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I.Einführung Umweltgeschichte und das Werden des modernen Europa
Оглавление„Nichts ist klarer als das Mittelmeer des Ozeanografen, des Geologen oder auch des Geografen: Das sind anerkannte, etikettierte, abgesteckte Gebiete. Aber das Mittelmeer der Geschichte?“, fragt Fernand Braudel auf den ersten Seiten seiner klassischen Geschichte des Mittelmeers und lässt seiner Frage sogleich eine Warnung folgen: „Wehe dem Historiker, der glaubt, diese Vorfrage stelle sich nicht, das Mittelmeer sei keine Persönlichkeit, die erst zu bestimmen wäre, sondern längst bestimmt, klar und unmittelbar zu erkennen und zu fassen, indem man es entlang der punktierten Linie seiner geografischen Umrisse aus der allgemeinen Geschichte herausschneidet.“1
Gleiches lässt sich für eine Umweltgeschichte Europas sagen. Dabei müssen wir Braudels Anthropomorphismus nicht folgen und der europäischen Umwelt eine Persönlichkeit zusprechen wollen. Jedoch sollten wir seine Mahnung erst nehmen und, wie es sich im Übrigen für jede historische Darstellung ziemt, eingangs klären, wie wir unseren Gegenstand bestimmen und wie wir ihn ein-^^ und abgrenzen. Wo findet die vorliegende Untersuchung ihre thematischen, zeitlichen und räumlichen Grenzen, und wie sind diese inhaltlich begründet? Da eine solche Bestimmung stets von unseren Absichten abhängt, gilt es diese zunächst zu umreißen: Übergeordnetes Ziel der folgenden Abhandlung ist, ihre Leserinnen und Leser zum einen (in Teil II) mit den wesentlichen Konzepten der Umweltgeschichte vertraut zu machen und diese zum anderen (in Teil III), entsprechend der Anlage der Buchreihe, entlang zentraler Untersuchungsgegenstände der neueren und neuesten europäischen Geschichte zu vertiefen.2 Wie wir diese Aufgabe angehen, wo wir einsetzen und wo wir enden werden, welchen Pfaden wir folgen und wonach wir Ausschau halten werden, möchte ich in diesem kurzen einführenden Teil I darlegen.
Thematisch konzentriert sich dieses Buch auf die Umweltgeschichte. Die Umweltgeschichte kennzeichnet, dass sie die Natur zu einer zentralen Dimension gesellschaftlichen Wandels erhebt. Im Zentrum des Interessens stehen die Wechselwirkungen zwischen Umwelt und Gesellschaft in der Vergangenheit und wie und warum sich diese mit der Zeit veränderten. Im Folgenden spreche ich diesbezüglich vom Wandel der sozionaturalen Verhältnisse.3 Welche theoretischen und methodischen Anforderungen eine solche Perspektivierung und Schwerpunktsetzung stellen, welche historischen Einsichten sie versprechen und welche Bedeutung sie für die allgemeine Geschichte haben, wird in den folgenden Kapiteln ausführlich verhandelt: zunächst (in Teil II) anhand zentraler Begriffe und Konzepte und daraufhin (in Teil III) anhand ausgewählter Themenfelder und Untersuchungsgegenstände. Daher konzentrieren sich meine folgenden Ausführungen auf den raumzeitlichen Zuschnitt der Darstellung, und ich nutze dies zugleich, um einen Ausgangspunkt meiner Überlegungen zu definieren und eine Arbeitshypothese zu entwickeln.
In zeitlicher Hinsicht fokussiert sich das Buch auf die zurückliegenden gut 250 Jahre seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Dieser Zeitraum, der nach gängiger Periodeneinteilung die neuere und neueste Geschichte ausmacht, wird auch als die Epoche der Moderne bezeichnet.4 Das Attribut „modern“ dient mir in diesem Buch, um der zeitlichen eine inhaltliche Bestimmung beizufügen. Mit Christof Dipper gehe ich davon aus, dass moderne Gesellschaften einem grundlegenden Wandel ausgesetzt sind, der sich vom vorangehenden Wandel unterscheiden lässt, dem vormoderne Gesellschaften, die ihrerseits keineswegs statisch waren, unterlagen.5 Dieser grundlegende Wandel erfasst auch die Interaktionen zwischen Gesellschaft und Umwelt und wird seinerseits durch diese Interaktionen geprägt.
