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II. Wahlen in Gremien und Ämter

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Auf die Bedeutung der Ehrenämter im Sport ist bereits hingewiesen worden. Die Ämter im Sport sind aber nicht nur aus altruistischen Motiven interessant. In der verantwortungsvollen Führung einer Sportorganisation zum Wohle vieler kann man tiefe Befriedigung finden. Nicht zuletzt wird auch durch Titel, Einfluss und Macht ein natürlicher Grundnarzissmus bedient, der in jeder Persönlichkeit steckt. Probleme treten immer dann auf, wenn Wollen und Können eines Amtsanwärters mit seinen Aufgaben nicht recht in Einklang zu bringen sind. Das funktioniert in beide Richtungen: Der Gernegroß, der unbedingt Präsident sein möchte, ist mit den Aufgaben überfordert.[47] Dem potenten Konzerndirektor, der die Geschicke des heimatlichen Großvereins leiten möchte, fehlt in der Regel die notwendige Zeit und möglicherweise auch der richtige Ton für einen basisnahe Führung und Kommunikation.

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Das Ehren- oder Führungsamt kann aber auch aus anderen Gründen sehr attraktiv sein: Es ermöglicht etwa den Kontakt zu prominenten Sportlern, führt möglicherweise zu eigener Prominenz und ermöglicht i.d.R. einen einfacheren Zugriff auf Tickets zu spannenden Veranstaltungen. In den großen Dachverbänden wird aus dem „Ehrenamt“ dann ein Wahlamt, das teilweise gegen nicht unerhebliche Aufwandsentschädigungen ausgeübt wird.[48] In großen Sportarten, wie etwa im Fußball, winken bereits auf Landesverbandsebene Vergünstigungen wie eine pauschalierte Aufwandsentschädigung und ein Dienstwagen. Das eigene Büro in der Verbandsgeschäftsstelle mit Geschäftsführung und/oder Assistenz dürfte häufig als selbstverständlich gelten.

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