, Bd. 3: Parasitismus – Zweckmäßigkeit, Stuttgart 2011, S. 566–607; Warde, P., L. Robin u. S. Sörlin, The Environment. A History of an Idea, Baltimore 2018.
9Siehe Kirchhoff, T. u. L. Trepl (Hg.), Vieldeutige Natur: Landschaft, Wildnis und Ökosystem als kulturgeschichtliche Phänomene, Bielefeld 2009; Kupper, P., Wildnis schaffen. Eine transnationale Geschichte des Schweizerischen Nationalparks, Bern 2012. Entstehung und Entwicklung des Naturschutzes werden in Kap. 9 behandelt.
10Sprachlich hinderlich ist zuweilen, dass das Deutsche im Gegensatz etwa zum Englischen für Natur keinen Plural kennt.
11Nünning, A., Vielfalt der Kulturbegriffe, in: Bundeszentrale für politische Bildung (Hg.), Dossier „Kulturelle Bildung“, Bonn 2009.
12Winiwarter u. Knoll, Umweltgeschichte, S. 117–131. (Re-)adaptiert deshalb, weil das sozioökologische Modell unter maßgeblichem Einfluss des Umwelthistorikers Rolf Peter Sieferle entwickelt wurde. Siehe Fischer-Kowalski, M. u. K.-H. Erb, Core Concepts and Heuristics, in: H. Haberl u. a. (Hg.), Social Ecology. Society-Nature Relations across Time and Space, Cham 2016, S. 29–62.
13Luhmann, N., Ökologische Kommunikation. Kann die moderne Gesellschaft sich auf ökologische Gefährdungen einstellen?, Opladen 1986, S. 40.
14Luhmann, Ökologische Kommunikation, S. 63.
15Im Kap. 2 Umwelthistorische Zeiten wird diese Erwartung näher begründet sowie in den Kap. 9 und Kap. 12 Naturschutz und Umweltschutz empirisch unterlegt.
16Krausmann, F. u. M. Fischer-Kowalski, Gesellschaftliche Naturverhältnisse. Globale Transformationen der Energie-^^ und Materialflüsse, in: R. Sieder u. E. Langthaler (Hg.), Globalgeschichte 1800–2010, Wien 2010, S. 39–68, hier S. 39–40. Zum Naturverständnis von Marx siehe Schmidt, A., Der Begriff der Natur in der Lehre von Marx, Hamburg 19934.
17Sieferle, R. P., Rückblick auf die Natur. Eine Geschichte des Menschen und seiner Umwelt, München 1997; Burke, E., The Big Story. Human History, Energy Regimes, and the Environment, in: E. Burke u. K. Pomeranz (Hg.), The Environment and World History, Berkeley 2009, S. 33–53. Siehe auch das Kap. 2 Umwelthistorische Zeiten.
18Beispielsweise Williams, M., Deforesting the Earth. From Prehistory to Global Crisis, Chicago 2003.
19Siehe beispielsweise Hölzl, R., Umkämpfte Wälder. Die Geschichte einer ökologischen Reform in Deutschland 1760–1860, Frankfurt a.M. 2010; Zechner, J., Der deutsche Wald. Eine Ideengeschichte zwischen Poesie und Ideologie: 1800–1945, Darmstadt 2016. Der politische Bereich wird zuweilen auch als ein eigenständiger dritter Zugang zur Umweltgeschichte ausgewiesen. So von John R. McNeill in seinen lesenswerten und einflussreichen Einführungstexten zur Umweltgeschichte, u. a. McNeill, J. R., Observations on the Nature and Culture of Environmental History, in: History and Theory. Studies in the Philosophy of History 42 (2003), S. 5–43 und McNeill, Environmental History.
20Zu diesen insbesondere in den USA geführten Debatten siehe Isenberg, Introduction.
21Ebd., S. 14.
22Schmid, M. u. V. Winiwarter, Umweltgeschichte als Untersuchung sozionaturaler Schauplätze? Ein Versuch, Johannes Colers „Oeconomia“ umwelthistorisch zu interpretieren, in: T. Knopf (Hg.), Umweltverhalten in Geschichte und Gegenwart. Vergleichende Ansätze, Tübingen 2008, S. 158–173; Schmid, M., Die Donau als sozionaturaler Schauplatz. Ein konzeptueller Entwurf für umwelthistorische Studien in der Frühen Neuzeit, in: S. Ruppel (Hg.), „Die Natur ist überall bey uns“. Mensch und Natur in der Frühen Neuzeit, Zürich 2009, S. 59–79.