Eine (Umwelt-)Geschichte des modernen Europa muss sich folglich des profunden Wandels annehmen, den die sozionaturalen Verhältnisse in den letzten 250 Jahren erfahren haben. Das moderne Europa, so die Arbeitshypothese, hebt sich umwelthistorisch von früheren Epochen in dreierlei Hinsicht ab: Erstens erreichten die menschlichen Eingriffe in die Naturverhältnisse eine bislang unbekannte Dimension und Tiefe, und diese Eingriffe hatten weitreichende, teilweise nicht intendierte Folgen für Gesellschaften und Umwelten in Europa, aber auch weltweit. Dieser Wandel war gerichtet. Damit ist weder gemeint, dass die historische Entwicklung linear verlief, noch dass sie ein vorgegebenes Ziel ansteuerte. Gerade gegen Fortschrittsideologien, wie sie vielen Theorien der Moderne und der Modernisierung innewohnen, bietet die Beschäftigung mit Umweltgeschichte ein vortreffliches Korrektiv. Hingegen waren Prozesse wie Territorialisierung, Industrialisierung oder Urbanisierung durch materielle und kulturelle Veränderungen in den sozionaturalen Verhältnissen geprägt, die nicht reversibel sind. Zweitens war der Wandel der sozionaturalen Verhältnisse von einer intensivierten gesellschaftlichen Beschäftigung mit Natur und von mehrfachen Transformationen in den Naturwahrnehmungen begleitet. In der gesellschaftlichen Verarbeitung dieser Naturwahrnehmungen entstanden spezifisch moderne Ordnungsmuster. Diese Ordnungsmuster prägten wiederum, wie Individuen und gesamte Gesellschaften Natur zum einen wahrnahmen und repräsentierten und zum anderen auf sie einwirkten – und dies solange, bis solche vorherrschenden Muster aus Gründen, die es jeweils historisch zu erklären gilt, an Erklärungskraft verloren und in einem gesellschaftlichen Verständigungsprozess durch neue Sichtweisen abgelöst wurden. Aufklärerische und naturwissenschaftliche Leitideen transformierten hergebrachte Ordnungsmuster und mit ihnen die sozionaturalen Verhältnisse ebenso wie etwa die Konzepte des Naturschutzes und des Umweltschutzes. Drittens schließlich setzte sich der moderne Wandel der sozionaturalen Verhältnisse von der Vorepoche durch eine deutlich erhöhte Geschwindigkeit und die Tendenz ab, den regionalen und nationalen Rahmen zu sprengen und eine globale Wirksamkeit zu entfalten. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, diesen Wandel überregional und transnational zu untersuchen, um ihn in voller historischer Tragweite und Bedeutung erfassen zu können.
Damit ist bereits angesprochen, dass die Darstellung nicht an den geografischen Rändern Europas haltmacht, sondern ein globales Europa in den Blick nimmt. Im Sinne einer Verflechtungsgeschichte wird nicht nur den innereuropäischen Verbindungen und Interaktionen, sondern auch jenen Aufmerksamkeit geschenkt, die europäische mit anderen Weltgegenden in Beziehung setzten. Auf eine fein säuberliche Abgrenzung des Europäischen vom Nichteuropäischen wird verzichtet. Weder könnte eine solche Abgrenzung die zu jeder Zeit vielschichtige Natur der grenzüberschreitenden Verbindungen erfassen, noch würde sie den Dynamiken und Veränderungen, die diese Verbindungen über die Zeit erfuhren, gerecht werden. Und schließlich müsste eine solche Abgrenzung auch in Widerspruch zu den Vorstellungen treten, die sich Zeitgenossen und Zeitgenossinnen von Europa machten. Denn was „man unter Europa verstand und wie man es sich idealerweise vorstellte, war immer Ergebnis einer Verständigung über das ‚Europäische’“.6 Europa und das Europäische sind nicht zeitlose Einheiten, vielmehr unterlagen sie einer andauernden kommunikativen Aushandlung und diskursiven Deutung.
