Читать книгу Samenspender Nr. 9.713 und andere Erzählungen - Thomas W. Jefferson - Страница 12

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Im Urlaub fragt sie Bert: „Wann machen wir das zweite?“

„Überhaupt nicht.“

„Die Spendersamen haben zwanzigtausend Euro gekostet.“

„Das ist doch kein Grund für ein zweites Kind.“

„Aber sicher.“

„Ohne mich.“

„Von mir aus. Dich brauch‘ ich dazu auch nicht.“

Sie streiten den ganzen Urlaub. Von den Genußwanderwegen rund um ihr Hotel, den prämierten Mountainbike-Routen und der hauseigenen Käserei sehen sie so gut wie nichts, obwohl sie Max jeden Tag in die Betreuung geben. Sie müssen sich zusammenreißen, um sich beim Buffet nicht anzuschreien.

Wieder zu Hause bucht sie sofort einen Termin in der Fruchtbarkeitsklinik. Aber sie will das nicht ohne ihn machen; er soll mitkommen.

„Ich schaff das nicht ohne dich.“

Er zündet sich eine Pfeife an. „Ich versteh‘ dich nicht: Max ist doch überhaupt nicht das Kind, das du dir erträumt hast, oder?“

„Ganz so würde ich das nicht sagen, er …“

„Also von dem großen, schlanken Südländer mit den schwarzen Haaren und der Adlernase ist bis jetzt nicht viel zu sehen.“

Sie drückt ihm ein Weinglas in die Hand.

„Der Arzt sagt, daß das alles noch kommt. Und bei einem zweiten Kind werden die Karten nochmal neu gemischt. Alle Spermien sind anders.“

„Ja, aber warum denn noch eines?“

„Alle haben zwei Kinder. Wie ist denn der Wein?“

Er probiert den Wein und nickt. „Gut, ja, prima. Das ist dann aber das letzte.“

Die Spendersamen sind wirklich jeden Cent wert, denn wieder wird sie sofort schwanger. Nur sind es diesmal Zwillinge. Damit haben sie nicht gerechnet. Die Geburt ist wieder ein Drama, aber alles andere ist jetzt schon Routine.

„Immerhin verdienen wir genug“, sagt Britta, „so daß wir uns all die Hilfe holen können, die wir brauchen.“

Samenspender Nr. 9.713 und andere Erzählungen

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