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KAPITEL 13

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Auf der Straße angekommen mussten sie sich kurz orientieren. Sie fanden sich auf der gegenüberliegenden Seite zu dem Eingang wieder, durch den sie den Tempel am Morgen betreten hatten.

»Wohin?« fragte Gwen.

»Erst zur Herberge, um unsere Sachen zu holen?«

»Hm, wenn wir doch beobachtet werden, dann wissen sie spätestens, wenn wir die Herberge räumen, dass wir uns auf den Weg machen, wo auch immer hin!«

Sie überquerten den großen Platz, kurz vor den Abendstunden war hier mehr Betrieb, als zu der Zeit der höchsten Sonne, der größten Hitze.

»Stimmt, dann sollten wir uns aufteilen und später an einem anderen Ort wieder treffen!«, lautete der Vorschlag der Magierin.

»Lasst uns kurz in eine Schenke gehen, dann kann ich unsere Finanzen überprüfen, außerdem müssen wir eine Liste der Dinge machen, die wir benötigen und uns einen Treffpunkt überlegen.«

Da keiner etwas dagegen einzuwenden wusste, gingen sie vom großen Platz aus weiter in Richtung Herberge. An der nächsten Ecke befand sich eine Kneipe von einer solch schlichten Qualität, dass die Gefährten normalerweise dort nicht eingekehrt wären, Derartiges aber war nun Nebensache.

Das Lokal war voll, erst auf den zweiten Blick fanden sie einen Tisch, der ihnen die Möglichkeit bot, ihre Angelegenheiten ungestört und vor allem ungehört zu besprechen. Sie mussten sich einen Weg durch die Anwesenden bahnen. Hagen ging vorweg, er besaß die breitesten Schultern und war gut darin, eine finstere Miene aufzusetzen.

»So, also, wer hat etwas zu schreiben? Gwen?« Die Magierin griff in die Innenseite ihres Kleides und förderte ein Pergament zu Tage, aus der Seitentasche holte sie ein Stück Tuch hervor, entrollte es und gab die Kohle zusammen mit dem Pergament dem Priester.

Uhra begann, verschiedene Dinge zu notieren

Uhra schaute in die Runde und deutete durch eine Bewegung mit dem Kopf an, jeder möge seine Vorstellungen vortragen, damit sie mit auf die Liste kämen.

Die Liste wurde immer länger. Weitere fünf Minuten trugen sie zusammen, was ihnen einfiel. Da Uhra umsichtig die Liste in verschiedene Gruppen eingeteilt hatte, riss er das Pergament auseinander und gab Hagen einen Teil, Nyander bekam einen und der Elf ebenfalls.

»Habt ihr Geld, um mir auszuhelfen? Ich habe genug vom Hohepriester bekommen, aber ich möchte hier nicht so offen Goldmünzen über den Tisch schieben.«

Gwen nickte, und Adderlin antwortete kurz. »Ja. Mach dir deswegen keine Sorgen!«

»Gut! Wenn wir jetzt losgehen, werde ich dir einen Beutel zustecken.«

»Ja, verstehe«, raunte der Halbelf. »Und wo treffen wir uns dann? Ich werde zwei Stunden benötigen, irgendjemand länger?«

Allgemeines Kopfschütteln. »Ich schlage das Osttor vor, dann können wir die Küstenstraße nehmen.«

»Hm, glaubst du das ist weise? Ich würde das Nordtor nehmen. Es ist näher an den Pferdemärkten, und wir sind schneller aus der Stadt raus. Weniger Augen, die uns sehen könnten.«

»Eigentlich hast du recht, wir holen unsere Sachen und auf dem Weg zum Pferdemarkt werden wir ein paar Lebensmittel kaufen, alles andere wird sich finden.«

Da es keinen Widerspruch gab, verließen sie gemeinsam die Spelunke, begaben sich zu ihrer Herberge.

Es dauerte nicht lange, nur wenige Minuten und sie standen im Empfangsbereich ihrer Unterkunft. Während die Männer, alle außer Uhra, die Sachen von den Zimmern holten, war Gwen die Aufgabe zugefallen, die Zeche zu zahlen.

Die Summe plus ein wenig Trinkgeld wechselte den Besitzer, der Gastwirt bedankte sich, wünschte einen schönen Abend.

