Читать книгу Bildung gegen den Strich - eBook - Sara Sierra Jaramillo - Страница 5

Ausgegrenzte Zonen, unsichtbare Grenzen

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Zwischen der Plazoleta und der Metrostation El Prado ist eine der bekanntesten Zonen der Prostitution in der Stadt. Es gibt viele Bars. Im grellen Licht der Deckenleuchten und vom Höllenlärm der obertönigen Lautsprecher zugedröhnt, sitzen dort die Prostituierten, stützen die Arme schwer auf die Tische und blicken in Erwartung der Kundschaft mit trübem Blick auf den Platz hinaus. Kleine Mädchen wie Flor und Margaretha haben dort nichts zu suchen. Sie laufen durch die Straßen und warten, bis sie angesprochen werden. Meist kommen sie erst abends aus ihrem Unterschlupf, spätestens gegen 18 Uhr, wenn die Dämmerung unvermittelt hereinbricht. Unter der Hochbahn finden sie Schutz, wenn es regnet. Bis zum Platz vor dem Museum von Antioquia mit den Plastiken des weltberühmten Künstlers Jaime Botero, dicken Frauen, dicken Männern, dicken Tieren, die die spärlichen Touristen der Stadt entzücken, trauen sie sich nicht, weil sie wissen, dass der espacio público (Ordnungskräfte) sie vertreiben würde. In den Gassen zwischen der Metrostation und der riesigen Kathedrale stehen Prostituierte an ihren angestammten Plätzen. Dazwischen behaupten herausgeputzte Transvestiten ihr eigenes Quadrat, sie machen das beste Geschäft. An einer Ecke der Kathedrale lungern die Straßenjungen herum, die, wie Luis und Felipe, mit sexuellen Diensten ihren Lebensunterhalt durchaus zufriedenstellend bestreiten.


Bildung gegen den Strich - eBook

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