23Siehe das Kap. 3 Umwelthistorische Räume.
24Vorgeschlagen wurden auch die Begrifflichkeiten „gesellschaftliche Naturverhältnisse“ (Becker, E., Soziale Ökologie. Grundzüge einer Wissenschaft von den gesellschaftlichen Naturverhältnissen, Frankfurt a.M. 2006) und „NaturenKulturen“ (Gesing, F. u. a. (Hg.), NaturenKulturen. Denkräume und Werkzeuge für neue politische Ökologien, Bielefeld 2019).
25Braudel, F., Das Mittelmeer und die mediterrane Welt in der Epoche Philipps II., Frankfurt a.M. 1990. In späteren Auflagen des 1946 zum ersten Mal erschienenen Werks wird sich Braudel der auf die Umwelt einwirkenden natürlichen Dynamiken zunehmend bewusst.
26Vgl. Küster, H., Schöne Aussichten. Kleine Geschichte der Landschaft, München 2009.
27Dieser Ansatz ist auch leitend für das Handbuch Isenberg, A. C. (Hg.), The Oxford Handbook of Environmental History, New York 2014.
28Siehe Teil III und dort insbesondere das Kap. 4 Meliorationen.
29McNeill, Observations on the Nature and Culture of Environmental History, S. 9.
30Für einen Einblick siehe Winiwarter u. Knoll, Umweltgeschichte, S. 71–114.
31Vgl. Isenberg, Introduction.
32Luebken, U., Undiszipliniert. Ein Forschungsbericht zur Umweltgeschichte, www.hsozkult.de/literaturereview/id/forschungsberichte-1111 (zuletzt eingesehen am 05.05.2021).
33Um sich in die Literatur einzuarbeiten und Neuerscheinungen zur Kenntnis zu nehmen, sind Einzel-^^ und Sammelrezensionen in den Fachzeitschriften und den allgemeinen Rezensionsforen sowie Überblicke zur Forschungsliteratur hilfreich: Etwa Arndt, M., Umweltgeschichte. Version: 3.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, https://zeitgeschichte-digital.de/doks/frontdoor/index/index/docId/703 (zuletzt eingesehen am 05.05.2021) und zur amerikanischen Umweltgeschichte Sutter, P. S., The World with Us. The State of American Environmental History, in: Journal of American History 100 (2013), S. 94–119. Den Weg zu digitalen Ressourcen weist Luebken, U., Umweltgeschichte, in: L. Busse u. a. (Hg.), Clio-Guide. Ein Handbuch zu digitalen Ressourcen für die Geschichtswissenschaften, Berlin 20182.
34Vgl. Cronon, W., A Place for Stories. Nature, History, and Narrative, in: Journal of American History 78 (1992), S. 1347–1376.
35So beeinflusste etwa Alfred Crosbys Columbian Exchange (Crosby, A. W., The Columbian Exchange. Biological and Cultural Consequences of 1492, Westport 1972) die biologische Forschung zu invasiven Arten. Siehe Di Castri, F., On Invading Species and Invaded Ecosystems. The Interplay of Historical Chance and Biological Necessity, in: A. J. Hansen, M. Debussche u. F. Di Castri (Hg.), Biological Invasions in Europe and the Mediterranean Basin, Dordrecht 1990, S. 3–16.
36Siehe die gute Einführung Neumann, R. P., Making Political Ecology, London 2005.
37Vgl. dazu den Sammelband Uekötter, F. (Hg.), The Turning Points of Environmental History, Pittsburgh 2010 und Wakild, E. u. M. K. Berry, A Primer for Teaching Environmental History. Ten Design Principles, Durham 2018, S. 39–51. Für allgemeinhistorische Einteilungen der Europäischen Geschichte siehe etwa die einschlägigen Handbuchreihen: Handbuch der Geschichte Europas, C. H. Beck Geschichte Europas und The Penguin History of Europe.
38Zum Begriff Energieregime siehe Kupper, P. u. I. Pallua, Energieregime in der Schweiz seit 1800, Bern 2016.
