Читать книгу Autochthone Minderheiten und Migrant*innen - Sarah Oberbichler - Страница 17

Kriminalisierung von Migrant*innen

Оглавление

Laut Bucher und Piga werden Migrant*innen nebst den Bereichen Wirtschaft und Politik häufig im Zusammenhang mit Kriminalität thematisiert, wohingegen über ihren Lebensalltag wenig berichtet wird. Ebenfalls Meldungen über geglückte Verständigung bzw. geglückte Integration fehlen vielfach.101 Auch Geißler102 und Ruhrmann103 bestätigen die auffällig häufige Verbindung von Kriminalität und Migration und verweisen auf die Rolle der Ethnizität, die besonders in der Kriminalitätsberichterstattung über Migrant*innen eine Rolle spielt, auch wenn es dafür keinen augenscheinlichen Grund gibt. Susanne Spindler hält fest, dass Medien im Hinblick auf Kriminalität und Gewalt als Verkünder der öffentlichen Moral fungieren. Sie zeigen auf, was gut und was als böse zu beurteilten ist. Sie stellt dabei fest, dass abweichendes Verhalten von Zugewanderten häufig mit dem „Migrationshintergrund“ in Zusammenhang gebracht wird.104 Analysen italienischsprachiger Zeitungen haben zudem ergeben, dass im letzten Jahrzehnt die Meldungen in den cronaca nera zugenommen haben und dass es einen großen Unterschied zwischen der Repräsentation von Kriminalitätsfällen und der realen Kriminalität von Menschen mit Migrationsgeschichte gibt.105 Zu einem vergleichbaren Ergebnis kam auch Georg Ruhrmann 2005 in Bezug auf deutschsprachige Medien. Ihm zufolge hat sich das Thema Kriminalität in der Berichterstattung verdoppelt, obwohl sich die reale Kriminalität nicht in dieser Form entwickelt hat.106

Autochthone Minderheiten und Migrant*innen

Подняться наверх