Die Sonne sank langsam, die Schatten wurden länger. Kurz entschlossen trennten sie sich doch, um es Verfolgern, sollte es sie geben, schwerer zu machen.

Gwen und Hagen als Pärchen nahmen einen Weg, der sie weiter in den Westteil von Calaman brachte. In diesem Teil der Stadt gab es viele Tuchhändler, neue Kleidung, vor allem Hosen, Stiefel und wetterfeste Umhänge waren hier am besten zu erstehen.

Die drei anderen Männer wollten sich zuerst um die Pferde kümmern, wobei Nyander Taschen, Decken und Sättel besorgen sollte, während Uhra und Adderlin die Pferde samt Zaumzeug und Futter erstehen wollten.

Schnellen Schrittes machten sie sich direkt zu den Pferdehändlern auf.

Uhra versuchte in seiner Tasche den einen Geldbeutel zu öffnen, die Münzen zu zählen. Da er nicht sehen konnte, welche Art von Münzen er zählte, musste er hoffen, die richtige Anzahl an den Halbelf und den Elf zu geben, ohne dass es weiter auffiel. Er hätte gerne etwas mehr Zeit für solche Kleinigkeiten gehabt, aber es sollte nun mal nicht sein.

»Dreh dich mal etwas näher zu mir.«

Nyander verstand, drehte seinen Körper so, dass niemand sehen konnte, was schnell den Besitzer wechselte. Er schaute kurz in seine Hand und nickte.

»Wird reichen!« lautete sein Kommentar.

Auch Adderlin erhielt eine Handvoll Münzen. »Oh, das wird bestimmt reichen«

Uhra hatte sich auf die Umgebung und mögliche Beobachter konzentriert, so war ihm entgangen, dass zwei kirschgroße Saphire mit in Adderlins Hand gerollt waren.

»Oh, Göttin – ich hatte ja keine Ahnung.« Geschickt ließ der Elf die Münzen und die beiden Edelsteine in seiner Tasche verschwinden. »Wir sehen uns in einer Stunde.« Mit diesen Worten drehte er sich um, schlenderte davon.

Nyander musste lächeln, die verdutzte Miene des Priesters war unbezahlbar. Auch er verabschiedete sich, ging seines Weges.

Die ersten Gatter mit Pferden waren nur wenige Meter entfernt. Die letzten Jahre auf Reisen hatten bei den Gefährten eine gewisse Expertise in Sachen Pferden entstehen lassen. Schon von weitem konnte der Priester die ersten Tiere ausschließen. Zu klein, schlechtes Fell, alt oder schlecht ernährt, alle diese Tiere waren nicht geeignet. In einem anderen Gatter standen zwei Pferde, deren Bewegung eher langsam und behäbig waren. Treue Tiere ohne Zweifel, aber für eine Reise, bei der es auch auf Geschwindigkeit ankommen würde, waren diese schönen Kreaturen ungeeignet. Er würde ein Pferd mit Ausdauer und Geschicklichkeit benötigen, keine Schönwettertiere.

Nach weiteren zehn Minuten des Betrachtens und Abwägens erstand Uhra schließlich einen Rotschimmel. Er stand etwas abseits in einem Gatter alleine. Auf Nachfrage äußerte der Händler leicht besorgt, er wäre etwas eigensinnig, hätte andere Tiere gebissen, man sollte ihn besser nicht zusammen mit anderen Pferden halten, er wäre aber bestimmt ein gutes Arbeitstier, kräftig und ausdauernd.

»Darf ich ihn mir mal näher anschauen?« Uhra bekam dieses Gefühl in der Magengegend. »Ja, aber beschweren Sie sich nicht, wenn er beißt oder tritt. Ich habe Sie gewarnt! Es ist im Übrigen eine Sie!«

Uhra streckte die Hand aus, um die Stute anzulocken. Diese schaute ihn aus regen Augen an, machte aber zuerst keine Anstalten, sich dem Priester zu nähern. Die Ohren waren aufgestellt und der Blick wich nicht von Uhra.

»Komm, komm her, ich will dir nichts Böses. Will nur sehen, ob du eine Schöne bist. Komm.«

Die Worte waren absichtlich leise gesprochen. Wenn sie neugierig war, würde dies sie vielleicht locken.

Langsam kam sie näher, blieb einige Schritte vor der weiterhin ausgestreckten Hand stehen und schnupperte.