Europa bildet auch keinen einheitlichen Naturraum. Zum einen liegen zwar ausgedehnte Teile Europas in klimatisch gemäßigten Zonen. Im Norden und in den Berggebieten herrschen allerdings arktische und subpolare und im Süden teilweise subtropische Bedingungen. Ebenso tritt in Richtung Osten das feuchtkühle atlantische Klima mehr und mehr hinter einem wärmeren und trockeneren kontinentalen Klima zurück. Zum anderen wird Europas Landmasse zwar auf drei Seiten, im Norden, Westen und Süden, durch Wasserflächen begrenzt, gegen Osten geht sie hingegen nahtlos in die asiatische Landmasse über. So bildet Europa mithin den westlichen Ausläufer einer zusammenhängenden eurasischen Kontinentalplatte. Gegen Osten ist nicht nur die politische und kulturelle, sondern auch die naturräumliche Abgrenzung Europas arbiträr. Auch deshalb waren die Ansichten, wo Europa endet und Asien beginnt, historisch umstritten und fluide.
In der Darstellung versuche ich, Vielfalt und Besonderheiten europäischer Naturverhältnisse und deren Wandel über die Zeit zu berücksichtigen, und zwar im Hinblick darauf, wie sie im Zusammenspiel mit gesellschaftlichen Faktoren europäische Umwelten prägten. Meine thematischen Erkundungen gehen jedoch nicht von den Naturverhältnissen aus, sondern nehmen den Wandel der sozionaturalen Verhältnisse von der gesellschaftlichen Seite her in Angriff. Sie sind daher weder nach Klimanoch nach Vegetationszonen unterteilt und auch nicht nach Ökosystemen oder entlang unterschiedlicher Spezies. Vielmehr unterziehen sie gesellschaftshistorische Gegenstände wie den Imperialismus oder die Jahrzehnte des Wirtschaftswunders nach 1945 einer umwelthistorischen Analyse. Durch diese Perspektivierung möchte ich nicht nur andere und ungewohnte Einsichten zu bekannten Themen gewinnen, sondern auch deren allgemeine Interpretation beeinflussen und verschieben.
Während die Umweltgeschichte in Europa in den letzten Jahrzehnten einen enormen Aufschwung erlebt hat, steckt die Umweltgeschichtsschreibung zu Europa noch in den Kinderschuhen. So veranstaltete die European Society for Environmental History ESEH seit 2001 alle zwei Jahre europäische Konferenzen, die zuletzt mehrere hundert Vortragende anzogen. Diese Konferenzen machten die große Dynamik und die wachsende Menge und Vielfalt umwelthistorischer Forschung in Europa sichtbar und beförderten den Austausch unter Umwelthistorikerinnen und -historikern über die Landes-^^ und Sprachgrenzen hinweg.7 Gleichwohl mangelt es bislang an Darstellungen der Umweltgeschichte Europas.8 Meine eigenen Darlegungen in den folgenden Kapiteln basieren daher weitgehend auf räumlich und/oder thematisch eingeschränkten Fachstudien. Dass Zentral-^^ und Nordwest-europa dabei mehr Platz bekommen als Süd-^^ und Osteuropa, liegt zum einen in meinem Vorwissen und meinen Sprachkenntnissen begründet. Zum anderen hat sich die Umweltgeschichte als historische Disziplin in Zentral-^^ und Nordwesteuropa früher und stärker ausgebildet als in anderen europäischen Regionen, sodass sich die Darstellung auf einen breiteren Forschungsstand beziehen kann. Eine verstärkte Einbeziehung der vernachlässigten Gegenden ist sehr wünschenswert, und ich hoffe, dass meine vorliegende Darstellung dazu sowohl Anreize und Anknüpfungspunkte als auch Diskussionsstoff und Reibungsflächen bietet.
Die folgenden Ausführungen gliedern sich in zwei Hauptteile. Die drei Kapitel in Teil II diskutieren wichtige Begriffe und Konzepte. Kapitel 1 führt in das Arbeitsfeld der Umweltgeschichte ein und entwickelt das Konzept der sozionaturalen Verhältnisse. Zudem diskutiert es die zentralen Begriffe Natur, Umwelt, Kultur und Gesellschaft, wie diese in der Umweltgeschichte gehandhabt und in welche Beziehung zueinander sie gebracht werden. Das 2. Kapitel widmet sich der zeitlichen Dimension in der Umweltgeschichte. Es diskutiert, in welchen Zeiträumen sich die sozionaturalen Verhältnisse veränderten und wie umwelthistorische Epochen und Zäsuren zu solchen der allgemeinen Geschichte stehen. Konzepte wie das Solare und Fossile Zeitalter, das Anthropozän, die Ära der Ökologie und die Nachhaltigkeit kommen zur Sprache. Das diesen Teil abschließende 3. Kapitel thematisiert, welche Rolle der räumlichen Dimension in der Umweltgeschichte zukommt. Es erörtert die Verwendung der Begriffe Raum, Ort, Landschaft und Territorium und das Verhältnis von Raum und Zeit und plädiert dafür, umwelthistorische Untersuchungen auf multiplen Raumskalen anzulegen.
