Читать книгу Das Blut der Auserwählten - Thomas Binder - Страница 60
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ОглавлениеAm Tag darauf wusste es - wieder einmal - bereits die ganze Schule. Es war wie ein Lauffeuer.
Kurt war mehr denn je zuvor der legendäre Schulclown. Tag für Tag musste er sich blöde Kommentare anhören, sich auslachen lassen und erwartete erst gar keinen sozialen Kontakt mit anderen mehr. Nicht, dass sich dadurch dramatisch etwas geändert hätte, aber immerhin wurde es unerwarteterweise noch extremer, was Kurt umso mehr zu schaffen machte.
Als logische Folge darauf, dass sich nichts an seinem Status als Witzfigur geändert hatte, schlug sich dieses Image bald auch bis zu den Lehrern vor. Dies brachte ihm die Freude ein, noch mehr als alle anderen amerikanischen Schulkinder auf militärisch-harte Weise auf das Graduieren – das ruhmvolle Abschließen der Schule –, das für ihn in zwei Jahren stattfinden sollte, gedrillt zu werden.
Ihm wurde (propagandistischer als alle Jahre davor) eingebleut, dass, wenn er diese Schule nicht schaffen sollte, er für den Rest seines Lebens ein Verlierer bleiben würde, dass seine Zukunftsaussichten tiefschwarz aussähen, ihn keiner in der Gesellschaft mehr akzeptieren (sondern nur noch auf ihn spucken) würde und dass er sich dann eigentlich gleich erhängen könnte, denn viel Schöneres würde ihn danach wohl nicht mehr erwarten.