Читать книгу Pulverdampf aus der Revolvermündung: Super Western Bibliothek 15 Romane und eine Kurzgeschichte - Pete Hackett - Страница 28
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ОглавлениеColonel Wilbur B. O’Hegarty hatte sich nur notdürftig angezogen, eine Hose übergestreift und ein Hemd ohne Kragen. In den Stiefeln steckte er ohne Strümpfe. Dies war der Aufzug, in dem er von seinem Dienstzimmer aus den Einsatz der Löscharbeiten leitete.
Die Ladys hatte er nach Hause geschickt. Josephine hatte zum Totlachen ausgesehen, in dem Kleid der Indianerin. Welche Geschichte sie ihrem Mann darüber auftischte, wenn er heimkehrte, war O’Hegarty völlig einerlei. Untergebenen war er keine Erklärung schuldig.
Er bestimmte, was im Fort geschah.
Und dabei sollte es auch bleiben.
Deshalb ließ er das Feuer auf die Fliehenden einstellen, nachdem der degradierte Master Sergeant händeringend durchgesetzt hatte, vom Regimentskommandeur angehört worden.
Die Arrestanten waren aus dem brennenden Zellenbau befreit und in einer leer stehenden Mannschaftsunterkunft untergebracht worden.
Colonel O’Hegarty hatte aufgehorcht, als Ryan Pratt ihm davon berichtete, wie begierig dieser Kuhtreiber die Neuigkeit vom Besuch des Präsidenten in Helena aufgenommen hatte. Der Kuhtreiber und Rutherford Birchard Hayes hatten eines gemeinsam: Sie waren beide Indianerfreunde.
Zwei und zwei zusammenzuzählen, war also sehr einfach.
»Können Sie es schaffen?«, hatte O’Hegarty den Degradierten gefragt.
»Nach Helena?«
Der Colonel hatte genickt. »Wenn Sie rechtzeitig in Helena sind und die Dinge zu meiner Zufriedenheit erledigen, kehren Sie in den normalen Dienst zurück und sind wieder Master Sergeant. Das ist mir die Sache wert.«
Ryan Pratt hatte gestrahlt und sofort geantwortet: »Ich kenne das Gebiet wie meine Westentasche, Sir. Wir werden jeden Geländevorteil nutzen und auf jeden Fall rechtzeitig an Ort und Stelle sein. Der Präsident kommt immerhin erst übermorgen.«
»Wie viele Männer brauchen Sie?«
»Nur einen, Sir. Corporal Ron Craigh. Das ist der Mann, mit dem ich eine Zelle teile. Mehr wäre nur hinderlich. Viele Köche verderben den Brei.«
Colonel O’Hegarty hatte Pratt zugestimmt und ihm versprochen, dass auch Craigh im Erfolgsfall rehabilitiert werden würde.
Pratt und Craigh ließen sich Zeit mit dem Aufbruch. Wichtig war, dass der Kuhtreiber Harrison sie nicht bemerkte, wenn sie die Ebene nördlich des Forts überquerten. Also mussten Harrison und seine Indianer-Schlampe weit genug ins Hügelland vorgedrungen.
Und wenn sie sich in Sicherheit wiegten, so kalkulierte Pratt, hatte er einen zusätzlichen Vorteil auf seiner Seite.