39Sieferle, R. P., Der unterirdische Wald. Energiekrise und Industrielle Revolution, München 1982; Ders., Rückblick auf die Natur. Eine Geschichte des Menschen und seiner Umwelt, München 1997. Für das Folgende siehe auch Burke, E., The Big Story. Human History, Energy Regimes, and the Environment, in: E. Burke u. K. Pomeranz (Hg.), The Environment and World History, Berkeley 2009, S. 33–53; und Krausmann, F. u. M. Fischer-Kowalski, Gesellschaftliche Naturverhältnisse: Globale Transformationen der Energie-^^ und Materialflüsse, Wien 2010. Im Kap. 6 Industrialisierung nehme ich die Thematik nochmals auf.
40Malanima, P., Europäische Wirtschaftsgeschichte. 10.–19. Jahrhundert, Wien 2010, S. 108–110. Siehe auch Kander, A., P. Malanima u. P. Warde, Power to the People. Energy in Europe over the Last Five Centuries, Princeton 2013.
41Diese wichtige Beurteilung des Fossilen Zeitalters anhand des Konzepts der Nachhaltigkeit wird unten nochmals aufgegriffen.
42Vgl. Osterhammel, J., Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts, München 2009, S. 114–116.
43Für Beispiele siehe Diamond, J., Collapse. How Societies Choose to Fail or Succeed, New York 2005 und für eine Kritik der von Diamond gelieferten monokausalen Erklärungen Costanza, R. (Hg.), Sustainability or Collapse? An Integrated History and Future of People on Earth, Cambridge, Mass. 2007.
44Siehe Kupper, P., Energie und Fortschritt. Eine universalhistorische Annäherung an die Energiewende(n), in: C. Newinger, C. Geyer u. S. Kellberg (Hg.), energie.wenden. Chancen und Herausforderungen eines Jahrhundertprojekts, München 2017, S. 12–15.
45Siehe das Kap. 11 zur Beschleunigung.
46Im Anschluss an Ulrich Müller-Herold und Rolf Peter Sieferle spricht Verena Winiwarter diesbezüglich von einer Risikospirale. Winiwarter, V. u. M. Knoll, Umweltgeschichte. Eine Einführung, Köln 2007, S. 144.
47Crutzen, P. J., Geology of Mankind – The Anthropocene, in: Nature 415 (2002), Nr. 23, S. 211–215.
48Einen guten Überblick aus geschichtswissenschaftlicher Perspektive bietet Trischler, H., Das Anthropozän. Eine Herausforderung für die Geschichte der Wissenschaften, Technik und Umwelt, in: NTM 24 (2016), S. 309–335. Anregend auch Bonneuil, C. u. J.-B. Fressoz, The Shock of the Anthropocene. The Earth, History, and Us, London 2016; Chakrabarty, D., Anthropocene Time, in: History and Theory 57 (2018), S. 5–32.
49Lewis, S. L. u. M. A. Maslin, Defining the Anthropocene, in: Nature 519 (2015), S. 171–180.
50Vgl. McNeill, J. R., Energy, Population, and Environmental Change since 1750. Entering the Anthropocene, in: J. R. McNeill u. K. Pomeranz (Hg.), The Cambridge World History. Bd. 7: Production, Destruction and Connection, 1750–Present, Part 1: Structures, Spaces, and Boundary Making, New York 2015, S. 51–82.
51Steffen, W., P. J. Crutzen u. J. R. McNeill, The Anthropocene. Are Humans Now Overwhelming the Great Forces of Nature?, in: AMBIO: A Journal of the Human Environment 36 (2007), S. 614–621. Sollte sich in einigen Jahrzehnten der Klimagipfel von Paris von 2015 als solcher Wendepunkt herauskristallisieren, wäre den Autoren eine wahrhaft prophetische Voraussage gelungen!
