Читать книгу Mörder Nummer eins: 5 Krimis - Pete Hackett - Страница 32
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Wir saßen am Besuchertisch im Büro Mr. McKees. Soeben hatten wir unseren Dienst angetreten. Die schrecklichen Geschehnisse der Nacht steckten uns noch in den Gliedern.
Der Chef spürte, dass Milo und ich nicht gerade ein Stimmungshoch aufwiesen. Er sagte: „Ich verstehe, dass Sie sich ziemlich elend fühlen, nachdem es Hooker gelungen ist, Harry Tompkin und seine beiden Bodyguards sozusagen vor Ihren Augen umzubringen. Aber diesen Anschlag hätte kein Polizist der Welt verhindern können.“
„Dennoch macht es uns betroffen“, murmelte ich.
„Löst euch davon, Jungs“, sagte der SAC, „und dankt eurem Schöpfer, dass ihr nicht in dem Raum gesessen habt, in dem die Granate explodierte. Mir ist jedenfalls ein tonnenschwerer Stein vom Herzen gefallen, als ich hörte, dass ihr unversehrt seid. Ich habe im Übrigen eine gute Nachricht zu vermelden. Vielleicht muntert Sie beide das wieder ein wenig auf.“
Ein feines Lächeln kräuselte Mr. McKees Lippen.
Wir musterten ihn fragend. Das mit dem tonnenschweren Stein glaubten wir ihm. Er fieberte in jedem Fall mit uns, er litt und freute sich mit uns, und er machte sich Sorgen um uns wie ein Vater, der seine Söhne in gefährlicher Mission unterwegs weiß.
Mr. McKee hub wieder an: „Die Fingerabdrücke, die die Kollegen auf der Zigarettenschachtel und dem Comicstrip festgestellt haben, passen mit einer Reihe von Fingerabdrücken überein, die in Lesley Claytons Wohnung gefunden wurden. Es ist wohl so, dass Sie den Mord an Lesley Clayton geklärt haben. Die Spurensicherung hat im Haus Tompkins den Leichen der beiden Bodyguards die Prints abgenommen. Es wird sich herausstellen, dass ihre Fingerabdrücke mit denen auf der Zigarettenschachtel und dem Comicheft übereinstimmen, und so kommen nur die beiden für den Mord in Frage. Leider können wir die beiden nicht mehr zu Rechenschaft ziehen, ebenso wenig wie ihren oder ihre Auftraggeber.“
„Leider“, seufzte Milo. „Und wir können auch Tom Hooker nicht mehr fragen, für wen er arbeitete, nachdem er Billy Tompkin in den Rücken fiel. Ich glaube nicht daran, dass er in eigener Regie aktiv war. Hooker war nichts weiter als ein Killer. Er war nicht dazu geboren, ein eigenes Syndikat zu leiten.“
„Jetzt, nachdem der Tompkin-Clan zerschlagen ist, wird unser geheimnisvoller Mister irgendwann auf den Plan treten“, gab ich zu verstehen. „Einmal kriecht jede Ratte aus ihrem Loch.“
„Gewiss. Aber was nützt uns das, wenn wir nichts in Händen haben, um der Ratte den Garaus zu machen?“
Ja, es war zum Haareraufen.
„Das müssen wir auf uns zukommen lassen“, beschloss Mr. McKee das Thema. „Sie haben jetzt Zeit und Muße, sich auf die Sache mit den US-Open zu stürzen. Nehmt Annie Hewitt und ihren Manager unter die Lupe. Vielleicht hören Sie sich auch mal bei den anderen Tennisspielerinnen und ihren Betreuern um. Sicher wird in ihren Kreisen einiges gemunkelt.“
„Worauf allerdings oftmals nichts zu geben ist“, knurrte Milo. „Gemunkelt wird immer und überall, und viele Munkeleien enden meist in einem Rufmord.“
„Wo Rauch ist, ist meistens aber auch Feuer“, versetzte der SAC. „Und wer das Feuer finden will, der muss dem Rauch folgen.“
Dieser Philosophie konnten wir uns nicht verschließen.
„Also machen wir uns auf die Socken“, wandte ich mich an Milo. „Fahren wir nach Queens zu Miss Hewitt und ihrem Manager.“
„Vorher sollten Sie vielleicht Sven Sanborn im Hospital einen Besuch abstatten“, meinte Mr. McKee. „Vielleicht kann er zwischenzeitlich schon mehr erzählen über die Kerle, die ihn zusammengeschlagen haben.“
Wir setzten Mr. McKees Vorschlag in die Tat um. Ja, Sven Sanborn war in der Verfassung, uns die Täter zu beschreiben. Milo notierte die wichtigsten Merkmale in einem Taschenkalender. Dann rief ich Mr. McKee an und gab ihm Einzelheiten durch.
Er sagte: „Das passt mit den Beschreibungen überein, die Rich Delaney und seine Gattin von den Kerlen abgaben, die sie in ihrem Haus in Brighton überfielen. Die Bestätigung dafür, dass Sanborn Opfer des Mannes wurde, der auch Delaney und Jane Snyder erpresst.“
Wir fuhren durch den Queens Midtown Tunnel und dann auf dem Long Island Expressway direkt in Richtung Flushing Meadow.