»Ja, zu Essen habe ich nichts für dich – noch nicht.«

Einen Schritt näher.

»So ist es gut, immer vorsichtig sein, nicht einfach losstürmen.« Noch ein Schritt näher. Die Nase berührte leicht die Finger. »Ruhig, ich möchte dich nur streicheln.«

Der Kopf schob sich auf die Hand und weiter hoch auf den Unterarm. Vorsichtig begann Uhra, das Tier zu kraulen. Seine zweite Hand bewegte er langsam, so dass das Pferd sie sehen konnte, in Richtung Hals. Der Rotschimmel machte einen Schritt zurück. Uhras Hand verharrte in der Luft. Auf der Seite am Hals konnte der Priester einige rote Striemen sehen, die in der Farbe des Fells nur schwer auszumachen waren.

»Bist du verletzt? Ist das der Grund, warum du dich so abweisend verhältst, meine Beste?«

Ein Ohr wurde angelegt.

»Artemesea bejan golon.« Ein leichter blauer Schimmer lief von der Hand des Priesters aus über den Kopf hin zum Hals und verschwand in der unscheinbaren Wunde.

Die Stute hob den Kopf, tänzelte einige Schritte zurück, spürte sie doch, dass hier etwas mit ihr passierte, was sie nicht kannte. Da der Heilzauber schnell und effizient wirkte, konnte man sehen, wie das Pferd sich entspannte. Uhra wartete, es würde sich nicht auszahlen, wenn er jetzt keine Geduld bewies. Die Stute müsste den ersten Schritt machen, dann wäre er sich sicher, sie würden gut zusammenpassen. Sie kam wieder näher, legte erneut den Kopf auf die Hand, Uhra suchte, konnte aber keine Wunde mehr sehen. Seine zweite Hand machte sich erneut auf den Weg zum Hals des Pferdes, der Kopf hob sich, ein wenig nur, Uhra konnte die Bewegung zu Ende führen, seine Hand auf den Hals legen.

»Wie macht ihr das?«, fragte der Händler, der sich gerade umdrehte und nur sah, dass das Pferd sich anfassen ließ.

Uhra ging nicht auf die Frage ein, sagte stattdessen: »Ich nehme sie! Wie viel wollt ihr für die Stute?«

»Hm, Euch mache ich einen besonderen Preis – für achtzig Goldmünzen gehört Sie euch.«

»Achtzig Goldmünzen, wenn ihr mir Sattel samt Decke, Taschen und Zaumzeug dazugebt.«

»Dann würde ich ein schlechtes Geschäft machen. Mit dem Sattel und allem neunzig Goldstücke!«

Uhra drehte sich um, ließ das Pferd los und antwortete: »Dann wünsche ich Euch noch viel Spaß mit dem bissigen Pferd – möge keiner Eurer Kunden zu Schaden kommen.«

Als ob die Stute die Worte des Priesters verstanden habe, schnappte sie nach dessen Ärmel. Erschrocken wollte der Händler das Pferd schlagen, doch der Schlag wurde abgefangen. Uhras Hand hielt das Handgelenk des Pferdehändlers umklammert.

»Zweiundachtzig Goldstücke, mein letztes Angebot.« Der Händler schaute mürrisch, wollte schon aufbrausen, besann sich aber in letzter Sekunde. Sollte der Kerl doch sehen, wie er mit diesem störrischen Vieh zurechtkommen würde. »So sei es!« Uhra ließ das Handgelenk los und reichte dem Händler die Hand zur Besiegelung des Handels.

Sie gingen zum Unterstand des Händlers, wo der Priester das Geld abzählte. Dafür bekam er einen Sattel samt Zaumzeug, eine Decke und eine Satteltasche, die Qualität der Ausrüstung war nicht die beste, aber fürs erste würde es reichen.

Der Gehilfe des Händlers hatte in der Zwischenzeit die Stute aus dem Gatter geholt und vor das Zelt geführt. Der Rotschimmel tänzelte leicht, war nervös, Uhra ging zu ihr, nahm dem jungen Mann die schlichte Trense aus der Hand. Er nahm das neu erstandene Zaumzeug, hielt es in Richtung von Astara; so hatte Uhra die Stute in Gedanken getauft. Astara schnupperte an den Sachen, blieb aber stehen, ließ Uhra gewähren. Gleiches geschah mit dem Sattel und den Satteltaschen.

