Читать книгу Samenspender Nr. 9.713 und andere Erzählungen - Thomas W. Jefferson - Страница 8
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ОглавлениеDie Samen des Spenders 9.713 kosten soviel wie ein Auto. Sie bezahlt per Kreditkarte. Zwei Wochen später bringt der UPS-Mann einen gelben Plastikcontainer, nicht größer als eine Kühltasche. Da stecken neun Glasröhrchen mit einer milchigen Flüssigkeit drin. Das sind die starken Spermien des Spenders. Über verschneite Straßen geht es nach Freiburg. Das Wunder der Zeugung neuen Lebens vollzieht sich hier gänzlich unspektakulär. Die Kapazität auf dem Gebiet der Reproduktionsmedizin winkt ihnen auf dem Gang nur kurz zu. Den Rest macht eine Krankenschwester. Die nimmt eines der Glasröhrchen aus dem Container, zieht den Inhalt auf eine Spritze, steckt die Spritze in einen dünnen Gummischlauch und den zwischen Brittas weit gespreizte Beine. Zehn Minuten später sind sie wieder auf der Straße drunten.
„Dafür hätten wir nicht nach Freiburg fahren müssen“, sagt Bert.
„Ich brauch jetzt was zum Essen“, sagt sie.
Sie essen Fisch mit Kartoffelsalat. Draußen vor dem Lokal wird Britta schlecht. Im Auto kotzt sie Berts helle Ledersitze voll. Als sie wieder daheim ist, weiß sie, daß sie schwanger ist.