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§ 50Die Distributivzahlen

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(1) Die Distributivzahlen (Verteilungszahlen, Einteilungszahlen) antworten auf die Frage ‘wie viele jedesmal?’ mit ‘je einer’ (singuli), ‘je zwei’ (bini), ‘je drei’ (terni, trini) usw.

(2) Die Distributivzahlen werden gebraucht:

(a) zur Bezeichnung des distributiven Verhältnisses, wenn im Deutschen ‘je’ oder ‘jeder’ zu dem Zahlwort hinzugefügt werden kann. Das Lateinische beachtet diesen Ausdruck des distributiven Verhältnisses genauer als das Deutsche.

Perpetuae fossae quinos pedes altae ducebantur (jeder fünf Fuß tief) (Gall. 7,73,2). Caesar singulis legionibus singulos legatos et quaestorem praefecit (Gall. 1,52,1).

Anm.:Wenn durch bestimmte Zusätze (z.B. durch eine vorhergehende Distributivzahl) das distributive Verhältnis schon ausgedrückt ist, kann die Kardinalzahl stehen (Verr. II 2,137; Gall. 1,5,3; civ. 1,52,2).

(b) bei der Multiplikation. Das Einmaleins wird durch die Multiplikation einer Iterativzahl (vgl. § 156,2) mit einer Distributivzahl gebildet.

Quot sunt bis bina? (Wieviel ist 2×2?) (nat. deor. 2,49).

(c) stets bei den echten Pluralia tantum (vgl. § 7) und bei einigen der unter § 8,4 genannten Substantive, v.a. bei litterae in der Bedeutung ‘Brief’, anstelle der Kardinalzahlen. Statt singuli steht aber regelmäßig uni (vgl. § 41,1), statt terni (je drei) trini. Zu beachten ist, dass dieser Gebrauch bei maiores, manes, penates nicht eintritt (also duo liberi, tres maiores, quattuor penates), da diese Pluralia nur Pluralbedeutung haben können (vgl. § 7,5):

unae litterae ein Brief (singulae litterae hieße ‘je ein Brief’)
duae litterae zwei Buchstaben
singulae litterae einzelne Buchstabena
binae litterae zwei Briefe
trinae litterae drei Briefe
ternae litterae je drei Briefe
bina castra zwei Lagerb
quina castra fünf Lagerc

a Mur. 25 b Phil. 12,27 c civ. 3,9,4

una castra ex binis iam facta videbantur (civ. 1,74,4). Binas a te accepi litteras Corcyra datas (fam. 4,14,1). C. Valerius Procillus a custodibus in fuga trinis catenis vinctus trahebatur (Gall. 1,53,5).

Anm.: Auch bei ludi i. S. v. ‘öffentliche Spiele, Schauspiele’ steht statt der Kardinalzahl die Distributivzahl: Trinos ludos aedilis feceram (Mur. 40).

Lehrbuch der lateinischen Syntax und Semantik

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