Читать книгу UHRA - Göttlicher Auftrag - Peter Schwerthelm - Страница 8
KAPITEL 06
ОглавлениеNyander war nur einige Minuten später aus seinem Zimmer herausgekommen, die Treppe hinunter gestiegen, hatte unten den wartenden Elfen vorgefunden. Adderlin hob den Blick und fragte: »Hast du alles erreicht, was du dir vorgenommen hast?« Nyander warf einen gespielt traurigen Blick zurück. »Sie wollte wieder nicht mit mir ausgehen.«
Der Elf seufzte verständnisvoll, nickend erwiderte er: »Ja die Frauen, sie werden noch unser Untergang sein.«
Mit einem Lächeln auf dem Gesicht, breit wie ein Scheunentor, verließen sie den Gasthof, schlenderten die Straße runter.
Die Sonne war bereits untergegangen. Die Laternen beleuchteten den Weg, den sie beide nehmen wollten, eher schwach, was keinem Sorge bereitete, konnten sie doch beide im Dunkeln gut sehen. Nach fünf Minuten standen die beiden Freunde vor einem zweistöckigen Haus mit dem schlichten Namen `Kupferkessel´.
Das Badehaus bot für jeden Geschmack etwas, von Entspannung im Becken mit duftemden Wasser bis zur Massage und mehr.
Die Freunde verbrachten einige angenehmen Stunden und erholt, gründlich gewaschen und mit exotischen Cremes gepflegt, trafen sie sich am Ausgang.
»Dann können wir ja jetzt etwas essen, ich habe Hunger bekommen«
»Ja, gute Idee. Wie ist es mit Nudeln!?«
»Nudeln? Ich habe eher an eine gute Suppe mit frischem Brot gedacht.«
»Wir finden bestimmt einen Laden, der beides hat, ich glaub ich weiß wo wir hingehen können.«
Sie zahlten und machten sich auf den Weg zur Nudelküche.
Die Tür war offen, führte in einen L-förmigen Raum mit einem Tresen im hinteren Bereich. Auf der linken Seite gab es Tische und Hocker, auf der rechten Seite diente ein langes Brett an der Wand als Tischersatz.
Im Halbdunkel hinter der Theke stand eine Frau. Die Wirtin war eine ältere Dame, die Haut besaß einen dunklen Kakao-Ton, was ihrem Aussehen eine düstere Note verlieh.
Adderlin erlag unvermittelt dem Eindruck, er hätte eine alte Drow vor sich. Seine Hände zuckten zu den Schwertgriffen. Nyander schaute sich besorgt in der Garküche um, konnte aber für ihn nichts Verdächtiges sehen.
»Du scheinst vor Hunger schon Gespenster zu sehen«, sagte er freundlich, klopfte Adderlin auf die Schulter, drängte ihn weiter in den Gastraum hinein. Jetzt, da das Licht den Bereich der Theke anders beleuchtete, war die Köchin nur noch eine alte Frau. Sie kochte, der Duft war herrlich.
Nyander bestellte gebratene Nudeln mit Gemüse und Hühnchenfleisch, dazu gab es eine scharfe Soße. Adderlin wählte eine Suppe mit Rindfleisch, Gemüse und Reis, ebenfalls scharf, dazu ein frisch gebackener Fladen helles Brot. Acht Kupferlinge waren der Preis. Es schmeckte so wunderbar, wie es duftete.
»Wie es wohl Uhra geht?«, fragte Adderlin unvermittelt. »Immerhin muss er im Tempel die Geschichte erzählen und versuchen sie zu erklären.«
Nyander hatte gerade die ersten Nudeln im Mund »Hm.«
»Ich hoffe, er bekommt nicht zu viel Ärger.«
»Hm.« Nyander schluckte. »Das hoffe ich auch.«
»Was glaubst du, was der Hintergrund ist, was ist dort draußen mit uns passiert?«
»Ich glaube, er wird keinen Ärger bekommen, ist doch nicht seine Schuld. Uhra hat sein Bestes getan, um seine Glaubensbrüder zu schützen.«
»Ja, aber wir haben es nicht geschafft, alle heile und gesund nach Hause zu bringen.« Adderlin wirkte nachdenklich, sein Gefühl für Verantwortung machte es ihm nicht leicht, die Geschichte einfach abzuhaken. »Wir werden es ja hören, wenn er morgen oder übermorgen zu uns kommt.«
»Oder wir müssen doch zu denen. Die werden uns ausfragen, als ob wir diejenigen sind, die die Priester getötet haben.«
»Nee, da komme ich nicht mit - geh du nur, du bist sowieso der bessere Redner.«
Adderlin schaute sein Gegenüber nachdenklich an, nickte. »Ich werde zu Uhra gehen. Ihm helfen, wenn es nötig ist«, sagte er.
Im Gasthof angekommen legte Adderlin sich sofort ins Bett, träumte von Wäldern und der Sonne, von blitzenden Schwertern und einem Kampf, der wie ein Tanz war, mehr Kunst als Bedrohung. Plötzlich stand diese alte Frau vor ihm, dunkle Haut und weiße Haare. Er versuchte sich abzuwenden, aber es gelang ihm nicht. Die Gestalt der Frau veränderte sich, die Haut straffte sich und die Ohren bekamen Spitzen – ein Drow. Ein Schrei entfloh seiner Kehle, ein dumpfer Schlag dröhnte durch seinen Kopf. Er fuhr hoch. Erneut dumpfe Schläge.