Die neun Kapitel des Teils III konkretisieren diese konzeptionellen Überlegungen anhand ausgewählter Themenfelder und Untersuchungsgegenstände aus der Umweltgeschichte des modernen Europa. Jedes Kapitel führt in ein zentrales Untersuchungsfeld der Umweltgeschichte ein. Die Kapitel sind thematisch angelegt, sie sind aber so angeordnet, dass sich der zeitliche Schwerpunkt der Darstellung allmählich von der zweiten Hälfte des 18. in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts verschiebt und damit auch eine zeitliche Entwicklung nachvollziehbar wird. Jedes Kapitel ist aber in sich geschlossen und kann daher auch einzeln gelesen werden. Kapitel 4, das Eingangskapitel zu diesem Teil, thematisiert, wie die gesellschaftliche Umgestaltung der Natur seit 1750 bis dahin unbekannte Ausmaße anzunehmen begann und welche sozionaturalen Dynamiken mit diesen Umgestaltungen einhergingen: Dynamiken, die die europäischen Gesellschaften und Umwelten bis heute und in die Zukunft hinein zutiefst prägen. Dasselbe gilt für Klimawandel und Naturkatastrophen, deren Umweltgeschichte in Kapitel 5 zur Darstellung kommt. Es legt dar, dass nicht nur die Auswirkungen klimatischer Ereignisse und Prozesse auf Umwelt und Gesellschaft umwelthistorisch interessieren, sondern zunehmend auch, wie Gesellschaften diese wahrnahmen und verarbeiteten. Das folgende Kapitel 6 schildert den epochemachenden Prozess der Industrialisierung. Es argumentiert, dass die Industrielle Revolution nicht nur die soziopolitischen und sozioökonomischen, sondern auch die sozionaturalen Verhältnisse in Europa und darüber hinaus umkrempelte. Kapitel 7 widmet sich der Schwester der Industrialisierung, der Urbanisierung. Es zeigt auf, wie sich in deren Verlauf neben den städtischen Umwelten auch jene des städtischen Umlands veränderten und wie sich der städtische Zugriff auf Natur teilweise bis in ferne Gebiete auswirkte. Das 8. Kapitel erörtert den europäischen Imperialismus und greift damit zwangsläufig weit über das geografische Europa aus. Seine doppelte Fragestellung lautet, wie sich einerseits der europäische Imperialismus weltweit auf die Umwelt auswirkte und wie andererseits Umweltbedingungen diesen Imperialismus prägten. Kapitel 9 rückt den Naturschutz ins Zentrum der Betrachtung. Es erkundet, wie sich dieser Anfang des 20. Jahrhunderts organisierte, wie er die zeitgenössischen Ansichten zu Natur und Umwelt erneuerte und welche Errungenschaften, aber auch Unzulänglichkeiten ihn auszeichneten. Das 10. Kapitel wendet sich der Umweltpolitik zu. Es diskutiert an Beispielen aus der Zwischenkriegszeit, unter anderem Faschismus, Nationalsozialismus und Stalinismus, wie stark politische Regime die Sicht auf die Umwelt, den gesellschaftlich Umgang mit ihr und letztlich die Umwelt selbst prägten. Im Zentrum des folgenden 11. Kapitels steht die von der Umweltgeschichte vorgenommene Neuinterpretation der Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg. Es diskutiert und befragt die zentralen umwelthistorischen Interpretationsfiguren des „1950er Syndroms“ und der „Großen Beschleunigung“. Das den III. Teil abschließende 12. Kapitel behandelt die sogenannte ökologische Revolution der Jahre um 1970. Es fragt sowohl nach den Ursachen dieser Revolution als auch nach ihrem Verlauf und ihren längerfristigen Auswirkungen bezüglich Umwelt und Gesellschaft.