52McNeill, J. R. u. P. Engelke, Mensch und Umwelt im Zeitalter des Anthropozän, in: A. Iriye u. J. Osterhammel (Hg.), Geschichte der Welt. 1945 bis heute. Die globalisierte Welt, München 2013, S. 357–534; McNeill, J. R. u. P. Engelke, The Great Acceleration. An Environmental History of the Anthropocene since 1945, Cambridge, Mass. 2014 ist weitestgehend deckungsgleich mit der englischen Version des Handbuchbeitrags von 2013. Für eine Diskussion der geschichtstheoretischen Implikationen siehe Chakrabarty, D., The Climate of History. Four Theses, in: Critical Inquiry 35 (2009), S. 197–222 und Emmett, R. u. T. Lekan (Hg.), Whose Anthropocene? Revisiting Dipesh Chakrabarty’s ‘Four Theses’, München 2016. Siehe zu dieser Thematik auch Kap. 6 und Kap. 11 Industrialisierung und Beschleunigung.
53Etwa Rosa, H., Beschleunigung. Die Veränderung der Zeitstrukturen in der Moderne, Frankfurt a.M. 2005.
54Siegenthaler, H., Regelvertrauen, Prosperität und Krisen. Die Ungleichmäßigkeit wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung als Ergebnis individuellen Handelns und sozialen Lernens, Tübingen 1993; Plumpe, W., Wirtschaftskrisen. Geschichte und Gegenwart, München 2010. In Kap. 11 beschäftigen wir uns ausführlich mit der Beschleunigungsthese.
55Koselleck, R., Zeitschichten. Studien zur Historik, Frankfurt a.M. 2000. Für kritische Diskussionen der Figur des „Gleichzeitigen des Ungleichzeitigen“ siehe Fabian, J., Time and the Other. How Anthropology Makes its Object, New York 1983; Landwehr, A., Von der „Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen“, in: Historische Zeitschrift 295 (2012), S. 1–34; Jordheim, H., Introduction. Multiple Times and the Work of Synchronization, in: History and Theory 53 (2014), S. 498–518.
56Siehe dazu Kap. 4 und Kap. 6 Meliorationen und Industrialisierung.
57Vgl. dazu Dipesh Chakrabartys Unterscheidung in die Geschichte der „Spezies Mensch“ und jene menschlicher Akteure. Chakrabarty, The Climate of History.
58Vgl. Radkau, J., Die Ära der Ökologie. Eine Weltgeschichte, München 2011. In seiner globalen Geschichte des Environmentalism unterscheidet Ramachandra Guha lediglich zwei „Wellen“: eine erste, die mit der Industriellen Revolution einsetzt, und eine zweite, die sich seit den 1960er Jahren entfaltet. Guha, R., Environmentalism. A Global History, New York 2000.
59Siehe dazu das Lexikon der Geschichtlichen Grundbegriffe. Brunner, O., W. Conze u. R. Koselleck (Hg.), Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland, Stuttgart 2004.
60Siehe Trepl, L., Geschichte der Ökologie. Vom 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Frankfurt a.M. 1987; Worster, D., Nature’s Economy. A History of Ecological Ideas, Cambridge 1985; Bowler, P. J., Viewegs Geschichte der Umweltwissenschaften. Ein Bild der Naturgeschichte unserer Erde, Braunschweig 1997; Schipperes, H., Natur, in: Brunner u. a., Geschichtliche Grundbegriffe, S. 215–244.
61Siehe dazu das Kap. 4 Meliorationen.
62Knapp und konzise gefasst bei Krabbe, W. R., Die Lebensreformbewegung, in: K. Buchholz, R. Latocha, H. Peckmann u. K. Wolbert (Hg.), Die Lebensreform. Entwürfe zur Neugestaltung von Leben und Kunst um 1900, Darmstadt 2001, S. 25–29. Für weitere Ausführungen und Literaturangaben siehe die Kap. 6 Urbanisierung und Kap. 8 Naturschutz.
63Warde, P., L. Robin u. S. Sörlin, The Environment. A History of an Idea, Baltimore 2018.
64Kupper, P., Die „1970er Diagnose“. Grundsätzliche Überlegungen zu einem Wendepunkt der Umweltgeschichte, in: Archiv für Sozialgeschichte 43 Umweltgeschichte und Umweltbewegungen (2003), S. 325–348; Kupper, P. u. E. Seefried, “A Computer’s Vision of Doomsday”. On the History of the 1972 Study The Limits to Growth, in: F. Uekötter (Hg.), Exploring Apocalyptica. Coming to Terms with Environmental Alarmism, Pittsburgh 2018, S. 49–74. Ausführlich behandelt wird diese Thematik in Kap. 12 Umweltschutz.