Mit leichter Hand nahm Uhra die Zügel, machte sich zu Fuß auf den Weg, die anderen zu finden.

Der Halbelf und der Elf hatten ebenfalls Pferde für sich entdeckt, die sie als passend für sich ansahen. Während Nyander ein schwarzes Pferd für sich erspähte, so war für Adderlin klar, dass nur der gefleckte Hengst das richtige Tier für ihn war. Da es zwei verschiedene Händler waren, mussten sie einzeln um den Preis feilschen. Auch hier ging es um Sattel, Zaumzeug und Taschen, auch hier wollten die Händler naturgemäß mehr Gold, als diese Tiere wert waren, aber nachdem klar wurde, dass die Händler keine Unwissenden vor sich hatten, gestalteten sich die Verhandlungen zielgerichtet und es wurde nur noch um die Extras gefeilscht. Nyander waren dunkle, am besten schwarze Taschen wichtig, wohingegen es bei dem Elf um einen guten Sattel ging.

»Layndrovil sollst du heißen – der, der auf dem Wind reitet!« Stolz ging er mit dem fertig gesattelten Pferd zu Nyander, der nicht minder erfolgreich, aber günstiger ein nachtschwarzes Pferd erstanden hatte. Der Rappe wies ein Stockmaß von fünf Fuß vierzig auf, war somit eine Handbreit größer als Layndrovil. Die beiden Hengste beschnupperten sich eingehend und entschieden sich dann, sich erst mal zu ignorieren. Der Gescheckte war ein paar Jahre älter als der Schwarze, vom Gemüt deutlich ruhiger. Der Rappe war stolz, stark und impulsiv, man würde sehen, wie sie sich gegenüber der Dame benehmen würden.

Die Stute erschien einige Minuten später neben Uhra, ohne, dass der Priester sie führen musste. Wie erwartet war der Schwarze als erster bei der Stute, um sich zu präsentieren. »Tarkess – ruhig!« Nyander hatte sich für einen Namen aus dem Süden entschieden. Ein Name, der, so konnte der Elf mit seinen Kenntnissen des südlichen Akzents es deuten, bedeutete so viel wie »Flügel der Nacht«.

Mit seiner Erfahrung und dem ihm eigenen Willen, bekam der Halbelf sein neues Pferd schnell unter Kontrolle. »Ruhig, du kannst bestimmt später der Lady zeigen, was du für ein toller Hengst bist.«

Uhra musste grinsen, freute sich über die schönen Pferde, die sich die beiden Freunde gekauft hatten.

»Habt ihr etwas für Gwendolin und Hagen gesehen?«

»Noch nicht, wir waren gerade mit unseren fertig.«

»Na dann los, bevor Gwen und Hagen eher fertig sind als wir.«

Gemeinsam gingen sie durch die Reihen mit den Ferchen, fanden aber nicht sofort, wonach sie suchten. Uhra wurde unruhig, er wollte nicht noch mehr Zeit verlieren, sondern sofort aufbrechen, sollten die Magierin und der Nordländer auftauchen.

Eine braune Stute und ein grauer Hengst waren die zwei Pferde, welche die Reitergruppe schließlich komplettierte. Der breitschultrige Hengst würde den großen Nordländer gut tragen können, kräftige Beine und eine gute Gesundheit machten ihn perfekt. Gleiches galt für die Stute, sie besaß eine schmale Statur, ein nicht so großes Stockmaß, an Kraft stand sie den anderen aber in keiner Weise nach.

Zusammen mit den fünf Pferden machten sie sich auf den Weg in Richtung des Nordtores. Dort würden sie noch Proviant kaufen und auf die Packtaschen verteilen. Sollten Hagen und Gwen noch nicht da sein, wäre noch Zeit für eine Suppe oder eine kleine Mahlzeit. Zügigen Schrittes bahnten sie sich den Weg durch die Menschen. Der Strom von Bauern, Händlern und Reisenden war auch zu dieser fortgeschrittenen Stunde noch nicht versiegt.

Kurz vor dem Tor gab es eine Suppenküche, der geeignete Ort um die anderen nicht zu verpassen und gleichwohl zu Abend zu essen. Die Auswahl war übersichtlich, der Duft verlockend und die Portionen ausreichend.