Die Behandlung der Themen ist ebenso wenig abschließend wie deren Auswahl. Das Bestreben zielt vielmehr dahin, die ausgewählten Themenfelder umwelthistorisch so aufzubereiten, dass sie eine informierte Grundlage zur Diskussion bieten, zum Nachdenken anstiften sowie zum Weiterlesen und -forschen anregen. Ganz in diesem Sinne schließt der Band in Teil IV mit einer Coda zur Bedeutung der Umweltgeschichte für die Geschichte des modernen Europa.
1Braudel, F., Das Mittelmeer und die mediterrane Welt in der Epoche Philipps II., Frankfurt a.M. 1990, Bd. 1, S. 16. Zu dessen Bedeutung für die Umweltgeschichte siehe Kap. 1 Sozionaturale Verhältnisse im Wandel.
2Der europäischen Umweltgeschichte der Frühen Neuzeit wird sich ein eigener von Martin Knoll verfasster Band widmen.
3Begriff und Konzept werden in Kap. 1 Sozionaturale Verhältnisse im Wandel entwickelt.
4Bayly, C. A., Die Geburt der modernen Welt. Eine Globalgeschichte 1780–1914, Frankfurt a.M. 2006.
5Dipper, C., Moderne. Version: 2.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, http://dx.doi.org/10.14765/zzf.dok.2.1114.v2 (zuletzt eingesehen am 05.05.2021).
6Berger J., J. Willenberg u. L. Landes, EGO | Europäische Geschichte Online – eine transkulturelle Geschichte Europas im Internet, http://ieg-ego.eu/de/ego/einfuehrung (zuletzt eingesehen am 05.05.2021).
7European Society for Environmental History ESEH, Past Conferences, http://eseh.org/event/events-archive/ (zuletzt eingesehen am 05.05.2021). Nach Regionen geordnete Forschungsüberblicke zu Europa geben Kalb, M., Moving Beyond the Nation State? Reflections on European Environmental History, in: Global Environment 6 (2013), S. 130–165 und Hughes, J. D., What is Environmental History?, Malden 2016. Zudem lohnt sich die Durchsicht des viermal jährlich erscheinenden ESEH Notepads, das seit 2016 eine Rubrik führt, in der jüngere nicht-englischsprachige umwelthistorische Publikationen aus jeweils einer europäischen Region vorgestellt werden. European Society for Environmental History ESEH, Notepad, http://eseh.org/resources/notepad-newsletter/ (zuletzt eingesehen am 05.05.2021).
8An Frank Uekötters Befund von 2009 hat sich wenig geändert: Uekötter, F., Gibt es eine europäische Geschichte der Umwelt? Bemerkungen zu einer überfälligen Debatte, in: Themenportal Europäiche Geschichte, http://www.europa.clio-online.de/2009/Article=374 (2009, zuletzt eingesehen am 05.05.2021). Die bereits etwas angejahrten Gesamtdarstellungen Delort, R. u. F. Walter, Histoire de l’environnement européen, Paris 20102 (zuerst 2001 erschienen) und Whited, T. L. u.a., Northern Europe. An Environmental History, Santa Barbara 2005 (auf das nördliche Europa beschränkt) vermitteln einen Einblick in die umwelthistorischen Entwicklungen Europas, bleiben aber insgesamt im Deskriptiven stehen. Einen Überblick auf engstem Raum liefert Niels Freytag auf EGO: Freytag, N., Natur und Umwelt, in: Europäische Geschichte Online, http://www.ieg-ego.eu/freytagn-2016-de (zuletzt eingesehen am 05.05.2021). Das von McNeill und Mauldin herausgegebene Handbuch zur globalen Umweltgeschichte enthält (bezeichnenderweise) keinen Beitrag zu Europa (McNeill, J. R. u. E. S. Mauldin (Hg.), A Companion to Global Environmental History, Chichester 2012). Von den globalen Darstellungen zur Umweltgeschichte sind insbesondere Radkau, J., Natur und Macht. Eine Weltgeschichte der Umwelt, München 20022 und McNeill, J. R., Blue Planet. Die Geschichte der Umwelt im 20. Jahrhundert, Frankfurt a.M. 2003 zur Lektüre empfohlen. Siehe zudem Uekötter, F., Im Strudel. Eine Umweltgeschichte der modernen Welt, Frankfurt a.M. 2020 und Headrick, D. R., Humans versus Nature. A Global Environmental History, Oxford 2020, die für diesen Band keine Berücksichtigung mehr finden konnten.