65Siehe etwa Macekura, S. J., Of Limits and Growth. The Rise of Global Sustainable Development in the Twentieth Century, Cambridge 2015.
66Zur Geschichte des Konzepts siehe Hölzl, R., Historicizing Sustainability. German Scientific Forestry in the Eighteenth and Nineteenth Centuries, in: Science as Culture 19 (2010), S. 431–460; Caradonna, J. L., Sustainability. A History, Oxford 2014; Borowy, I., Defining Sustainable Development for Our Common Future. A History of the World Commission on Environment and Development (Brundtland Commission), London 2014; Lotz, C., Nachhaltigkeit neu skalieren. Internationale forstwissenschaftliche Kongresse und Debatten um die Ressourcenversorgung der Zukunft im Nordund Ostseeraum (1870–1914), Köln 2018; Warde, P., The Invention of Sustainability. Nature and Destiny, c. 1500–1870, Cambridge 2018; Hölzl, R. u. K. J. Oosthoek, Transforming Woodlands. European Forest Protection in Global Context, in: A.-K. Wöbse u. P. Kupper (Hg.), Greening Europe. Environmental Protection in the Long Twentieth Century – A Handbook, München 2022, Kap. 7; Seefried E., Developing Europe. The Formation of Sustainability Concepts, in: Wöbse u. Kupper, Greening Europe, Kap. 15.
67Brüggemeier, F.-J., Schranken der Natur. Umwelt, Gesellschaft, Experimente. 1750 bis heute, Essen 2014, S. 51.
68Dies gilt nicht nur für die Umweltgeschichte. Siehe etwa für die Begriffsgeschichte Steinmetz, W., M. Freeden u. J. Fernández-Sebastián (Hg.), Conceptual History in the European Space, New York 2017.
69Mathieu, J., Geschichte der Alpen 1500–1900. Umwelt, Entwicklung, Gesellschaft, Wien 1998, S. 19. Einige der folgenden Überlegungen basieren auf meinem Aufsatz: Kupper, P., Raum, in: J. Hinrichsen, R. Johler u. S. Ratt (Hg.), Katastrophen/Kultur. Beiträge zu einer interdisziplinären Begriffswerkstatt, Tübingen 2019, S. 145–156. Wie ich den historischen Raum des modernen Europa verstehe, ist in Teil I Einführung ausgeführt.
70Siehe weiter unten. Ein anderes Beispiel sind die ökologischen Erinnerungsorte. Uekötter, F. (Hg.), Ökologische Erinnerungsorte, Göttingen 2014.
71Zur Einführung siehe Rau, S., Räume. Konzepte, Wahrnehmungen, Nutzungen, Frankfurt a.M. 20172.
72Soja, E. W., Postmodern Geographies. The Reassertion of Space in Critical Social Theory, London 1989.
73So kritisierte etwa der Geograf Gerhard Hard, Soja würde zu einem undifferenzierten Raumverständnis des 19. Jahrhunderts zurückkehren. Hard, G., Der Spatial Turn, von der Geographie her beobachtet, in: J. Döring u. T. Thielmann (Hg.), Spatial Turn. Das Raumparadigma in den Kultur-^^ und Sozialwissenschaften, Bielefeld 2008, S. 263–315. Dass sich der Osteuropahistoriker Karl Schlögel in seinem viel beachteten Buch „Im Raume lesen wir die Zeit“ ausgerechnet auf den deutschen Geografen und Vordenker einer sozialdarwinistischen Geopolitik Friedrich Ratzel (1844–1904) bezog, war nicht dazu angetan, diesen Verdacht zu zerstreuen. Schlögel, K., Im Raume lesen wir die Zeit. Über Zivilisationsgeschichte und Geopolitik, München 2003. Für eine Kritik siehe Jureit, U., Das Ordnen von Räumen. Territorium und Lebensraum im 19. und 20. Jahrhundert, Hamburg 2012, S. 11/12.
74Koselleck, R., Zeitschichten. Studien zur Historik, mit einem Beitrag von Hans-Georg Gadamer, Frankfurt a.M. 2000, S. 83.