Die drei Freunde hatten sich gerade gesetzt und den ersten Löffel gekostet, da stand Hagen vor ihnen, schaute fragend: »Wo ist meine Suppe?«

Mit vollem Mund und wenig Respekt kam die launische Antwort des Halbelfen: »Ich dachte, du hast heute schon genug gegessen. Ist das ein Bauch, der da unter deinem Hemd hervorlugt?«

Uhra musste prusten, kleckerte mit den Nudeln. »Geh und hol dir was. Weißt du, was Gwen möchte? Wo steckt sie eigentlich?« Der Elf deutete hinter sich, dorthin, wo die Suppenausgabe war. Seine Augen suchten in der Menschenmenge nach der Magierin.

»Sie kommt gleich. Hat die Straße runter noch einen Gürtel gesehen, der ihr gefallen hat.« Hagen schritt an den Freunden vorbei und bestellte für sich Nudelsuppe, für Gwen Kartoffeleintopf mit Rinderfleisch. Mit Schüsseln in der Hand kam er zurück, setzte sich an die Bank, auf der bereits seine Gefährten aßen.

»Ich sehe, ihr habt neue Kleidung gefunden.« Uhra deutete auf die neue Hose und die Stiefel, die der Nordländer trug.

»Ja, und wir haben noch zwei Rucksäcke erstanden. Passen die auf die Pferde? -Wo sind die Tiere eigentlich? Welches habt ihr für mich gekauft?«

Nyander deutete mit dem Löffel auf den Grauen, der zwischen den Stuten stand.

Die Suppe war für einen Moment vergessen, Hagen stand auf, ging zu seinem Pferd, sprach freundlich mit ihm, streichelte die Flanke und musterte das Fell und das Gebiss.

»Ich danke euch, es ist wirklich ein schönes Pferd.« Aufrichtig vor Freude über das Reittier kehrte er nach der Musterung zu seiner Suppe zurück. Er war froh, dass er sich so auf seine Freunde verlassen konnte. Er wusste einfach, dass dieses Pferd gut zu ihm passte.

»Hab ich etwas verpasst?« Gwen gesellte sich zu den Männern, schaute von der Suppe zu Hagen und wieder zurück.

»Nö, alles in Ordnung, wir sprachen gerade über die Pferde.« »Oh, welches ist meins?«

»Wir hatten die braune Stute, die neben dem Schwarzen, für dich gedacht!« Adderlin zeigte mit seinem Löffel nach links. Auch die Magierin ging zu ihrem Pferd und betrachtete es eingehend.

Ihr Urteil erwarteten die vier Männer mit Spannung, denn man konnte nie wissen, welche Antwort „Mann“ von ihr bekam.

»Sie ist toll, so schönes Fell und eine so schöne Augenfarbe – ich danke euch!«

Die Männer waren erleichtert, Gwens Geschmack getroffen zu haben.

»Komm erst mal etwas essen, mit dem Pferd kannst du dich noch später beschäftigen.«

»Mit Serafina.«

»Was?«

»Sie heißt Serafina!«

»Ach so, gut« »Wir wollen dann los, komm und iss, bevor es kalt wird«

Gwen ließ sich nur schwer überzeugen. Widerwillig löffelte sie ihr Essen, ließ die Hälfte stehen, meinte, sie wäre fertig und man könnte jetzt aufbrechen. Gemeinsam verstauten sie ihre Ausrüstung, alt und neu, auf den Pferden, prüften den guten Sitz und festen Halt.

Da die Menschenmengen, die auf der Straße noch unterwegs waren, abgenommen hatten, entschlossen sich die fünf Freunde, sofort aufzusitzen und zu reiten. Es waren nur noch wenige Meter bis zum Nordtor, die Wachen schauten eher gelangweilt auf die Reiter, die zu dieser Stunde noch die Stadt verließen. Hinter ihnen drängte eine Karawane mit etwa einem Dutzend Wagen und doppelt so vielen Reitern aus Calaman heraus.

Unbemerkt folgte der Karawane eine einzelne Person. Ebenfalls zu Pferd und mit vollen Satteltaschen für eine lange Reise gerüstet, bemüht keine Aufmerksamkeit zu erregen. Eine weitere Person löste sich aus dem Schatten des Tores, ging schnellen Schrittes in Richtung Innenstadt zurück. Ein kurzes Zeichen war alles, was darauf hindeutete, dass die beiden sich kannten.

UHRA - Göttlicher Auftrag

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