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Mehr Informationen zum Thema Schwangerschaften Minderjähriger:

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Literatur:

 Isabell Louis: Teenagerschwangerschaften – Ursachen, Problematik und Hilfe, München/Ravensburg 2008

 Sigrid Weiser u.a. (Hg.): Schwangerschaft und Schwangerschaftsabbruch bei minderjährigen Frauen. Teilstudie I. Soziale Situation, Umstände der Konzeption, Schwangerschaftsausgang. Ergebnisse einer Erhebung an 1801 schwangeren Frauen unter 18 Jahren, Hamburg und Frankfurt a. M., November 2006

 Elka Thoss u. a.: Schwangerschaft und Schwangerschaftsabbruch bei minderjährigen Frauen. Teilstudie I. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, ebenda

 Anke Spies: Frühe Mutterschaft. Die Bandbreite der Perspektiven und Aufgaben angesichts einer ungewöhnlichen Lebenssituation, Hohengehren 2010

 Carmen Elisa Flórez et al.: Fecunidad adolescente y desigualdad en Colombia y la Región de América Latina y el Caribe, Santiago de Chile 2006

 Organismo regional andino de salud (ed.): El embarazo en adolescentes en la subregión andina, 2008

 José Manuel Guzmán et al. (ed.): Diagnóstico sobre salud sexual y reproductiva de adolescentes en América Latina y el Caribe, México 2001

Links:

Mutterschaft Minderjähriger:

  http://de.wikipedia.org/wiki/Mutterschaft_Minderj%C3%A4hriger

  http://www.eundc.de/pdf/40008.pdf

Teenager-Schwangerschaften in Berlin und Brandenburg:

  http://www.sexualaufklaerung.de/cgi-sub/fetch.php?id=529

  http://www.isp-dortmund.de/downloadfiles/Doku_Vortrag_Teenagerschwangerschaften_-_M._Gnielka.pdf

Schwangerschaften Minderjähriger. Hintergründe:

  http://forum.sexualaufklaerung.de/index.php?docid=500

Je jünger die Schwangeren sind, umso häufiger kommt es zu Abtreibungen. Die Wahrscheinlichkeit einer Totgeburt ist bei Schwangeren in jungen Jahren größer als bei erwachsenen Frauen. Ihr Anteil beträgt bei Volljährigen durchschnittlich etwa 0,4 Prozent. Bei 17- bis 19-Jährigen nimmt die Rate leicht, bei noch jüngeren Müttern stark zu. Totgeburten machen bei Mädchen im Alter von 14 Jahren sogar bis zu 0,9 Prozent aus.

Hauptschülerinnen werden häufiger schwanger als Gymnasiastinnen. ­Letztere entscheiden sich allerdings öfter für einen Schwangerschaftsabbruch, während Haupt- und Realschülerinnen ihr Kind eher austragen. Möglicherweise erhoffen sich die jungen Frauen mit niedrigerem Schul- und Ausbildungsabschluss durch die Mutterschaft einen Zuwachs an gesellschaftlicher Anerkennung. Oft stammen minderjährige Mütter aus Familien, in denen sie Vernachlässigung, Scheidung der Eltern und Alkoholismus erfahren haben. Mädchen, deren eigene Mütter bei der Geburt noch sehr jung waren, neigen überproportional häufig dazu, selbst bereits als Jugendliche Kinder zu bekommen.

Der tendenzielle Rückgang des Bevölkerungswachstums ist ein weltweites Phänomen. Mit durchschnittlich 1,4 Kindern je Frau steht Deutschland mit an der Spitze dieser Entwicklung. In Asien ging die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau von 5,1 auf 2,6, in Lateinamerika von 5 auf 2,7 Kinder zurück. In den andinen Ländern Bolivien, Chile, Ecuador, Kolumbien, Peru und Venezuela nahm das Bevölkerungswachstum zwischen 1975 und 2005 um ein Drittel ab. Gleichzeitig (insbesondere seit 1990) wächst die Anzahl der Schwangerschaften junger Mädchen, und zwar in städtischen wie in ländlichen Gebieten.

In den sechs genannten Andenländern leben zurzeit 28,8 Millionen Menschen im Kindes- und Jugendalter. Über 20 Prozent der Bevölkerung sind Kinder, weitere 20 Prozent Jugendliche. Von sieben Millionen weiblichen Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren sind über eine Million (18 bis 20 Prozent) schwanger oder bereits Mütter. Die meisten schwangeren Mädchen gibt es in Vene­zuela, Kolumbien und Ecuador. (In einigen Gebieten gehören junge Mutterschaften zur herrschenden Kultur, so unter der indianischen Bevölkerung in Bolivien und Ecua­dor. Diese Thematik bleibt hier unberücksichtigt.)

Die Fruchtbarkeit Jugendlicher betrifft stärker Mädchen als Jungen. Die meisten Kinder von minderjährigen Müttern haben erwachsene Väter. In Peru zum Beispiel ist eine von zehn Müttern minderjährig, aber auf 50 Vaterschaften kommt nur eine einzige eines Jugendlichen. In Bolivien, Kolumbien und Peru schätzt man, dass 70 Prozent der Schwangerschaften Minderjähriger ungeplant sind. Die Gründe dafür sind vor allem fehlendes Wissen um Sexualität und Fruchtbarkeit, mangelnde Information über Empfängnisverhütung und fehlender Zugang zu Verhütungsmitteln. Das Bewusstsein von den möglichen Folgen des Geschlechtsverkehrs ist bei Jugendlichen oft nur spärlich entwickelt, und die Kommunikation über dieses Thema scheint zwischen jungen Partnern extrem reduziert zu sein. Nicht selten gehen Schwangerschaften allerdings auch auf sexuellen Missbrauch und Inzest zurück.

In Kolumbien werden Jahr für Jahr durchschnittlich 6000 bis 7000 Kinder geboren, deren Mütter noch Kinder sind – die Tendenz ist ansteigend. Allein in der Hauptstadt Bogotá sind es jährlich zwischen 600 und 700. Die Zahl der Geburten junger Mütter hat sich während der letzten 15 Jahre um 60 Prozent, die der Schwangerschaften um 70 Prozent erhöht. Vor 30 Jahren machten die Geburten Minderjähriger kaum sieben Prozent aller Geburten aus. 1990 waren es zwölf Prozent, 2005 bereits 19 Prozent. Rechnet man Totgeburten und Abtreibungen hinzu, so kommt man leicht auf über 20 Prozent Minderjährigengeburten.5

5 Vgl. Carmen Elisa Flórez et al.: Fecunidad adolescente y desigualdad en Colombia y la Región de América Latina y el Caribe, Santiago de Chile 2006.

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