75Schröder, I. u. S. Höhler, Welt-Räume. Annäherungen an eine Geschichte der Globalität im 20. Jahrhundert, in: Dies. (Hg.), Welt-Räume. Geschichte, Geographie und Globalisierung seit 1900, Frankfurt a.M. 2005, S. 9–50, hier S. 30.
76Von den vorliegenden globalen Umweltgeschichten löst dies jene von Joachim Radkau am besten ein: Radkau, J., Natur und Macht. Eine Weltgeschichte der Umwelt, München 20022.
77Corona, G., What is Global Environmental History? Conversation with Piero Bevilacqua, Guillermo Castro, Ranjan Chakrabarti, Kobus du Pisani, John R. McNeill, Donald Worster, in: Global Environmental Change 1 (2008), S. 228–249, hier S. 236. Das Webjournal Arcadia publiziert kurze umwelthistorische Aufsätze, die stets von einer konkreten Lokalität ausgehen: http://www.environmentandsociety.org/arcadia (zuletzt eingesehen am 05.05.2021).
78Koselleck, Zeitschichten, S. 9. Vgl. Osterhammel, J., Die Verwandlung der Welt. Eine Geschichte des 19. Jahrhunderts, München 2009, S. 129–131.
79Lefebvre, H., La production de l’espace, Paris 1974, S. 134. Meine Übersetzung.
80Die Eisenbahn ließ Zeitgenossen gar von einer „Vernichtung von Raum und Zeit“ reden. Schivelbusch, W., Geschichte der Eisenbahnreise. Zur Industrialisierung von Raum und Zeit im 19. Jahrhundert, Frankfurt a.M. 2000 Neuausg. Grundlegend auch Kern, S., The Culture of Time and Space 1880–1918, London 1983. Siehe zudem Kaschuba, W., Die Überwindung der Distanz. Zeit und Raum in der europäischen Moderne, Frankfurt a.M. 2004. Für eine globalhistorische Perspektive siehe Wenzlhuemer, R., Connecting the Nineteenth-Century World. The Telegraph and Globalization, Cambridge 2012; Ders., Globalgeschichte schreiben. Eine Einführung in 6 Episoden, Konstanz 2017. Eng verknüpft damit ist die Thematik der Beschleunigung, die wir in Kap. 11 besprechen. Siehe zudem die Ausführungen in Kap. 2 Umwelthistorische Zeiten.
81Aus der umfangreichen Literatur siehe etwa Mitchell, W. J. T., Imperial Landscape, in: Ders. (Hg.), Landscape and Power, Chicago 1994, S. 5–34; Kaufmann, S., Soziologie der Landschaft, Wiesbaden 2005; Büttner, N., Geschichte der Landschaftsmalerei, München 2006; Backhaus, N., C. Reichler u. M. Stremlow, Alpenlandschaften. Von der Vorstellung zur Handlung, Zürich 2007; Küster, H., Schöne Aussichten. Kleine Geschichte der Landschaft, München 2009; Werlen, B., Gesellschaftliche Räumlichkeit, Stuttgart 2010; Trepl, L., Die Idee der Landschaft. Eine Kulturgeschichte von der Aufklärung bis zur Ökologiebewegung, Bielefeld 2012; Kasper, M. u. a. (Hg.), Entdeckungen der Landschaft. Raum und Kultur in Geschichte und Gegenwart, Wien 2017. Aus der umwelthistorischen Literatur seien erwähnt: Lekan, T. u. T. Zeller (Hg.), Germany’s Nature. Cultural Landscapes and Environmental History, New Brunswick 2005; Blackbourn, D., Die Eroberung der Natur. Eine Geschichte der deutschen Landschaft, München 2007.
82Vgl. Schama, S., Landscape and Memory, London 1995; Kirchhoff, T. u. L. Trepl (Hg.), Vieldeutige Natur: Landschaft, Wildnis und Ökosystem als kulturgeschichtliche Phänomene, Bielefeld 2009; Guldin, R., Politische Landschaften. Zum Verhältnis von Raum und nationaler Identität, Bielefeld 2014; Leitner, U., Berg & Leute. Tirol als Landschaft und Identität, Innsbruck 2014; Readman, P., Storied Ground. Landscape and the Shaping of English National Identity, Cambridge 2018; Hanisch, E., Landschaft und Identität: Versuch einer österreichischen Erfahrungsgeschichte, Wien 2019.
