Читать книгу Samenspender Nr. 9.713 und andere Erzählungen - Thomas W. Jefferson - Страница 17

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Als Britta das Ergebnis ihres Gentests in der Hand hat und nun weiß, daß sie die Mutation, die NF 1 auslöst, nicht hat, da schreibt sie Wendy Kramer eine E-Mail, in der sie ihr Herz ausschüttet, die Boston Cryobank in Grund und Boden verdammt und um Hilfe bittet. Keine Stunde später klingelt das Telefon. Es ist Wendy, die sich mit nicht vermuteter Wärme und Anteilnahme nach Max erkundigt, sich eine Stunde lang Brittas zunehmend flüssigeres Englisch anhört, zur richtigen Zeit Verständnis und Bedauern bekundet und Britta zum Schluß versichert, diese mit aller Kraft zu unterstützen und Max in ihre Gebete einzuschließen: My thoughts and prayers go out to you and young Max.

Und tatsächlich: Wendy tut wirklich was. Jeden Tag kommen nun Emails und Informationen, wird Britta in Internetforen und Facebook-Gruppen eingeladen, wo es nur um ein Thema geht: wie Eltern und ihre Kinder durch Spermien kranker Spender geschädigt wurden und was sie jetzt tun können. Menschen am anderen Ende der Welt reden Britta Mut zu, schicken Bilder von ihren Kindern, senden Kochrezepte, Gebete, Gedichte und medizinische Informationen. Britta tut diese virtuelle Gemeinschaft gut. Schon vor dem Frühstück checkt sie jetzt ihre Emails. Ganz egal, wie schlimm das alles ist: sie ist nun Teil von etwas Größerem, da draußen gibt es Leute, denen geht es wie ihr, die sind auch betrogen worden oder haben einfach nur Pech gehabt, die haben auch Nobelpreisträger bestellt und Deppen bekommen, wie Bert schon zweimal gesagt hat. Aber die resignieren nicht und ergehen sich auch nicht in Sarkasmus, nein: die tun was gegen ihr Schicksal.

Samenspender Nr. 9.713 und andere Erzählungen

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