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Die Geschichte Sven Sanborns war ein gefundenes Fressen für die Medien. Sie ging durch sämtliche Kanäle, sowohl im Fernsehen, wie auch im Hörfunk. Die Zeitungen würden erst am folgenden Tag voll davon sein.

Donald Jackson schäumte vor Wut und Hass. „Er wollte sie mit seinen dreckigen Händen anfassen, vielleicht wollte er ihr sogar Gewalt antun!“

Er rannte im Zimmer auf und ab und wie ein gefangenes Raubtier. Seine Stimme war nur ein gehässiges, besessenes Geflüster.

„Er sitzt in Untersuchungshaft. Dieses Schwein! Dieses gottverdammte, dreckige Schwein.“

Er unterbrach seine unruhige Wanderung. Dann: „Sven Sanborn.“ Er murmelte den Namen wie eine Beschwörungsformel. „Er wollte sie besudeln, sie beschmutzen – er wollte sie ...“

Der an Irrsinn grenzende Hass ließ seine Stimmbänder versagen.

Dafür muss er büßen!, durchfuhr es ihn. Ich lasse ihm sämtliche Knochen brechen!

Er stürzte zum Telefonapparat und riss den Hörer an sich. Mit fliegenden Fingern tippte er eine Nummer.

„Garland und Bourke, Privatdetektei!“, erklang eine weibliche Stimme.

„Geben Sie mir Ralph oder Martin“, sagte Don Jackson barsch.

„Wer ist am Apparat?“

„Verdammt, zum Henker mit Ihnen, verbinden Sie mich mit einem der beiden!“, brüllte Jackson in die Sprechmuschel.

Wenig später meldete sich Ralph Bourke.

„Hast du es mitgekriegt?“, keuchte Jackson. „Einer hat versucht, in Annies Bungalow einzudringen. Sven Sanborn ist sein Name.“

„Natürlich, Don“, erwiderte Bourke. „Es geht ja schließlich durch sämtliche Medien.“

„Er muss bestraft werden. Ihr übernehmt das. Brecht ihm seine dreckigen Finger, mit denen er Annie betatschen wollte. Schlagt ihn in Stücke.“

„Übertreibst du deinen Kult um die kleine Tennislady nicht langsam, Don?“, fragte Ralph Bourke. „Deine Manie kann uns alle in Teufels Küche bringen. Als wir Rich Delaney verprügelten, hat das weltweit ziemlich Wellen geschlagen. Jetzt die Morddrohung. Deine Angebetete wurde durch etliche Verhöre gezerrt. Reporter und Journalisten rannten ihr Tür und Tor ein. Sie und ihr Manager galten als Verdächtige Nummer eins. – Hast du gehört, Don? Ich sagte Nummer eins.“

Ralph Bourke lachte amüsiert auf. Dann aber wurde er wieder ernst und fuhr fort: „Dein Wahn wird langsam gefährlich. Lass die Girls Tennis spielen und konzentriere dich langsam auf das Wesentliche. Und das ist der Tompkin-Clan. Es gilt nur noch Harry Tompkin in die Hölle zu schicken. Dann sind wir soweit, um ins Geschäft einsteigen zu können. Deine Besessenheit diese Annie Hewitt betreffend kann uns allerdings ...“

„Schnauze!“, zischte Don Jackson. „Ich bin der Boss. Ich bezahle dich, Garland und Hooker. Ohne mich könnt ihr eure hochtrabenden Pläne vergessen. Also tut ihr entweder, was ich befehle, oder ihr steht auf der Straße. Was ist überhaupt mit Hooker? Ich höre nichts mehr von ihm. Steht ihr mit ihm in Verbindung?“

„Sicher. Aber ihm sitzen sowohl die Tompkin-Killer wie auch das FBI auf den Fersen. Nachdem er Fred Tompkin das Licht ausgelöscht hat, war er hier. Jetzt ist er wieder unterwegs und macht Jagd auf Harry Tompkin. Wir werden wieder von ihm hören, wenn er die Sache erledigt hat.“

„Könnt ihr ihn erreichen?“

„Wenn Hooker einen Auftrag erledigt, will er nicht gestört werden.“

„Na schön. Ihr bleibt am Ball, was dieses perverse Schwein anbelangt, der Annie mit seinen Dreckpfoten antatschen wollte. Ich will, dass ihr es ihm heimzahlt. Ich warne euch. Solltet ihr meinen Befehl nicht ausführen, stirbt die andere Sache. Ohne mein Geld liefert euch niemand auch nur ein Gramm Heroin oder Koks oder sonst eine Droge. Dann habt ihr euch die Mühe mit den Tompkins umsonst gemacht.“

„Schon verstanden, Don. Wir werden diesen Sven Sanborn die Annie Hewitt-Manie aus der Birne prügeln.“

Don Jackson warf den Hörer auf die Gabel.

Er ging in sein Arbeitszimmer. Überall an den Wänden hingen Bilder von Annie Hewitt. Fotos aus Illustrierten, Zeitungsausschnitte, Fotografien, von den verschiedenen Tribünen der Stadien in aller Welt aufgenommen. Auf den Möbeln standen Bilder der blonden Schönen aus Dallas, Texas. Und da waren auch einige Fotos, gerahmt und hinter Glas. Eines, das ein Kind mit langen, blonden Haaren zeigte, zwei Jahre alt etwa, das nackt über den Rand eines Sandkastens stieg. Ein anderes, auf dem das Mädchen ungefähr fünf Jahre alt war und lachend auf einem Kinderfahrrad mit Stützrädern saß. Ein weiteres Bild zeigte das Mädchen neben einem Pony, auf einem vierten Foto war das Girl in Tenniskleidung mit einem Tennisschläger zu sehen.

Donald Jackson ließ seinen Blick über diese Bildergalerie schweifen. „Niemand darf dich beschmutzen, mein Mädchen“, flüsterte er mit belegter Stimme. „Und niemand darf im Leben über dir stehen. Du bist nicht die Nummer drei, vier oder fünf. Du bist die Nummer eins. Und das werde ich Gott und der Welt beweisen.“

Er nahm das Foto, auf dem Annie als Fünfjährige mit dem Tennisschläger abgebildet war, und drückte einen Kuss auf das Glas. In seinen Augen irrlichterte eine Art Wahnsinn.

Mörder Nummer eins: 5 Krimis

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