83Gugerli, D. u. D. Speich, Topografien der Nation. Politik, kartografische Ordnung und Landschaft im 19. Jahrhundert, Zürich 2002. Zu Deutschland siehe Jureit, Das Ordnen von Räumen.
84Maier, C. S., Consigning the Twentieth Century to History. Alternative Narratives for the Modern Era, in: American Historical Review 105 (2000), S. 807–831. Siehe auch: Ders., Once Within Borders. Territories of Power, Wealth, and Belonging since 1500, Cambridge, Mass. 2016.
85Werlen, B., Körper, Raum und mediale Repräsentation, in: J. Döring u. T. Thielmann (Hg.), Spatial Turn. Das Raumparadigma in den Kultur-^^ und Sozialwissenschaften, Bielefeld 2008, S. 365–392. Ders., Gesellschaftliche Räumlichkeit; Vgl. zu dieser Thematik die Sammelbände Geppert, A. C. T., U. Jensen u. J. Weinhold (Hg.), Ortsgespräche. Raum und Kommunikation im 19. und 20. Jahrhundert, Bielefeld 2005; Schröder, I. u. S. Höhler (Hg.), Welt-Räume. Geschichte, Geographie und Globalisierung seit 1900, Frankfurt a.M. 2005; Geisthövel, A. u. H. Knoch (Hg.), Orte der Moderne. Erfahrungswelten des 19. und 20. Jahrhunderts, Frankfurt a.M. 2005; Burke, E. u. K. Pomeranz (Hg.), The Environment and World History, Berkeley 2009; Ganzenmüller, J. u. T. Tönsmeyer (Hg.), Vom Vorrücken des Staates in die Fläche. Ein europäisches Phänomen des langen 19. Jahrhunderts, Köln 2016.
86Für eine schlüssige umwelthistorische Anwendung des Konzepts siehe Hoenig, B., Geteilte Berge. Eine Konfliktgeschichte der Naturnutzung in der Tatra, Göttingen 2018. Siehe zudem das Kap. 4 Meliorationen.
87Siehe Anderson, B., Imagined Communities. Reflections on the Origin and Spread of Nationalism, London 19912 und zum Verhältnis von Nationalstaat und Imperium Leonhard, J. u. U. v. Hirschhausen, Empires und Nationalstaaten im 19. Jahrhundert, Göttingen 2009.
88Conrad, S., Globalisierung und Nation im deutschen Kaiserreich, München 2006; Sassen, S., Das Paradox des Nationalen. Territorium, Autorität und Rechte im globalen Zeitalter, Frankfurt a.M. 2008.
89Die Literatur dazu ist reichhaltig, u. a. Lekan, T. M., Imagining the Nation in Nature. Landscape Preservation and German Identity, 1885–1945, Cambridge 2004; Blackbourn, Die Eroberung der Natur; Coen, D. R., Climate in Motion. Science, Empire, and the Problem of Scale, Chicago 2018. In diesem Band siehe insb. die Kap. 4 und Kap. 9 Meliorationen und Naturschutz.
90Winiwarter, V. u. M. Schmid, Socio-Natural Sites, in: S. Haumann, M. Knoll u. D. Mares (Hg.), Concepts of Urban-Environmental History, Bielefeld 2020, S. 33–50, hier S. 34. Siehe auch meine Ausführungen in Kap. 1 Sozionaturale Verhältnisse im Wandel.
91Anwendungsbeispiele sind Winiwarter, V., M. Schmid u. G. Dressel, Looking at Half a Millennium of Co-Existence: the Danube in Vienna as a Socio-Natural Site, in: Water History 5 (2013), S. 101–119; Knoll, M., Die Natur der menschlichen Welt. Siedlung, Territorium und Umwelt in der historisch-topografischen Literatur der frühen Neuzeit, Bielefeld 2013.
92White, R., The Nationalization of Nature, in: Journal of American History 86 (1999), S. 976–986, hier S. 978.
93Ebd., S. 978f.
94Die wechselseitige Konstituierung lokaler und globaler Räume wird auch unter dem Begriff Glokalisierung verhandelt. Robertson, R., Globalization. Time-Space and Homogeneity-Heterogeneity, in: M. Featherstone, S. Lash u. R. Robertson (Hg.), Global Modernities, London 1995, S. 25–44.
