Читать книгу Mörder Nummer eins: 5 Krimis - Pete Hackett - Страница 36
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Milo und ich waren in unserem Büro. Wir fütterten den Computer mit Daten. Wir gingen Online-Adressbücher und Online-Telefonbücher des Staates New York durch und fanden genau elf Mal den Namen Donald Jackson. Der Zentralcomputer des FBI gab nichts her, der des Police Departement ebenso wenig.
„Wir müssen jeden einzelnen von ihnen überprüfen“, murrte Milo ohne eine Spur von Begeisterung. „Am besten, wir faxen den jeweils zuständigen Polizeidienststellen ein Bild unseres Donald, und die Kollegen sollen die Überprüfung durchführen.“
„Ausgezeichnet“, lobte ich meinen Kollegen. „Ich wäre jetzt von einem Donald Jackson zum anderen gefahren und hätte jedem einen intensiven Blick unter den Haaransatz geworfen. Milo, ich bewundere dich.“
„Ha, ha“, machte mein Freund und Partner. Er griff nach dem Computerausdruck mit dem Bild von Annie Hewitts Vater. „Ich gehe zum Kopierer. Du kannst einstweilen die zuständigen Polizeireviere raussuchen.“
Er grinste mich triumphierend an, und als ich aufbegehren wollte, war er schon zur Tür hinaus.
Also machte ich mich an die Recherche ...
In den 20-Uhr-Nachrichten wurde bekanntgegeben, dass Annie Hewitt die Teilnahme an den US-Open wegen eines Knieproblems abgesagt hatte.
Die Tenniswelt stand Kopf.
Um die selbe Zeit fuhren Patrolcars bei den Adressen der von uns ausfindig gemachten Donald Jacksons vor.
Mein Telefon lief heiß. An Feierabend war wieder einmal nicht zu denken.
Das Ergebnis war null. Von den elf Donald Jacksons war kein einziger unser Mann.
„Wahrscheinlich ist er wirklich an irgendeinem entlegenen Ort auf der Welt und frönt dem süßen Leben“, maulte Milo.
Mr. McKee rief an. Auch er war wieder einmal unermüdlich am Werk. Manchmal fragte ich mich, wann er überhaupt mal abschaltete in seinem Bestreben, dem Verbrechen auf den Straßen New Yorks die Stirn zu bieten.
Der SAC sagte: „In den Nachrichten wurde Annie Hewitts Rücktritt von den US-Open publik gemacht. An einen Schachzug, um von sich abzulenken, glaube ich nicht, nachdem heute am Nachmittag Rich Delaney mit einer telefonischen Morddrohung konfrontiert wurde. Damit dürfte Annie Hewitt aus dem Kreis der Verdächtigen ausscheiden. Kommen also nur noch ihr Manager und dieser Donald Jackson in Frage.“
Im ersten Moment stand ich da wie vom Donner gerührt. „Sie hat ihren Rücktritt verkünden lassen?“, entrang es sich mir, und dem Tonfall meiner Stimme war meine Überraschung sicherlich zu entnehmen. „Mit welcher Begründung?“
„Knieverletzung.
Das musste ich erst mal verarbeiten. Als wir Annie und ihren Manager verlassen hatten, waren wir uns nämlich einig gewesen, dass sie an dem Grand-Slam-Turnier teilnimmt. Schließlich sagte ich: „Nun ja, es ist eben ihr Wille. Darauf können wir nicht einwirken.“
„So ist es. Seid ihr weitergekommen?“
„Sämtliche Jacksons mit Vornamen Donald, die wir ausfindig machten, wurden überprüft. Elf mal dasselbe Ergebnis. Keiner von ihnen ist Annies Vater.“
„Er ist aber in New York“, sagte Mr. McKee. „Dass er an der Beerdigung Billy Tompkins teilgenommen hat – und darüber sind wir uns einig – war kein Zufall.“
Nachdem wir aus Queens ins Federal Building zurückgekehrt waren, hatten wir natürlich dem Chef Bericht erstattet. Die Teilnahme Donald Jacksons an Bill Tompkins Begräbnis hatte uns allen zu denken gegeben. Die Frage, ob Jackson etwas mit der Ermordung des Syndikat-Chefs etwas zu tun hatte, stand plötzlich im Raum.
Eines stand jedenfalls für uns fest: Donald Jackson war, was die Morddrohungen gegen Jane Snyder und ihren Manager betraf, dem engsten Kreis der Verdächtigen zuzurechnen.
Mich durchfuhr es plötzlich wie ein Stromstoß. „Wenn er unser Mann ist“, entrang es sich mir, „hoffentlich nimmt er es dann seiner Tochter nicht krumm, dass sie plötzlich seinen Traum, sie an Platz eins der Weltrangliste zu sehen, platzen lässt. Ich denke, Sir, Milo und ich fahren sofort noch einmal nach Queens und beobachten den Bungalow, in dem das Girl wohnt.“
Der Chef gab grünes Licht. Milo und ich verloren keine Zeit.