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Hoffnungslose Fälle?

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Es gibt sie zum Glück, denn ihr Vorhandensein gibt dem Rest der Menschheit das Gefühl einer gewissen Überlegenheit. Ein paar Beispiele gefällig? Es würde mich freuen, wenn ich Sie davon überzeugen könnte, dass meine Behauptung vom Leben selbst diktiert ist.

Fall 1: Da sah ich doch in einem Hotel einen jungen Mann, der sich als unverbesserlicher Hartschädel erwies. Leicht bis mittelschwer angesäuselt suchte er den Weg ins Freie. Zielstrebig knallte er mit der Stirn gegen einen Flügel der Glastür, deren Automatik mit seiner Schnelligkeit nicht mitkam. Peng! Das Glas war zwar dahin, aber die Tür tat sich dennoch auf. Der Mann trat ins Freie. Er ging zwei Schritte zur Seite und sog die frische Luft ein. Aber nicht lange. Offenbar meldete sein Gehirn erst jetzt den Crash und ließ ihn in Ohnmacht fallen. Wie ein Stein fiel er zurück und durchschlug mit dem Hinterkopf den anderen Teil der Glastür. Sauber. Das war ganze Arbeit. Der Mann selbst hatte außer ein paar Kratzspuren nichts abbekommen. Habe ich zu viel gesagt? Weiter geht’s.

Fall 2: Eigentlich wollte die Putzfrau im Geschäft meines Onkels nur die Kellerwände mit Wasser abspritzen. Als sie jedoch eine Maus erblickte, schreckte sie zurück. Der Wasserstrahl traf die heiße Glühbirne, es gab einen Schlag und dunkel ward es. Für eine Weile hörte man nur das Wasser und die Putzfrau laufen. Sie ertastete sich den Weg aus dem Kellerraum, vergaß jedoch, den Wasserhahn abzustellen. Man hätte später den Kellerraum als Swimmingpool vermieten können.

Fall 3: Er betrifft leider meine Wenigkeit. Ich hatte unseren Kleinbus auf einem Parkplatz abgestellt. Nicht exakt genug an der aufgezeichneten Linie entlang, wie ich fand. Eine kleine Korrektur gestand ich mir zu. Ich versuchte sie, ohne dabei den Motor anlassen zu müssen. Mit dem linken Fuß blieb ich auf der Straße, mit dem rechten trat ich die Kupplung, und der Wagen rollte, bis – o nein ... Ich brauchte eine ganze Weile, um meinen Sohn von dem Kunststück zu überzeugen, dass ich mir selbst auf den Fuß gefahren war! Er glaubte es nur, weil ich wie festgewurzelt am Wagen stehen blieb. Physische Schäden hat mir das Ganze nicht eingebracht. Aber psychische, denn jedes Mal, wenn das Thema „Nichts ist unmöglich!“ aufkommt, glaubt mein Sohn, einen süffisanten Beitrag aus seiner eigenen Erlebniswelt leisten zu müssen.

Wie das Leben so schräg spielt

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