95Inspirierend hierzu Richard Whites Konzept des Middle Ground: White, R., The Middle Ground. Indians, Empires, and Republics in the Great Lakes Region, 1650–1815, Cambridge 1991.
96Foucault, M., Von anderen Räumen, in: J. Dünne u. H. Doetsch (Hg.), Raumtheorie. Grundlagentexte aus Philosophie und Kulturwissenschaften, Frankfurt a.M. 2006, S. 317–329.
97Siehe Kupper, P., Wildnis schaffen. Eine transnationale Geschichte des Schweizerischen Nationalparks, Bern 2012; Gissibl, B., S. Höhler u. P. Kupper (Hg.), Civilizing Nature: National Parks in Global Historical Perspective, New York 2012; Gissibl, B., The Nature of German Imperialism. Conservation and the Politics of Wildlife in Colonial East Africa, New York 2016. Einen globalgeschichtlichen Ansatz, der moderne Gegenwelten in einem fragmentierten globalen Raum situiert, entwerfen Kupper, P. u. B. C. Schär, Moderne Gegenwelten. Ein mikrohistorischer Beitrag zur europäischen Globalgeschichte, in: C. Dejung u. M. Lengwiler (Hg.), Ränder der Moderne. Neue Perspektiven auf die Europäische Geschichte (1800–1930), Köln 2016, S. 93–114.
98Revel, J. (Hg.), Jeux d’échelles. La micro-analyse à l’expérience, Paris 1996.
99Kracauer, S., Geschichte – Vor den letzten Dingen, Frankfurt a.M. 1971. Einen kompetenten Einstieg in diese Diskussionen bietet Tanner, J., Historische Anthropologie zur Einführung, Hamburg 2004, S. 101–118.
100Cushman, G. T., Guano and the Opening of the Pacific World. A Global Ecological History, Cambridge 2013.
101Gissibl, The Nature of German Imperialism.
102Kupper, Wildnis schaffen. Zur Programmatik einer transnationalen Umweltgeschichte siehe auch Ders., Transnationale Umweltgeschichte, in: M. Jakubowski-Tiessen (Hg.), Beiträge zum Göttinger Umwelthistorischen Kolloquium 2011–2012, Göttingen 2014, S. 79–90.
103Werner, M. u. B. Zimmermann, Beyond Comparison. Histoire Croisée and the Challenge of Reflexivity, in: History and Theory 45 (2006), S. 30–50.
104Siehe etwa Mathieu, J. u. L. S. Boscani (Hg.), Die Alpen! Zur europäischen Wahrnehmungsgeschichte seit der Renaissance, Bern 2005; Reichler, C., Entdeckung einer Landschaft. Reisende, Schriftsteller, Künstler und ihre Alpen, Zürich 2005.
105Frei, P., Transferprozesse der Moderne. Die Nachbenennungen „Alpen“ und „Schweiz“ im 18. bis 20. Jahrhundert, Bern 2017.
106Siehe dazu das Kap. 7 Urbanisierung.
107Siehe etwa Kupper, P., Grenzüberschreitungen. Zur Geschichte von Mensch und Tier im Schweizerischen Nationalpark, in: Histoire des Alpes 15: Mensch und Wildtiere (2010), S. 229–245; Bernhardt, C., Im Spiegel des Wassers. Eine transnationale Umweltgeschichte des Oberrheins (1800–2000), Köln 2016; Elsig, A., Quand la frontière est polluée. Protéger et soigner les eaux du Léman entre France et Suisse (1950–1980), in: G. Barth-Scalmani, P. Kupper u. A.-L. Head-König (Hg.), Grenzen/Frontières, Zürich 2018, S. 239–258; Eckert, A. M. u. P. Šimková, Transcending the Cold War. Borders, Nature, and the European Green Belt Conservation Project along the Former Iron Curtain, in: A.-K. Wöbse u. P. Kupper (Hg.), Greening Europe. Environmental Protection in the Long Twentieth Century – A Handbook, München 2022, Kap. 6.
108Für eine Umsetzung in eine Weltgeschichte der Berge siehe Mathieu, J., Die dritte Dimension. Eine vergleichende Geschichte der Berge in der Neuzeit, Basel 2011.