Читать книгу Das Blut der Auserwählten - Thomas Binder - Страница 45
13
ОглавлениеAls Kurt an diesem Tag auf dem Heimweg von der Schule war, begegnete er einem auffallend verlorenen, ortsunkundigen Auslandsjournalisten, der – mit Notizblock, Hornbrille und Trenchcoat bewaffnet – durch die Straßen wuselte und sich schließlich wohl Kurt aussuchte, um dessen geographische Auskunft ein zu holen.
Kurt fand, dass der Mann irgendwie lustig aussah, wie Charlie Chaplin mit Block und Stift. Er hatte mit seiner Familie zwei, drei alte Chaplin-Filme gesehen und sich halb tot gelacht. Nur war Charlie Chaplin sicher nicht auf so viel Kokain gewesen. Kurts Sinneserfassung des Mannes war bereits verflogen, als er geistesabwesend an demselben vorbei schlenderte, da er andere Dinge im Kopf hatte, über die er nachdenken musste.
Erst jetzt bemerkte der hektische Pressefritze, dass Kurt in die Luft starrend an ihm vorbei trottete und ihn offenbar nicht hörte. Der Journalist berührte mit gespieltem Mitleid sanft die Schulter des anscheinend leicht weg getretenen Jungen.
Kurt schreckte aus seiner schleichenden Apathie auf und sah seinen Wecker unruhig und aufgerieben an. Der Reporter fragte Kurt, ob er ihn auf eine Tasse heiße Schokolade einladen dürfe.